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Wir haben euch bereits von den Klassen ‚graduierter Konstrukteure’ erzählt. Die
fünft-dimensionalen Sternenerschaffer und Sternenmeister überwachen die stellaren Existenzzyklen, wobei sie Sterne vor allem während des von euch ‘Supernova’ genannten Entwicklungsstadiums sorgfältig betreuen. Eine Supernova verkörpert eigentlich jene Evolutionsstufe, auf der sich das dritt- und viert-dimensionale Material eines Sternes infolge des Erreichens eines Höhepunktes kollektiver Freude und Erregung in G-Kraft und höher-dimensionale Strukturen verwandelt.

Die viert-dimensionalen Planetenerschaffer oder Planetengestalter arbeiten als
Schüler der Sternenmeister. Von diesen lernen die Planetengestalter verschiedenste
Entwürfe für eine große Vielfalt von Planetenbahnen, denn die Anzahl der planetaren Körper eines Sternes kann zwischen 6 und 48 variieren. Die Gestaltung einzelner Planeten bzw. der Entwurf orbitaler Kugeln hängt völlig von der Bahnposition und der Größe des Planeten, von der Art des Zentralsterns etc. ab. Planeten können zwar mit dem Ziel entworfen werden, zahlreiche Spielarten evolutionärer Manifestationen in verschiedenen Dimensionen und Zyklen zu beherbergen, und zwar weit über das von euch als ‚Leben’ bezeichnete schmale Frequenzband hinausreichend. Die Hauptfunktion eines Planeten ist aber die Aufrechterhaltung seiner orbitalen Frequenz.

Aufgrund der Vielzahl von möglichen planetaren Evolutionsrichtungen wurden die
Verantwortlichkeiten der Planetenzähmer, zu denen mittlerweile auch wir selbst gleichsam ‚befördert’ worden waren, ganz bewußt nicht näher definiert. Hauptziel der Planetenzähmung ist jedoch die Sicherung der Umlaufbahnen eines Sternes und die Überwachung der zwischen den Planeten auf ihren verschiedenen Positionen rund um die Zentralsonne entwickelten Verbindung.

Planetenzähmung erinnert an die Tätigkeit eines Aufsehers. Denkt immer daran, daß Planeten ‚Kinder’ der Sterne und diese wiederum Sinnesorgane der galaktischen Mutter sind. Planeten sind die individuellen Sinneskeimzellen eines Sternes. Wenn Planeten ausgerichtet werden und ihre Keimzellen heranreifen, kann der Stern seinen Sinnestypus perfektionieren, was die galaktische Mutter mit Zufriedenheit erfüllt.

Selbstverständlich haben die meisten Planetenzähmungen in den Experimentalzonen der vier galaktischen Quadranten stattgefunden. Diese generelle Information war alles, was uns bekannt war. Infolge des Berichtes der Ältesten des Stromes war uns aber bewußt, daß wir noch sehr viel über die Kunst der Planetenzähmung in Erfahrung bringen und vor allem spezifische Informationen darüber erlangen mußten, wie wir uns den Verhältnissen im System Velatropa 24 von Kinich Ahau am besten anpassen konnten.

Wir versammelten uns zu einem interdimensionalen Kongreß auf der ZSRSatellitenstation in Richtung des ‚Leuchtenden Ankers’. An diesem Angelpunkt der Föderationsaktivität würden wir gewiß wertvolle Auskünfte über den Aufenthaltsort erfahrener Planetengestalter einholen können. Zu unserem Glück verbrachte ein Kontingent von Planetenkonstrukteuren gerade eine Art ‚Urlaub’ in der ZSR-Station. Es war eine Gruppe aus dem Antares-System.

Die Antareaner hatten sich auf den Entwurf von Planeten in allen Quadranten der
Galaxis spezialisiert. Angesichts des Charakters ihrer Tätigkeit und der stetigen
Verringerung der Zahl neuer Sterne hungerten die Antareaner geradezu nach einer
interessanten Aufgabe. Wir traten also genau zum richtigen Zeitpunkt an sie heran. Wäre es unter Bedachtnahme auf ihre Erfahrung bei der Gestaltung von Planeten denn nicht weise, wenn wir uns mit den Antareanern verbündeten und uns dann bei der Verwirklichung unseres Projektes von ihnen unterstützen ließen? Schließlich hatten sie selbst ursprünglich die Planeten im Sonnensystem Velatropa 24 entworfen, zumindest soweit sie sich jetzt noch dessen entsinnen konnten.

“War das ein Projekt mit zwölf oder mit zehn Planeten?” fragten sie sich. Diese
Unsicherheit stellte einen gewichtigen Grund dar, sich uns anzuschließen, um solcherart die Situation des Projektes überprüfen zu können. “Aber”, so fuhren sie warnend fort, “Planetenzähmung hat galaktische Kolonisierung zur Folge. Nun, und galaktische Kolonisierung erfordert umfangreiches Wissen über kosmische Biologie und ebensolche Kenntnisse über die Lehre und Wissenschaft von der Matrix. Verfügt ihr tatsächlich über derart großes Wissen?”

Eine Gruppe von Analogikern ergriff im Namen der versammelten Arkturianer das
Wort. “Wir kommen aus Ur-Ark-Tania. Wir sind nicht nur erfahren sondern weise. Ihr denkt vielleicht, daß wir verglichen mit euch Emporkömmlinge seien, doch wir haben bereits mehr von dieser Experimentalzone und ihrer biologischen Ausformung kennengelernt, als überhaupt jemand darüber zu wissen braucht. Natürlich, Luzifer hat ganze Arbeit geleistet. In unserer Probe mußten wir daher über uns selbst hinauswachsen. Und aus diesem Grunde wissen wir auch viel über die Lehre und Wissenschaft von der Matrix, wie ihr es ausdrückt.”

“Was genau wißt ihr über die Kunst der Planetengestaltung?”
Darauf erwiderten die klugen Analogiker unbekümmert: “Gar nichts. Wir
erwarten aber, alles Wissenswerte von euch zu erfahren, oh weise Antareaner.” Und
mit dieser Antwort wurde das großartige Bündnis zwischen den Arkturianern und
den Antareanern ins Leben gerufen, ein Bündnis, welches zur Errichtung der
Arkturus-Antares (AA) - Zwischenstation führte.

Es stellte sich heraus, daß wir Arkturianer und Antareaner gleich in mehrfacher
Weise brauchten. Genau wie wir hatten sich auch die Antareaner als keimzellige
Wesen entwickelt. Während wir jedoch über sieben Sinnesknotenpunkte verfügten,
besaßen sie nur fünf davon. “Das ist eine modernisierte Version. Die früheren
Modelle waren besser und effizienter”, vermerkten sie stolz über ihre Vorfahren.

In der Folge fanden wir jedoch heraus, daß der Körper der Antareaner keine
erotischen Filter besitzt, wie sie unser Keimzellentypus aufweist. Diese Filter
ermöglichen eine volle Entfaltung der erotischen Erregung, und sie können auch nur von den erotischsten Reizen passiert werden. Andererseits verfügten die Antareaner über eine viel größere Konzentrationsfähigkeit, da sie zwei Sinnesknotenpunkte weniger besaßen. Durch bewußtes Arbeiten mit unseren Unterschieden lernten wir dennoch, uns solcherart erotisch miteinander zu verbinden, daß beide Keimzellentypen davon profitierten.

Diese intimen Phasen des Austausches veranlaßten die Antareaner schließlich, uns
ihr Wissen über Planetengestaltung zu offenbaren. Obwohl sie Schüler von
Sternenmeistern in der Orion-Galaxie gewesen waren, hatte keiner von ihnen die
Größe der Matrix wirklich erlebt, zumindest nicht so wie unsere Ältesten des Stromes sie erlebt hatten. Trotzdem verfügten die Antareaner über umfangreiches Wissen und beträchtliche Erfahrung. Deshalb konnten wir einander ergänzen und vervollständigen.

Die Antareaner praktizieren Planetengestaltung in der Form des Komponierens.
Um dies zu tun, benötigt man ein multi-dimensionales Sensorium. Wir wurden von
den Antareanern zu einem solchen Sensorium tief im Herzen des Satelliten-ZSR
geführt und erhielten so die Gelegenheit, die Simulation einer Planetenerschaffung zu erleben.

Jede Planetenumlaufbahn gleicht einem Ton bzw. Akkord. Der Planet selbst ist die
‚Note’, welche den tonalen Akkord hält. Die planetare Note wird entsprechend der
Resonanzeigenschaft des tonalen Akkordes bzw. der Umlaufbahn ‚eingeprägt’. Die
‚Prägungen’ eines Planeten legen wiederum fest, welche Arten von Lebensformen,
z.B. auf Kohlenstoff- oder Siliziumbasis, er hervorzubringen und zu erhalten imstande ist. Alle Planeten eines Sonnensystems müssen sehr vorsichtig geprägt werden, um sicherzustellen, daß ihre Beziehungen zueinander harmonisch resonant sind.

Der erfolgreiche Abschluß dieses äußerst heiklen Vorganges wird durch eine Form
höchster Gruppenkonzentration bzw. Gruppenmeditation gewährleistet. Jegliches
Zögern und jeder Verlust des Bewußtseins oder des Urteilsvermögens hat evolutionäre‚Abweichungen’ zur Folge.

“Einst war Luzifer selbst ein Planetenerschaffer oder zumindest am Entwurf von
Planeten beteiligt”, teilte uns Ana-Tara, die älteste und weiseste der antareanischen
Keimzellen, mit. “Was dieses kosmische Drama überhaupt in Gang setzte, war die Neugier, was geschähe, würde das Bewußtsein vom Ziel seiner Aufmerksamkeit abgelenkt, und wäre diese Ablenkung auch noch so geringfügig. Und nun befinden wir uns hier mit euch arkturianischen Heterokliten und euren treuen homoklitischen Mitstreitern. Ihr glaubt, daß wir durch die Zähmung der Planeten eines Sternsystems die Luzifer-Verschwörung zu überwinden vermögen. Wir werden sehen. In jedem Falle wird es ein langwieriges und sehr gefährliches Projekt sein.

“Doch dieses Velatropa 24-System”, so fuhr die vielstimmige Ana-Tara fort, “ja, wir
waren für sein Planetengestaltungsprogramm verantwortlich, aber es wurde nicht
gewissenhaft verwirklicht. Wir sind uns nicht sicher, was die Ursache des Problems war. Vielleicht lag es an der Zahl der Planeten. Waren es zwölf? Oder nur zehn? Ursprünglich hätte es ein typisches Projekt mit 12 Planeten - wie das Arkturus-System - werden sollen. Als wir aber die der Erschaffung folgende Kontrolle des Systems abgeschlossen hatten, stellten wir fest, daß nur zehn Planeten vorhanden waren.

Eure Ankunft in der ZSR-Satellitenstation erfolgte genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit eurer Unterstützung, Arkturianer, müssen wir diese Station jetzt im Namen der Probe übernehmen. Als Zeichen unserer gegenseitigen Ehrerbietung nennen wir diese Station von heute an ‚Antares-Arkturus-Zwischenstation’. Denn wir befinden uns hier auf halbem Wege zwischen unseren Heimatsternen und dem Leuchtenden Anker. Und hier haben wir auch die Luzifer-Verschwörung schon zur Hälfte ans Licht gebracht.”

Nachdem Ana-Tara geendet hatte, kannten wir tatsächlich unser Ziel. Und mit diesem Ziel vor Augen wußten wir, daß wir alle zur rechten Zeit unsere Reise zurück nach Hause antreten würden.