Wir sind Maya. Vielen Blättern gleich wachsen wir vom kosmischen Baum und füllen
jede Dimension mit unserem unstillbaren Forscherdrang. Rund um den Stamm des
kosmischen Baumes YAX CHE lassen wir das RANG erklingen und verkünden das PAX.
Als ein Geist befahren wir die endlosen Ozeane der Zeit. Innig vertraut sind wir mit den
Gedanken Merlyns und den als Dreamspell-Schaffung bekannten magischen Kräften.
Memnosis hält uns im strahlenden Glanz des Wissens, während wir Memnosis im Inneren
unserer gewaltigen Strahlen halten, welche sich rasend schnell durch die interdimensionale
Leere bewegen. Wir sind das Raunen in Merlyns Ohren, und jeder Magier, der die Kunst
der Dreamspell-Schaffung erlernt, vermag dies nur mithilfe jener Kräfte zu tun, welche wir
selbst vor so vielen Äonen als Entdeckungsreisende der radialen Matrix, des ursprünglichen
Reiches der Liga der Fünf, anzuwenden gelernt haben.
Wer außer Maya ist imstande, so mühelos durch die winzigen kosmischen
Unterbrechungen des RANG zu gleiten, welches parallele Universen mit einer einzigen
Zuvuya-Schleife verknüpft?
Einen Zeit-Zyklus nach dem anderen durchfahren wir. Immer hat sich vor unseren
Augen das gleiche Drama abgespielt: die Vervollkommnung der Vier, welche den Kreis der
Stagnation erzeugt und die Erinnerung an die Fünf auslöscht, dieses grenzenlose Zentrum,
das allen äußeren Schein auflöst und lediglich die Unschuld und Zeitlosigkeit des magischen
Fluges übrigläßt.
Wie können wir das alles wissen, so werdet ihr uns vielleicht fragen? Da nun die Zeit
der Offenbarung gekommen ist, hört uns gut zu. Dies ist unser Geheimnis.
Nach einer langen Phase des Experimentierens mit der Kunst des äußeren Scheins und
der Illusion, des Erklingens von RANG, verbündeten wir uns mit der siebenten
Dimension, dem spiegellosen Universum, der Dimension, welche die Nahrung eines
einzigen Klang-Gedankens ist. Inmitten jenes einzigartigen, all-resonanten Klang-
Gedankens befindet sich unsere Heimatbasis. Indem wir von diesem Klang-Gedanken
getragen überallhin reisten, konnten wir vollendete Fertigkeiten in vielen Illusions-
Künsten erwerben, zu denen auch die schwierigste von allen zählt: mehrfache
interdimenionale Inkarnation. Mit dieser Fertigkeit vermögen wir zu jedem beliebigen
Ort zu reisen und zu erscheinen, wo immer es uns beliebt. Da wir der spiegellosen
siebenten Dimension angehören, sind wir an keine Dimension gebunden, und kein
Welten-System kann uns für sich beanspruchen. Wir sind jene, die zwischen allen Welten
und allen Dimensionen hin- und hergleiten.
Doch dies ist keine Fertigkeit, welche einfach mißbraucht werden kann. Sie zu
mißbrauchen würde den Verlust unseres siebt-dimensionalen Privilegs bedeuten: die Macht
des absoluten magischen Erscheinens.
Zeit ist das Instrument, mit dem wir unser Erscheinen steuern. Wenn ihr den richtigen
Zeitpunkt kennt und den korrekten Dreamspell schaffen könnt, dann sind wir für euch da.
Deshalb haben wir auch die Meisterschaft in der Kunst erlangt, uns als physische Körper
an einem Ort zu verankern. Und ebenso haben wir die Fertigkeit erworben, den
physischen Körper wieder in das Reich von RANG auszudehnen und uns selbst in
kosmisch-vibrierende Wurzeln zu verwandeln.
Schon früh lernten wir, daß ohne Verwurzelung in einem physischen Körper - einer
dritt-dimensionalen Form - die Fähigkeit zu wachsen bzw. sich zu entwickeln nicht
vorhanden ist. Wenn du keine Wurzeln schlägst, kannst du nicht leben. Ohne Leben gibt
es kein Wachstum! Deshalb sagen wir euch: Lebt! Ohne die Fähigkeit, sich zu entwickeln,
ist kein neues Wissen und keine Vergrößerung von Freude und Lust möglich. Genährt
durch die Resonanz des RANG haben wir die Zuvuya-Schleifen gemeistert, welche sich für
immer spiralförmig von der dritt-dimensionalen Inkarnation zu den Reichen der
‚Todeslosigkeit’ bewegen. Für uns ist die Annahme und das Ablegen eines physischen
Körpers eine - mit euren Worten ausgedrückt - einfache Kunst: Behalte einen kühlen Kopf,
verliere nicht die Nerven, hinterlasse keine Spuren.
Aufgrund unserer Fähigkeiten und Kenntnisse machten uns die arkturianischen
Heterokliten zu ‚ehrenamtlichen Arkturianern’ und luden ein ausgewähltes Team von uns
zur AA-Zwischenstation ein, um uns an ihrer monumentalen Aufgabe der Zähmung der
Planeten von Kinich Ahau zu beteiligen.
Als wir die Einladung von den Arkturianern empfingen, stellten wir ein aus unseren
resonanten Reihen selbst ausgewähltes Team heteroklitischer Zeit-Ingenieuren zusammen,
ein Team, das bereit war, den Auftrag zu erfüllen und dabei über die volle Distanz zu gehen
- bis zum Punkt der dritt-dimensionalen Inkarnation. An einem Ort namens Alcyone im
‚Leuchtenden Anker’ lösten wir uns dank unserer Kraft der Unschuld und des magischen
Fluges vom Stamm des kosmischen Baumes und schwebten durch die Dimensionen, direkt
in die AA-Zwischenstation, wir Zeit-Ingenieure und resonanten Feld-Angleicher der Maya,
bereit, unsere Pflicht wahrzunehmen. Bei der Betrachtung des Universal Resonanten
Holons in der AA-Zwischenstation eröffnete sich uns der gesamte Verlauf des kosmischen
Dramas im Reiche Kinich Ahaus. Mit dem künstlichen 12:60 Zeit-Strahl und den Zeit-
Kriegen drohte sich dieses Drama nun neuerlich zu wiederholen - und das mit
verheerenden Folgen, wie es so oft der Fall ist. Vermochte Luzifer nicht vorherzusehen,
daß er mit dieser Strategie sein gesamtes Reich zugrunde richten würde? Was würde er
dann als Ergebnis seiner Bemühungen vorweisen können, so schlau und raffiniert sie auch
sein mochten?
So lauteten die Fragen der Arkturianer, als unser Team aus Zeit-Ingenieuren eintraf, um
sie zu unterstützen. Da der vierte und der fünfte Planet nunmehr unter Kontrolle der
Luziferaner auf Jupiter und Saturn standen, war der Zeit-Tunnel zwischen Erde und Uranus
blockiert.
Zum Glück der Arkturianer hatten die Kinder von Memnosis aus dem Altair-System
Überwachungsteams zur ersten und zehnten Umlaufbahn entsandt. Von dort aus war es
für die Altairaner ein Leichtes, auch den neunten und den zweiten Planeten des Systems
zu sichern. Dies bedeutete, daß der Drachen-Stamm und der Spiegel-Stamm des Neptun
nun von den Altairanern mit dem Stern-Stamm und dem Affen-Stamm der Venus vereinigt
wurden.
Doch diese Unterstützung stellte nur eine zusätzliche Verstrebung für jene Bühne dar,
auf der sich das entscheidende Drama mit dem dritten und dem achten Planeten als
Hauptdarsteller abspielen würde. Sollte der fünfte Akkord durch Kinich Ahau zum
Erklingen gebracht werden, mußte unbedingt verhindert werden, daß dem dritten
Planeten widerfuhr, was bereits auf dem fünften und dem vierten Planeten geschehen war.
Wie aber sollte dies bewerkstelligt werden, ohne direkt in den freien Willen Luzifers
einzugreifen, was die Föderation insgesamt zugrunde richten würde?
Vor der Vernichtung der Mars-Zivilisation hatten der Hand-Stamm und der Menschen-
Stamm des dritten Planeten sowie der Wind-Stamm und der Erden-Stamm des achten
Planeten vorübergehend telepathischen Kontakt miteinander aufgenommen. Eine Art
Vermählung oder Vertrag - eine Hochzeit der Erinnerung - war zwischen den Terra-
Gaianern und den Uraniern geschlossen worden. Bevor aber diese ‚Ehe der Erinnerung’
vollzogen werden konnte, brach die Zivilisation auf Mars zusammen, und die Tunnel
wurden ‚blockiert’. Das Gefühl der Wesensverwandtschaft, welche die Stämme des dritten
für jene des achten Planeten hegten, wurde in Form von Mythen überliefert, in denen der
achte Planet - Uranus - als ‚Himmel’ und der dritte Planet als ‚Erde’ oder ‚Gaia’ bezeichnet
wurde.
Unsere Lösung war einfach: Zur Neutralisierung des luziferischen 12:60 Zeit-Strahls
sollte ein Zeit-Schiff für den dritten Planeten und ein weiteres für den achten Planeten
konstruiert werden. Zueinander passend und einander ergänzend würden diese Zeit-
Schiffe sodann gemäß den Prinzipien des Universal Resonanten Holons mit den
Engrammen der 20 Stämme der Zeit kodiert werden.
“Ein Zeit-Schiff!” riefen die arkturianischen Heterokliten begeistert. “Was für eine
wunderbare Idee! Doch was ist ein Zeit-Schiff, und wie können wir ein solches bauen?”
fragten sie uns wißbegierig.
“Ein Zeit-Schiff”, so erläuterten wir, “ist ein viert-dimensionales Medium, welches
entsprechend der bipolar-kugelförmigen Gestalt des Universal Resonanten Holons mit
allen Gesetzen der kosmischen Zeit kodiert ist. Natürlich bewegt sich dieses Medium in der
Zeit. Seine Fracht besteht aus einer universalen Gruppe von Zeit-Freisetzungs-Engrammen.
104.000 Jahre beträgt die Mindestdauer des Zyklusses, in dem ein Zeit-Schiff seine Reise
auf der ihr zugewiesenen Schicksals-Zuvuya vollendet und dabei seine Engramme an
speziellen Kreuzungspunkten freisetzt.
Ist ein Zeit-Schiff fertiggestellt, wird es zu dem für es bestimmten Ort - in diesem Fall
zu einer Gruppe von Planeten - gesandt, dessen dritt-dimensionale Form es buchstäblich in
sich einschließt. In der Kunst und Wissenschaft der Planetenzähmung stellt die
Konstruktion eines Zeit-Schiffes die höchste Stufe evolutionärer Technik dar. Es gleicht
weder einer Intervention noch einer Nicht-Intervention, sondern repräsentiert vielmehr
ein Befriedungsprogramm der Matrix selbst. Deshalb wird die Kunst, ein Zeit-Schiff zu
projizieren, auch als ‚Meditation zur Aktivierung der Matrix-Kraft der universalen
Befriedung’ bezeichnet.
Wir unterwiesen die Wesenheiten der AA-Zwischenstation also in der Kunst, ein
‚Befriedungsgitter’ auf das Universal Resonante Holon zu projizieren. Diese
Meditationskunst erfordert eine lange und intensive Einfühlung in die 144.000 Engramm-
Codes. Da 144 die dreizehnte Stufe der natürlichen logarithmischen Spirale darstellt,
konnten wir unseren arkturianischen Partnern einige phantastische dreizehntdimensionale,
fraktale Abkürzungen zeigen. Die Heterokliten der Zwischenstation
erwiesen sich als höchst aufnahmefähig und eigneten sich sehr rasch alles, was wir ihnen
mitzuteilen hatten, an.
Auf das Universal Resonante Holon projizierten wir ein zwanzigteiliges Gitter bzw.
Gewebe. In jeden der zwanzig Abschnitte dieses beweglichen Gitters plazierten wir eines
der wiederum zu jeweils einem der 20 Stämme der Zeit passenden Engramme. Diese
Projektion hielten wir stabil aufrecht und brachten sodann RANG in das Zeit-Schiff ein, um
es mit den Selbsterneuerungskräften der kosmischen Lebenskraft auszustatten. Daraufhin
schuf das Zeit-Schiff kraft geistiger Mitose einen Zwilling seiner selbst. Das eine Zeit-Schiff
war nun zur Vereinigung mit Uranus bereit, während das andere darauf wartete, mit Gaia
verbunden zu werden. All dies geschah etwa 104.000 Erden-Jahre vor dem Zeitpunkt, da
ihr diesen Bericht lest.
Telepathisch dehnten wir nun das ‘Camelot’ genannte uranische Zeit-Schiff bis zu seiner
vorgesehenen Größe aus und schickten es auf die Reise. Es würde der Probelauf unseres
Projektes sein. Fast mühelos erreichte das uranische Zeit-Schiff sein Ziel und umschloß den
achten Planeten. Doch bevor wir einander beglückwünschen konnten, erschien auf unserer
Überwachungsbildschirmen in der AA-Zwischenstation ein schrecklicher
interdimensionaler Riß.
Uranus taumelte, spektrale Ströme und willkürliche Erinnerungsstrahlen in alle
Richtungen aussendend. Wir vermuteten, daß ein vom siebenten Planeten - Saturn -
stammender 12:60-Strahl das uranische Zeit-Schiff noch vor dessen vollständiger
Installierung zerstört hatte. Dritt-dimensional wirkte sich die Katastrophe so aus, daß
zahlreiche Trümmer von der Oberfläche hoch hinauf in das elektromagnetische Feld des
Uranus geschleudert wurden, wodurch eine Reihe neuer Monde entstand. Viele dieser
sogenannten Monde - wie z.B. Miranda - wurden mit der noch immer aktiven Kraft der
Engramme geprägt. Einige der Engramme gelangten auf seltsame, geheimnisvolle Weise
sogar bis zum weit entfernten neunten Planeten - Neptun.
Die Arkturianer waren vor Entsetzen und Ehrfurcht völlig außer sich, doch schließlich
vermochten wie sie zu beruhigen. Das ganze war nur ein Test. Nichts geht jemals verloren.
Auch derart katastrophale Ereignisse haben einige für unser Programm nützliche
Auswirkungen. Ihr müßt sie nur studieren und aus ihnen lernen. Was das Zeit-Schiff von
Gaia betraf, so würden wir Zeit-Ingenieure der Maya selbst es während drei Viertel des
104.000jährigen Erden-Zyklusses in der AA-Zwischenstation aufrechterhalten, um es
schließlich zu Beginn des letzten Viertels bei -26.000 Erdenjahren in das
elektromagnetische Feld des Planeten gleiten zu lassen. Das Manöver war äußerst riskant,
stellte aber zugleich die einzige Möglichkeit dar, die Luziferaner an der Zerstörung des
gesamten Kinich Ahau-Systems Velatropa 24 zu hindern.
Den Arkturianern versicherten wir, daß Uranus keineswegs verloren war. Es war dort
immer noch genug intakt geblieben, um den Planeten zu einer Art von Probe-
Unterrichtsbasis oder höherklassigem Zufluchtsort für jene später inkarnierten Gaianer
werden zu lassen, welche die Kunst der poetischen Meditation bereits vergessen hatten.
Jene Geister, die sich der Situation als gewachsen erwiesen, würden hier immer noch die
Ozeane der utopischen Vision und die Poesie der kosmischen Erneuerung vorfinden.
Unterdessen gaben wir der Besatzung der AA-Zwischenstation folgende Empfehlung:
Beobachtet und seid wachsam. Doch vergeßt nicht zu spielen.