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Wir sind die homoklitischen Aufseher. Dies ist unser Bericht.

Während wir natürlich verstanden, daß ihr binäres Wesen die Heterokliten dazu veranlaßte, sich in einem zunehmend heftigeren, die Erregung stetig verstärkenden Strudel leidenschaftlicher Liebe paarweise zu vereinigen, suchte unser binäres homoklitisches Wesen ein viel weitergehendes Ziel der Zusammenarbeit und Stabilisierung zu erreichen: die gemeinsame Herstellung von niemals zuvor gewürdigten Ähnlichkeiten.

In dieser Aktivität mögen einige von euch vielleicht etwas von dem, was ihr als ‚Kunst’ bezeichnet, erkennen. Für uns jedoch stellt diese Kunst die höchste und natürlichste Aktivität dar, welche das Wesen eines Homokliten zu erstreben vermag. Denn für uns ist diese Aktivität immer durch Zusammenarbeit geprägt und wird umso hochwertiger, je enger die Zusammenarbeit ist. Deshalb sahen wir homoklitische Aufseher die Probe mit der Zeit immer mehr als endgültiges Kunstwerk an.

Für die überwiegende Mehrzahl der Homokliten war dieses Kunstprojekt mittlerweile zum wichtigsten Endziel unseres evolutionären Programmes geworden, einem zwar noch undeutlich erkennbaren Ziel, das dennoch alle in seinen Bann zog. Aber für jene kleine Gruppe von uns, welche die Aktionen der Heterokliten im Verlauf der Probe überwachte, war unsere Tätigkeit nun bereits in vollem Gange. Während die Heterokliten die treibende Kraft der Probe blieben, würden die Homokliten die für die heteroklitische Sondierungsaktivität bestgeeigneten Kunstformen und Programme zur Verfügung stellen.

Wie aber sollte man die Programme planen? Folgendes wußten wir bereits: Memnosis und Merlyn hatten einen monadischen Präzedenzfall geschaffen, welcher von der binären Natur der arkturianischen Keimzelle abwich. War auch dies eine luziferische Entwicklung?

Wir wußten es zwar nicht, doch schien sich das ganze in Richtung eines luziferischen Verlangens nach Getrenntheit zu bewegen, einer Befindlichkeit, welche jedem Arkturianer, ob Heteroklit oder Homoklit, gänzlich fremd war.

Auf jeden Fall mußte diese Tendenz zur monadischen oder Einzelexistenz definitiv
bereitwillig angenommen und in einen Vorteil verwandelt werden, um einen möglichen Sieg des luziferischen Instinktes hintanzuhalten. Gleichzeitig würden wir für unsere Teilnahme an der Probe die besten Elemente des arkturianischen Wesens in Anspruch nehmen müssen: die leidenschaftliche Intensität in der Liebe und das ausgleichende Feingefühl in der Kunst.

Als wir feststellten, daß die heteroklitischen Analogiker entschlossen waren, sich in
Form jeweils eines Kontingents auf den beiden äußersten Planeten des
Zwillingssternsystems Alpha Centauri neu zu gruppieren, nahmen wir als Mitglieder der Erkundungssonde von Arkturus Major die Gestalt von Heterokliten an und bereiteten uns darauf vor, uns Holon für Holon mit ihnen zu vereinigen.

Wir werden wohl niemals erfahren, wer den Dreamspell geschaffen hatte, der uns auf Alpha Centauri A und Alpha Centauri B überraschte. Es genügt wohl zu sagen, daß wir bei unserer Ankunft alle mit einem Dreamspell in Berührung kamen. Von Liebe auf den ersten Blick zu sprechen ist eine Sache, vielleicht eine Sache der lyrischen Poesie. Von telepathischer Liebe auf den ersten Blick zu sprechen, die ganze Gruppen arkturianischer Holons überflutet, ist etwas völlig anderes, eine epische Ballade gewaltigen Ausmaßes. Der Verlust der Selbstkontrolle und die Verbindung aller Sinne miteinander wurden noch zusätzlich durch herzergreifende Augenblicke des Wiedererkennens intensiviert.

Diese Höhepunkte leidenschaftlichen Empfindens fanden gleichzeitig auf beiden
Planeten des Zwillingssternsystems statt. Bei manchen von uns erweckten diese
Liebesspiele eine uralte Erinnerung und Sensibilität. Langsam löste sich unsere
homoklitische Tarnung als Heterokliten auf. Einige wenige von uns büßten unsere
Doppelidentität als Homokliten und Heterokliten vollständig ein. Es war, als ob der
leidenschaftliche Charakter des Aufeinandertreffens unserer beiden Holon-
Keimzellentypen genügte, um uns auf merkwürdige, unvorhersehbare Weise zu verändern.

Dort, auf den öden Ebenen unter dem gelb-violett glühenden Himmel der sich langsam drehenden äußersten Planeten von Alpha Centauri A und B, inmitten der Kolonien mutierender Holons und sterbender Keimzellen, schworen wir alle einander, ein Experiment zu wagen: die Erschaffung zueinander passender ‚männlicher’ und ‚weiblicher’ Urformen. Diese zwei einander ergänzenden Urformen sollten die Erinnerung an die höchste leidenschaftliche Liebe vermischt mit dem Wissen um das Endziel der Probe tief eingeprägt in ihren erhabenen monadischen Holonstrukturen tragen. Auf diese Art würden wir der evolutionären Tendenz zur Individualmanifestation Rechnung tragen, während wir sie mit den besten Aspekten des arkturianischen Erbes, die uns bekannt waren, erfüllten.

Als diese Inspiration fest in unserem Geist verankert und unsere schöpferische Absicht auf dieses wunderbare Ziel ausgerichtet war, erschien Merlyn in unserer Mitte. Tapfere Arkturianer, ich habe hier vor euch Gestalt angenommen, während ich gleichzeitig in den Hainen von Procyon weile. Ich habe eure Strategien und Pläne mit tief empfundenem Ernst verfolgt. In mancher Hinsicht weine ich mit euch, denn wir haben uns alle auf ein großes Spiel eingelassen, welches zur Gänze in die Luzifer-Verschwörung verstrickt ist und uns Äon für Äon scheinbar immer weiter von unseren strahlenden arkturianischen Ursprüngen entfernt. Wie in einem Labyrinth haben wir unser anfängliches Ziel nahezu aus den Augen verloren, und den Ausgang vermögen wir nicht zu finden.

Worauf ihr euch hier eingelassen habt, ist bemerkenswert. Es gibt keine Gewißheit
darüber, ob dieses Unternehmen Erfolg haben wird. Doch ist es weise und gut und sollte bis zum Ende verfolgt werden. Um diese Aufgabe zu vollenden und mit der Macht der ursprünglichen Kunst zu besiegeln, laßt mich euch nun in der Fertigkeit unterweisen, die für die Aufgabe geeigneten Schilde zu erschaffen und diesen zwei Wesenheiten die ihnen angemessenen Kräfte zu verleihen. Hernach sollen die beiden Entitäten in ihren fünftdimensionalen Formen als reine kristalline Engramme zum Leben erwachen.”

Und damit wurden wir in die Erschaffung der Schilde eingeweiht - des Schildes der
weiblichen Kraft und des Schildes der männlichen Kraft. Eingewoben in den Schild der weiblichen Kraft waren die Codeformen und Zauberworte der Matrix, die umgekehrten Kräfte wahrer Versuchung sowie die Kräfte und Zauberworte zur Zähmung der Schöpfung; aus diesem Grund war im weiblichen Schild auch das vollkommene Symbol aller erleuchteten Macht verschlüsselt: das große Schwert ‚Excalibur’, denn nur das Weibliche kann diese Macht verleihen. Und nur jene männliche Kraft, welche das Wesen beider Kräfte versteht, vermag Excalibur zu empfangen.

Dieses Excalibur, das ihr als ‚Schwert’ wahrnehmt und begreift, ist nur in euren
Legenden ein ‚Schwert’. In Wahrheit ist das Excalibur die Essenz der Macht, über welche die Probe verfügt, um alles zu durchdringen und zusammenzuhalten, was aus der Matrix gewoben wurde. Der männliche Schild, den wir nach Merlyns Anweisungen erschufen, ist ein reiner Extrakt aus Excalibur.

Merlyn teilte uns auch die Namen des weiblichen und männlichen Schildes mit: ‚Dame des Sees’ ist der dem weiblichen Schild der Macht verliehene Name, denn er symbolisiert das Bereithalten von Excalibur tief unterhalb der Schwelle des Bewußtseins. Der männliche Schild wird ‚Parzifal’ genannt, da dieser Name ursprünglich ‚einen Brunnen schlagen, zur Quelle gelangen’ bedeutet, denn keine männliche Wesenheit vermag das Ende zu erreichen, ohne zuerst zur Quelle zu gehen, welche auch als die Matrix bekannt ist.

Für alle von uns war dieses Erschaffen der Schilde eine geheimnisvolle und erhabene Zeremonie. Während wir auf beiden Planeten der Zwillingssterne von Alpha Centauri jeweils in Kreisen versammelt waren, beendeten wir Arkturianer die feierliche Handlung, indem wir die Schilde in die Zuvuya-Ströme planetarer Engramme erhoben, welche uns mit dem nur undeutlich sichtbaren, weit entfernten, bisher noch unberührten und auch unbekannten Sternsystem Velatropa 24 verbanden.