12:58
0
Quelle: http://www.urantia.org/deutsch/dasbuch/toc.html

Was ist das Urantia-Buch?

Das Urantia-Buch wurde erstmals 1955 veröffentlicht. Es umfasst mehr als 2.100 Seiten und besteht aus 196 Schriften bzw. vier Teilen:

Teil I (Schriften 1-31): Das Zentraluniversum und die Superuniversen

Teil II (Schriften 32-56): Das Lokaluniversum

Teil III (Schriften 57-119): Die Geschichte Urantias (also unseres Planeten)

Teil IV (Schriften 120-196): Das Leben und die Lehren Jesu

Das Urantia-Buch gibt uns Aufschluss über den Ursprung, die Geschichte und Bestimmung der Menschheit sowie die Beziehung des Menschen zu Gott, unserem Vater. Es stellt ausserdem in grosser Ausführlichkeit das Leben und die Lehren Jesu Christi dar.

Das Urantia-Buch eröffnet neue Einsichten in die Geheimnisse von Zeit und Raum und enthüllt, welche Abenteuer den Menschen nach seinem irdischen Dasein erwarten, wenn er sich auf die Reise in das Zentrum eines liebevoll und sorgsam verwalteten Universums macht.

Das Urantia-Buch bietet eine faszinierende Synthese aus Philosophie, Religion und Wissenschaft. Viele, die das Urantia-Buch gelesen haben, glauben, dass es einen wichtigen Beitrag zur geistigen Weiterentwicklung des Menschen leistet.

Das Urantia-Buch verkündet keine neue Religion und will keinen neuen Kult gründen. Es baut auf dem religiösen Erbe der Menschheit auf und ermutigt dazu, einen persönlichen Glauben an den göttlichen Vater zu wagen.

Viele Menschen, die das Urantia-Buch gelesen haben, berichten immer wieder, wie sehr es sie auf beglückende Weise beeindruckt und ihr Leben tiefgreifend verändert hat.


Einige "Kostproben" aus dem Urantia-Buch

Die religiöse Herausforderung dieses Zeitalters geht an jene weit blickenden und vorausschauenden Männer und Frauen mit geistiger Erkenntnis, die es wagen werden, gestützt auf die erweiterten und vorzüglich integrierten modernen Vorstellungen von kosmischer Wahrheit, universaler Schönheit und göttlicher Güte eine neue und ansprechende Lebensphilosophie zu gestalten. Solch eine neuartige und rechtschaffene Vision von Sittlichkeit wird ihre Anziehungskraft auf alles Gute im menschlichen Verstand ausüben und das Beste in der menschlichen Seele herausfordern. Wahrheit, Schönheit und Güte sind göttliche Realitäten, und während der Mensch die Stufen geistigen Lebens hinaufsteigt, koordinieren und einigen sich diese höchsten Eigenschaften des Ewigen immer mehr in Gott, der Liebe ist. (S. 43)

Dem Lauf der Universen durch den Raum liegt ein großes und glorreiches Vorhaben zugrunde. All euer menschliches Kämpfen ist nicht umsonst. Wir sind alle ein Teil eines immensen Planes, einer gigantischen Unternehmung, und es ist die Riesenhaftigkeit der Unternehmung, die es unmöglich macht, zu irgendeinem Zeitpunkt und im Laufe irgendeines Lebens viel davon zu sehen. Wir sind alle ein Teil eines ewigen Projektes, das die Götter überwachen und ausführen. Der ganze wunderbare und universale Mechanismus bewegt sich majestätisch durch den Raum zu Musik und Metrum des unendlichen Gedankens und ewigen Planes des Ersten Großen Zentralen Ursprungs. Der ewige Plan des ewigen Gottes ist ein hohes geistiges Ideal. Die Ereignisse der Zeit und die Kämpfe der materiellen Existenz sind nur ein vorübergehendes Gerüst, welches eine Brücke nach der anderen Seite hinüberschlägt, nach dem gelobten Land geistiger Realität und himmlischer Existenz. Natürlich findet ihr Sterblichen es schwierig, die Idee eines ewigen Planes zu fassen; ihr seid praktisch außerstande, den Gedanken der Ewigkeit zu begreifen, etwas, das nie beginnt und nie endet. Alles, was euch vertraut ist, nimmt ein Ende. (S. 364)

Das Ziel menschlicher Selbstverwirklichung sollte geistig, nicht materiell sein. Die einzigen erstrebenswerten Realitäten sind göttlich, geistig und ewig. Der sterbliche Mensch hat ein Anrecht auf den Genuss physischer Freuden und die Befriedigung menschlicher Liebe; er zieht Nutzen aus seiner Treue zu menschlichen Vereinigungen und zeitlichen Institutionen; aber das sind nicht die ewigen Fundamente, auf denen sich die unsterbliche Persönlichkeit aufbauen lässt, welche den Raum überschreiten, die Zeit besiegen und die ewige Bestimmung erreichen muss - göttliche Vollkommenheit und Dienen als Finalist. Jesus beschrieb die tiefe Sicherheit eines Gott kennenden Sterblichen, als er sagte: "Was kümmert es den, der Gott kennt und an das Königreich glaubt, wenn alle irdischen Dinge in Trümmer gehen?" Zeitliche Sicherheiten sind verwundbar, aber geistige Sicherheiten sind unbezwingbar. Wenn die Wogen menschlicher Not, Selbstsucht, Grausamkeit, Todfeindschaft, Bosheit und Eifersucht über der menschlichen Seele zusammenschlagen, könnt ihr in der Sicherheit ruhen, dass es eine innere Bastion, die Zitadelle des Geistes, gibt, die absolut uneinnehmbar ist; wenigstens trifft das für jedes menschliche Wesen zu, das seine Seele der Hut des ihm innewohnenden Geistes des ewigen Gottes anvertraut hat. (S. 1096)

Euer kurzer Aufenthalt als Sterbliche auf Urantia, der Sphäre eurer Kindheit, ist nur ein einzelnes Glied, das allererste in einer langen Kette, die bestimmt ist, sich durch Universen und ewige Zeitalter zu erstrecken. Von Wichtigkeit ist nicht so sehr, was ihr in diesem ersten Leben lernt; wichtig ist die Erfahrung, dieses Leben zu leben. Auch die Arbeit dieser Welt, obwohl von größter Bedeutung, ist nicht annähernd so wichtig wie die Art, in der ihr diese Arbeit tut. Es gibt keine materielle Belohnung für rechtschaffenes Leben, aber tiefe Befriedigung - ein Bewusstsein der Erfüllung - die weit über jede denkbare materielle Belohnung hinausgeht. (S. 435)

Wenn ihr hier unten abgeschlossen habt, wenn ihr in eurer vergänglichen Gestalt am Ende des irdischen Laufs angelangt seid, wenn eure prüfungsreiche Reise im Fleisch vorüber ist, wenn der Staub, aus dem das sterbliche Gefäß besteht, "zur Erde zurückkehrt, woher er gekommen ist", dann, so sagt die Offenbarung, "wird der" innewohnende "Geist zu Gott, der ihn gegeben hat, zurückkehren". In jedem sittlichen Wesen dieses Planeten weilt ein Fragment Gottes, ein fester Bestandteil der Göttlichkeit. Ihr habt jetzt noch kein Besitzrecht darauf, aber seine ausdrückliche Bestimmung ist es, mit euch eins zu werden, sofern ihr nach der sterblichen Existenz fortlebt. (S. 26)

Überseht nicht den Wert eures geistigen Erbes, den Strom der Wahrheit, der durch die Jahrhunderte herab sogar bis in die Öde eines materialistischen und säkularen Zeitalters fließt. Vergewissert euch bei all euren löblichen Anstrengungen, die abergläubischen Vorstellungen vergangener Zeitalter loszuwerden, dass ihr an der ewigen Wahrheit festhaltet. Aber seid geduldig! Wenn die gegenwärtige abergläubische Auflehnung einmal vorüber ist, werden die Wahrheiten des Evangeliums Jesu glorreich fortfahren, einen neuen und besseren Weg zu erhellen. Aber das heidnische und sozialisierte Christentum braucht einen neuen Kontakt mit den unverfälschten Lehren Jesu; es siecht dahin mangels einer neuen Vision vom irdischen Leben des Meisters. Eine neue und umfassendere Offenbarung der Religion Jesu ist dazu bestimmt, ein Reich von materialistischem Säkularismus zu erobern und eine Weltherrschaft von mechanistischem Naturalismus zu stürzen. Urantia bebt jetzt am Rande einer seiner erstaunlichsten und fesselndsten Epochen gesellschaftlicher Neuausrichtung, sittlicher Wiederbelebung und geistiger Erleuchtung. Wenn auch in stark veränderter Form, so haben die Lehren Jesu die Mysterienkulte ihrer Entstehungszeit ebenso überlebt wie die Unwissenheit und den Aberglauben des Mittelalters und sind eben jetzt im Begriff, langsam über den Materialismus, Mechanismus und Säkularismus des zwanzigsten Jahrhunderts zu siegen. Und solche Zeiten großer Prüfungen und drohender Niederlage sind immer Zeiten großer Offenbarung. Die Religion braucht dringend neue Führer, geistige Männer und Frauen, die es wagen wollen, sich einzig und allein auf Jesus und seine unvergleichlichen Lehren zu verlassen. Wenn das Christentum fortfährt, seine geistige Sendung zu vernachlässigen und sich mit sozialen und materiellen Problemen abzugeben, muss die geistige Wiedergeburt das Kommen jener neuen Lehrer der Religion Jesu abwarten, die sich ausschließlich der geistigen Erneuerung der Menschen widmen werden. Und dann werden diese geistgeborenen Seelen rasch die für die gesellschaftliche, sittliche, wirtschaftliche und politische Umgestaltung der Welt erforderliche Führung und Inspiration bringen. (S. 2082)

Gott hat einen Plan im Sinn, der jedes Geschöpf in all seinen riesigen Reichen einbezieht, und dieser Plan ist ein ewiges Vorhaben grenzenloser Gelegenheiten, unbeschränkten Fortschritts und endlosen Lebens. Und die unendlichen Schätze einer solch unvergleichlichen Laufbahn harren eurer, wenn ihr nach ihnen strebt! Das Ziel der Ewigkeit liegt vor euch! Das Abenteuer, Göttlichkeit zu erlangen, breitet sich vor euch aus! Der Wettlauf um Vollkommenheit hat begonnen! Wer immer will, mag antreten, und ein sicherer Sieg wird die Anstrengungen jedes menschlichen Wesens krönen, das den Kampf des Glaubens und des Vertrauens kämpfen will, indem es sich unterwegs bei jedem Schritt an die Führung des ihm innewohnenden Justierers und an die Lenkung durch jenen guten Geist des Universumssohnes hält, der so freigebig über alles Fleisch ausgegossen worden ist. (S. 365)

Seid nicht entmutigt; die menschliche Evolution ist immer noch im Gang, und Gottes Offenbarung an die Welt in und durch Jesus wird nicht scheitern. Die große Herausforderung des modernen Menschen ist die Herstellung einer besseren Kommunikation mit dem göttlichen Mentor, der dem menschlichen Verstand innewohnt. Das größte Abenteuer des irdischen Menschen besteht in dem ausgeglichenen und gesunden Bemühen, die Grenzen seines Selbstbewusstseins auszudehnen über die undeutlichen Bereiche des embryonalen Seelenbewusstseins hinaus bis ins Vorfeld des von ganzem Herzen angestrebten Geistbewusstseins - bis zum Kontakt mit der göttlichen Gegenwart. Eine solche Erfahrung stellt Gottesbewusstsein dar, eine Erfahrung, welche die vorausgehende Wahrheit der religiösen Erfahrung, Gott zu kennen, in hohem Maße bestätigt. Ein solches Geistbewusstsein ist gleichbedeutend mit dem Wissen um die Realität, ein Sohn Gottes zu sein. Andernfalls ist die Gewissheit der Gottessohnschaft die Erfahrung des Glaubens. Gottesbewusstsein ist gleichbedeutend mit der Integration des Selbst in das Universum, und zwar auf dessen höchsten Ebenen geistiger Realität. Nur der geistige Gehalt irgendeines Wertes ist unvergänglich. Ebenso kann nicht untergehen, was in der menschlichen Erfahrung wahr, schön und gut ist. Wenn ein Mensch sich nicht für das Fortleben entscheidet, bewahrt der weiterlebende Justierer jene Realitäten auf, die aus Liebe geboren und im Dienen großgezogen wurden. All diese Dinge sind ein Teil des Universalen Vaters. Der Vater ist lebendige Liebe, und das Leben des Vaters ist in seinen Söhnen. Und der Geist des Vaters ist in den Söhnen seiner Söhne - den sterblichen Menschen. Wenn alles gesagt und getan ist, bleibt die Vater-Idee immer noch die höchste menschliche Vorstellung von Gott. (S. 2097)

LUZIFER war ein strahlender primärer Lanonandek-Sohn von Nebadon. Er hatte in vielen Systemen gedient und Erfahrungen gesammelt, war seiner Gruppe ein hoher Ratgeber gewesen und hatte sich durch Weisheit, Scharfsinn und Effizienz ausgezeichnet. Luzifer war die Nummer 37 seiner Ordnung, und als die Melchisedeks ihm einen Auftrag erteilten, wurde er unter mehr als siebenhunderttausend seiner Art als eine der hundert fähigsten und glänzendsten Persönlichkeiten bezeichnet. Nach einem so großartigen Anfang fiel er in Irrtum und übles Tun und verschrieb sich schließlich der Sünde. Er gehört jetzt zu den drei Systemsouveränen Nebadons, die der Selbstsucht erlagen und sich dem Trugschluss falschverstandener persönlicher Freiheit hingaben – Ablehnung der Treue gegenüber dem Universum und Missachtung brüderlicher Pflichten, Blindheit für kosmische Beziehungen.

Im Universum von Nebadon, dem Reich von Christus Michael, gibt es zehntausend Systeme bewohnter Welten. In der ganzen Geschichte der Lanonandek-Söhne, in all ihrem Wirken in diesen Tausenden von Systemen und am Hauptsitz des Universums haben sich im Ganzen nur drei Systemsouveräne gefunden, die die Herrschaft des Schöpfersohnes missachtet haben.

1. DIE ANFÜHRER DER REBELLION

Luzifer war kein aufsteigendes Wesen; er war ein erschaffener Sohn des Lokaluniversums, und man sagte von ihm: „Du warst vollkommen in all deinem Tun vom Tage deiner Erschaffung an, bis in dir Unredlichkeit gefunden wurde.“ Viele Male hatte er sich mit den Allerhöchsten Edentias beraten. Luzifer regierte „auf dem heiligen Berg Gottes“, dem Verwaltungsberg Jerusems, denn er war der Regierungschef eines großen Systems von 607 bewohnten Welten.

Luzifer war ein wunderbares Wesen, eine blendende Persönlichkeit; an Universumsautorität kam er direkt nach den Allerhöchsten Vätern der Konstellation. Trotz Luzifers Vergehen verbaten es sich untergeordnete Intelligenzen vor Michaels Selbsthingabe auf Urantia, ihm mit mangelndem Respekt oder Verachtung zu begegnen. Nicht einmal der Erzengel Michaels erhob bei Mose Auferstehung „gegen ihn verurteilende Anklage, sondern sagte nur: ‚Der Richter tadelt dich.‘“ In solchen Angelegenheiten steht die Urteilsfällung den Ältesten der Tage, den Herrschern des Superuniversums, zu.

Luzifer ist jetzt der gefallene und abgesetzte Souverän von Satania. Selbstbespiegelung ist verheerend, sogar für glorreiche Persönlichkeiten der himmlischen Welt. Von Luzifer wurde gesagt: „Dein Herz schlug höher wegen deiner Schönheit; du hast deinem Glanz erlaubt, deine Weisheit zu verderben.“ Euer einstiger Prophet erkannte seinen traurigen Zustand, als er schrieb: „Wie bist du doch vom Himmel herabgestürzt, oh Luzifer, Sohn des Morgens! Wie niedergeschmettert bist du, der du es wagtest, die Welten in Verwirrung zu stürzen!“

Man hat auf Urantia kaum etwas von Luzifer gehört, weil er seinen ersten Leutnant, Satan, damit betraute, seine Sache auf eurem Planeten zu vertreten. Satan gehörte derselben primären Gruppe der Lanonandeks an, aber er hatte nie das Amt eines Systemsouveräns ausgeübt. Er stellte sich rückhaltlos hinter den luziferischen Aufstand. Der „Teufel“ ist niemand anders als Caligastia, der abgesetzte Planetarische Fürst Urantias, ein zu der sekundären Ordnung der Lanonandeks gehörender Sohn. Als Michael in Menschengestalt auf Urantia weilte, trachteten Luzifer, Satan und Caligastia im Bunde danach, seine Sendung der Selbsthingabe zum Scheitern zu bringen. Aber sie unterlagen schmählich.

Abaddon war das Oberhaupt von Caligastias Stab. Er folgte seinem Meister in die Rebellion und hat seither stets als regierendes Oberhaupt der Rebellen Urantias gewirkt. Belzebub war der Führer der abgefallenen Mittler-Geschöpfe, die sich mit den Kräften des verräterischen Caligastia verbündeten.

Der Drache wurde schließlich zum bildlichen Symbol all dieser üblen Geschöpfe. Nach Michaels Triumph „stieg Gabriel von Salvington herunter und band den Drachen (alle Rebellenführer) für ein Zeitalter“. Von den seraphischen Rebellen Jerusems steht geschrieben: „Und die Engel, die ihren Rang missachtet und ihren Wohnsitz verlassen haben, hat er in der Finsternis an sichere Ketten gelegt, wo sie dem großen Tag des Gerichts entgegensehen.“

2. DIE URSACHEN DER REBELLION

Luzifer und seine rechte Hand, Satan, hatten in Jerusem seit über fünfhunderttausend Jahren regiert, als sie in ihren Herzen gegen den Universalen Vater und seinen damals noch stellvertretenden Sohn Michael aufzubegehren begannen.

Im System von Satania herrschten keine besonderen Umstände, die eine Rebellion hätten nahelegen oder begünstigen können. Wir sind der festen Meinung, dass die Idee dem Gemüt Luzifers entsprang und darin Gestalt annahm und dass er eine solche Rebellion auch an jedem anderen Aufenthaltsort hätte anzetteln können. Zuerst weihte Luzifer Satan in seine Pläne ein, aber er brauchte mehrere Monate, um das Gemüt seines fähigen und blendenden Mitarbeiters zu verderben. Aber nachdem dieser einmal zu den Rebellentheorien bekehrt war, wurde er ein kühner und überzeugter Verfechter der „Selbstherrlichkeit und Freiheit“.

Nie hat irgendjemand Luzifer den Gedanken an Rebellion eingeflüstert. Die Idee der Selbstherrlichkeit im Widerspruch zum Willen Michaels und zu den Plänen des Universalen Vaters, wie sie von Michael vertreten werden, ist in seinem eigenen Herzen entstanden. Seine Beziehungen zum Schöpfersohn waren immer innig und herzlich gewesen. Zu keinem Zeitpunkt vor der Verherrlichung seiner eigenen Denkweise hatte er offen an der Universumsverwaltung Kritik geübt. Aber trotz Luzifers Verschwiegenheit hatte der Einiger der Tage Salvingtons Uversa während über hundert Jahren Standardzeit auf reflexivem Wege wissen lassen, dass in Luzifers Gemüt nicht alles im Frieden sei. Diese Information ging auch an den Schöpfersohn und an die Konstellationsväter von Norlatiadek.

Während dieser ganzen Zeit wurde Luzifers Einstellung zum gesamten Plan der Universumsverwaltung immer kritischer, aber er hielt immer treu zu den Höchsten Herrschern. Sein erster offener Treuebruch ereignete sich anlässlich eines Besuchs von Gabriel auf Jerusem nur wenige Tage vor der öffentlichen Proklamation der Freiheitserklärung Luzifers. Die Gewissheit einer kurz bevorstehenden Auflehnung beeindruckte Gabriel so sehr, dass er sich direkt nach Edentia begab, um sich mit den Konstellationsvätern über die im Falle einer offenen Rebellion zu ergreifenden Maßnahmen zu beraten.

Es ist sehr schwierig, genau Grund oder Gründe einer Entwicklung auszumachen, die schließlich in der Rebellion Luzifers gipfelte. Wir sind uns nur dieser einen Sache sicher: Welcher Art auch immer diese Anfänge waren, sie entsprangen Luzifers Gemüt. Es muss in ihm ein Eigendünkel gelebt haben, der sich selbst unterhielt bis zu dem Punkt, wo Luzifer der Selbsttäuschung erlag, so dass er sich eine Zeitlang wirklich einredete, sein Projekt eines Aufstandes gereiche dem System, wenn nicht dem ganzen Universum, tatsächlich zum Besten. Zu der Zeit, als seine Pläne zur Ernüchterung geführt hatten, war er ohne Zweifel in seinem ursprünglichen, Unheil stiftenden Hochmut bereits zu weit gegangen, um noch anhalten zu können. An einem bestimmten Punkt seiner Erfahrung wurde er unaufrichtig, und das Übel ging in entschiedene und vorsätzliche Sünde über. Den Beweis dafür liefert das spätere Verhalten dieses brillanten Verwalters. Lange wurde ihm Gelegenheit zur Reue gegeben, aber nur einige seiner Untergebenen nahmen die angebotene Barmherzigkeit an. Auf Ersuchen der Konstellationsväter stellte der Getreue der Tage Edentias persönlich Michaels Plan zur Errettung der schamlosen Aufrührer vor, aber immer wieder wurde das Erbarmen des Schöpfersohnes zurückgewiesen, und zwar jedes Mal mit größerer Geringschätzung und Verachtung.

Während eure Rassen seit langem um die Existenz von Engeln und ähnlichen Ordnungen himmlischer Wesen wissen, ist euch nur wenig über die Kontroll- und Regulierungspersönlichkeiten des physischen Bereichs mitgeteilt worden. Auch jetzt ist mir nur erlaubt, die letzte der folgenden drei Gruppen lebendiger Wesen, die sich im Alluniversum mit der Kraftkontrolle und Energieregulierung abgeben, ganz zu offenbaren:

1. Primäre Eventuierte Haupt-Kraftorganisatoren.

2. Assoziierte Transzendente Haupt-Kraftorganisatoren.

3. Machtlenker des Universums.

Obwohl ich es als unmöglich erachte, die Individualität der verschiedenen Gruppen von Lenkern, Zentren und Überwachern der Universumsmacht zu schildern, hoffe ich doch, fähig zu sein, etwas über ihr Tätigkeitsfeld auszusagen. Sie sind eine einzigartige Gruppe lebendiger Wesen, die sich im ganzen Großen Universum mit der intelligenten Regulierung der Energie abgeben. Unter Einbeziehung der supremen Lenker umfassen sie die folgenden Hauptabteilungen:

1. Die Sieben Supremen Machtlenker.

2. Die Supremen Machtzentren.

3. Die Physischen Hauptüberwacher.

4. Die Morontiellen Machtüberwacher.

Die Supremen Machtlenker und -zentren existieren seit beinah ewigen Zeiten, und soweit wir wissen, sind keine weiteren Wesen dieser Ordnungen erschaffen worden. Die sieben Supremen Lenker wurden durch die Sieben Hauptgeiste personifiziert, und danach beteiligten sie sich mit ihren Eltern an der Erzeugung von mehr als zehn Milliarden Mitarbeitern. Vor den Tagen der Machtlenker hatten die Energiekreisläufe des Raums außerhalb des Zentraluniversums unter der intelligenten Überwachung der Haupt-Kraftorganisatoren des Paradieses gestanden.

Da ihr wisst, was materielle Geschöpfe sind, könnt ihr euch von geistigen Wesen wenigstens ein dazu im Kontrast stehendes Bild machen, aber es ist für den sterblichen Verstand sehr schwer, sich die Machtlenker vorzustellen. Im Plan für den Fortschritt der Aufsteiger zu höheren Existenzebenen werdet ihr direkt weder mit den supremen Lenkern noch mit den Machtzentren etwas zu tun haben. Bei bestimmten seltenen Gelegenheiten werdet ihr zu den physischen Überwachern in Beziehung treten, und nach eurer Ankunft auf den Residenzwelten werdet ihr ungezwungen mit den Überwachern der morontiellen Macht zusammenarbeiten. Diese Morontiellen Machtüberwacher funktionieren so ausschließlich in der morontiellen Domäne der Lokalschöpfungen, dass es uns am besten erscheint, über ihre Aktivitäten in der dem Lokal-universum gewidmeten Abteilung zu berichten.
1. DIE SIEBEN SUPREMEN MACHTLENKER

Die Sieben Supremen Machtlenker regulieren die physische Energie des Großen Universums. Ihre Erschaffung durch die Sieben Hauptgeiste ist das erste registrierte Beispiel halbmaterieller Nachkommen von wahrhaft geistigen Ahnen. Wenn die Sieben Hauptgeiste individuell erschaffen, erzeugen sie hochpersönliche Persönlichkeiten von der Art der Engel; wenn sie kollektiv erschaffen, bringen sie manchmal diese hohen Typen halbmaterieller Wesen hervor. Aber sogar diese beinah materiellen Wesen wären für die kurzsichtigen Augen der Sterblichen Urantias unsichtbar.

Es gibt sieben Supreme Machtlenker, und sie sind identisch in Erscheinung und Funktion. Sie können nicht voneinander unterschieden werden außer durch denjenigen Hauptgeist, mit dem jeder unmittelbar verbunden und dem er funktionell völlig untergeordnet ist. So steht jeder der Hauptgeiste in einem ewigen Bund mit einem ihrer kollektiven Sprosse. Derselbe Lenker ist immer demselben Geist verbunden, und aus ihrer funktionellen Partnerschaft ergibt sich ein einzigartiges Zusammenspiel physischer und geistiger Energien, eines halbmateriellen Wesens und einer Geistpersönlichkeit.

Die Sieben Supremen Machtlenker haben ihren Sitz auf dem peripheren Paradies, wo ihre sich langsam fortbewegenden Gegenwarten die Lage der Sitze fokussierter Kraft der Hauptgeiste angeben. Die Machtlenker funktionieren bei der Macht-Energie-Regulierung der Superuniversen einzeln, aber kollektiv bei der Verwaltung der zentralen Schöpfung. Sie operieren vom Paradies aus, sind aber in allen Abteilungen des Großen Universums in den wirksamen Machtzentren gegenwärtig.

Diese mächtigen Wesen sind die physischen Ahnen der gewaltigen Heerschar von Machtzentren und, über diese, die Ahnen der über alle sieben Superuniversen verstreuten physischen Überwacher. Solch untergeordnete Organismen physischer Kontrolle sind grundsätzlich einheitlich, identisch, wenn man von der unterschiedlichen Färbung jedes superuniversellen Korps absieht. Um in den Dienst eines anderen Superuniversums hinüberzuwechseln, brauchten sie nur zu einer neuen Einfärbung ins Paradies zurückzukehren. Die physische Schöpfung ist in ihrer Verwaltung grundsätzlich uniform.
2. DIE SUPREMEN MACHTZENTREN

Die Sieben Supremen Machtlenker sind individuell keiner Fortpflanzung fähig, aber kollektiv und in Verbindung mit den Sieben Hauptgeisten können sie andere ihnen ähnliche Wesen erzeugen – erschaffen – und tun es auch. Das ist der Ursprung der Supremen Machtzentren des Großen Universums, die in den folgenden sieben Gruppen funktionieren:

1. Supreme Zentrenüberwacher.

2. Zentren Havonas.

3. Superuniversumszentren.

4. Lokaluniversumszentren.

5. Konstellationszentren.

6. Systemzentren.

7. Nichtklassifizierte Zentren

Gleich den Supremen Machtlenkern sind diese Machtzentren Wesen mit großer Willens- und Handlungsfreiheit. Sie sind reich ausgestattet mit Persönlichkeit des Dritten Ursprungs und legen eine fraglose Willensfähigkeit hoher Art an den Tag. Diese leitenden Zentren des Machtsystems des Universums sind mit ausgesuchter Intelligenz begabt; sie sind der Intellekt des Machtsystems des Großen Universums und das Geheimnis der Verstandestechnik, die das gewaltige Netzwerk der ausgedehnten Funktionen der Physischen Hauptüberwacher und der Morontiellen Machtüberwacher kontrolliert.

1. Supreme Zentrenüberwacher. Diese sieben Beigeordneten und Mitarbeiter der Supremen Machtlenker sind die Regulierer der Hauptenergiekreise des Großen Universums. Jeder der Zentrenüberwacher hat seinen Sitz auf einer der besonderen Welten der Sieben Supremen Vollzieher, und sie arbeiten eng mit diesen Koordinatoren allgemeiner Universumsangelegenheiten zusammen.

Die Supremen Machtlenker und die Supremen Zentrenüberwacher funktionieren sowohl individuell als auch gemeinsam bei der Handhabung aller kosmischen Phänomene unterhalb der Ebene der „Gravitationsenergie“. Wenn sie im Verband handeln, sind diese vierzehn Wesen für die Universumsmacht, was die Sieben Supremen Vollzieher für die allgemeinen Universumsangelegenheiten und die Sieben Hauptgeiste für den kosmischen Verstand.

2. Zentren Havonas. Vor der Erschaffung der Universen von Zeit und Raum hatte Havona keine Machtzentren nötig, aber seit diesen weit zurückliegenden Zeiten haben ihrer stets eine Million in der zentralen Schöpfung gewirkt, wobei jedes Zentrum je tausend Welten Havonas überwacht. Hier im göttlichen Universum ist die Kontrolle der Energie vollkommen, ein Zustand, den es nirgendwo anders gibt. Die Vollkommenheit der Energieregulierung ist das höchste Ziel aller Machtzentren und physischen Raumüberwacher.

3. Superuniversumszentren. Eintausend Machtzentren der dritten Ordnung nehmen einen riesigen Bezirk auf der Hauptsphäre jedes der sieben Superuniversen in Anspruch. Drei Ströme primärer Energie, deren jeder zehn Unterabteilungen umfasst, treten in diese Machtzentren ein, aber sieben spezialisierte und wohlausgerichtete, wenngleich unvollkommen kontrollierte Machtkreise verlassen ihren Sitz gemeinsamer Aktion. Das ist die elektronische Organisation der Universumsmacht.

Alle Energie ist im Paradies-Kreis geschaltet, aber die Machtlenker des Universums richten die Kraft-Energien des unteren Paradieses, so wie sie diese in ihrer Modifikation für die Raumfunktionen des Zentraluniversums und der Superuniversen vorfinden; sie wandeln diese Energien um und lenken sie in Kanäle nutzbringender und konstruktiver Anwendung. Es besteht ein Unterschied zwischen der Energie Havonas und den Energien der Superuniversen. Die Machtladung eines Superuniversums besteht aus drei Energiephasen mit je zehn Unterabteilungen. Diese dreifache Energieladung breitet sich im ganzen Raum des Großen Universums aus; sie ist wie ein gewaltiger bewegter Energieozean, welcher jede der sieben Superschöpfungen in ihrer Gesamtheit überflutet und überspült.

Die elektronische Organisation der Universumsmacht funktioniert in sieben Phasen und zeigt unterschiedliche Reaktionen auf die lokale oder lineare Gravitation. Dieser siebenfache Kreislauf entspringt den Machtzentren der Superuniversen und durchdringt jede Superschöpfung. Derartige spezialisierte Zeit- und Raumströme sind ganz bestimmte, lokalisierte Energiebewegungen, die für spezifische Zwecke ausgelöst und gerichtet wurden, ganz ähnlich wie der Golfstrom als eindeutiges Phänomen inmitten des Atlantischen Ozeans funktioniert.

4. Lokaluniversumszentren. Auf der Hauptwelt jedes Lokaluniversums sind einhundert Machtzentren der vierten Ordnung stationiert. Ihre Funktion besteht darin, die den superuniversellen Hauptwelten entströmenden Machtkreise herabzuschalten und anderswie zu modifizieren, damit sie durch die Dienste der Konstellationen und Systeme verwendet werden können. Die lokalen astronomischen Katastrophen des Raums beschäftigen diese Machtzentren nur beiläufig; sie kümmern sich um die geordnete Versorgung der ihnen unterstellten Konstellationen und Systeme mit wirksamer Energie. Sie sind den Schöpfersöhnen in den späteren Zeiten der Universumsorganisation und Energiemobilisierung eine große Hilfe. Diese Zentren sind imstande, verstärkte Energiebahnen einzurichten, die der interplanetarischen Kommunikation zwischen wichtigen bewohnten Punkten dienen. Eine solche manchmal auch Energiepfad genannte Energiebahn oder -linie ist ein direkter Energiekreis von einem Machtzentrum zu einem anderen Machtzentrum oder von einem physischen Überwacher zu einem anderen. Es handelt sich dabei um einen individualisierten Machtstrom im Gegensatz zu den freien Raumbewegungen der undifferenzierten Energie.

5. Konstellationszentren. Zehn dieser lebendigen Machtzentren sind auf jeder Konstellation stationiert, wo sie als Energiezulieferer für die einhundert abhängigen Lokalsysteme wirken. Von diesen Wesen gehen die Machtlinien für Kommunikation und Transport sowie für die Versorgung jener lebendigen Geschöpfe mit Energie aus, die zur Aufrechterhaltung ihres Lebens von bestimmten Formen physischer Energie abhängen. Aber im Übrigen haben weder die Machtzentren noch die untergeordneten physischen Überwacher mit dem Leben als funktioneller Organisation etwas zu tun.

6. Systemzentren. Jedem Lokalsystem ist dauernd ein Supremes Machtzentrum zugeteilt. Diese Systemzentren schicken die Machtkreisläufe zu den bewohnten Welten von Zeit und Raum. Sie koordinieren die Aktivitäten der untergeordneten physischen Überwacher und sorgen noch anderswie für eine zufriedenstellende Versorgung des Lokalsystems mit Macht. Die Übertragung in den Kreisläufen zwischen den Planeten hängt von der vollkommenen Koordination bestimmter materieller Energien und von der wirksamen Regulierung der physischen Macht ab.

7. Nichtklassifizierte Zentren. Das sind Zentren, die in bestimmten lokalen Situationen funktionieren, nicht aber auf den bewohnten Welten. Die individuellen Welten befinden sich in der Obhut der Physischen Hauptüberwacher und empfangen die vom Machtzentrum ihres Systems ausgesandten, in Kreisen geschalteten Machtlinien. Einzig Himmelskörper mit ganz außergewöhnlichen Energieverhältnissen besitzen Machtzentren der siebenten Ordnung, die als Universums-Unruhen oder Energieregler wirken. In jeder Aktivitätsphase sind diese Machtzentren denjenigen voll ebenbürtig, die auf den höheren Kontrolleinheiten funktionieren; aber auf eine Million Raumkörper kommt nicht einmal einer, der eine solche lebendige Machtorganisation beherbergt.
3. DIE DOMÄNE DER MACHTZENTREN

Die über die Superuniversen verstreuten Supremen Machtzentren zählen mit ihren Mitarbeitern und Untergebenen mehr als zehn Milliarden. Und sie stehen alle in vollkommenem Synchronismus und vollständiger Verbindung mit ihren Eltern im Paradies, den Sieben Supremen Machtlenkern. Auf diese Weise ist die Machtkontrolle des Großen Universums der Obhut und Leitung der Sieben Hauptgeiste, der Schöpfer der Sieben Supremen Machtlenker, anheim gegeben.

Die Supremen Machtlenker und all ihre Mitarbeiter, Helfer und Untergebenen können auf ewig von keinem Tribunal des Raums verhaftet oder sonstwie belangt werden; und sie sind weder der administrativen Leitung der superuniversellen Regierung der Ältesten der Tage noch der Lokaluniversumsverwaltung der Schöpfersöhne unterworfen.

Diese Machtzentren und -leiter sind durch die Kinder des Unendlichen Geistes erschaffen worden. Sie gehören nicht zu der Verwaltung der Söhne Gottes, obwohl sie sich den Schöpfersöhnen in den späteren Epochen der materiellen Universumsorganisation anschließen. Hingegen stehen die Machtzentren irgendwie in enger Verbindung mit der kosmischen höchsten Kontrolle des Supremen Wesens.

Machtzentren und physische Überwacher werden nicht geschult; als vollkommene Wesen erschaffen, sind sie in ihrem Handeln von Natur aus vollkommen. Nie wechseln sie von einer Funktion zu einer anderen; sie dienen immer in ihrem ursprünglichen Aufgabenkreis. Es findet in ihren Reihen keine Evolution statt, und das gilt für alle sieben Abteilungen beider Ordnungen.

Da sie keine aufsteigende Vergangenheit haben, auf die sie sich zurückbesinnen könnten, geben sich Machtzentren und physische Überwacher nie dem Spiel hin; all ihr Tun ist durch und durch geschäftsmäßig. Sie haben ständig Dienst; im universellen Plan ist nichts für einen Unterbruch der physischen Energielinien vorgesehen; nie können diese Wesen auch nur für den Bruchteil einer Sekunde in ihrer direkten Überwachung der Energiekreise von Zeit und Raum nachlassen.

Die Machtlenker, -zentren und -überwacher haben in der ganzen Schöpfung mit nichts anderem zu tun als mit Macht, materieller oder halbmaterieller Energie; sie erzeugen sie nicht, aber sie modifizieren, manipulieren und richten sie. Ebenso wenig haben sie irgendetwas mit physischer Gravitation zu schaffen, außer ihrer Anziehungskraft zu widerstehen. Ihre Beziehung zur Gravitation ist rein negativer Art.

Die Machtzentren benutzen gewaltige Mechanismen und Koordinationen materieller Art in Verbindung mit den lebendigen Mechanismen der verschiedenen getrennten Energiekonzentrationen. Jedes individuelle Machtzentrum baut sich aus genau einer Million funktioneller Kontrolleinheiten auf, und diese die Energie modifizierenden Einheiten sind nicht stationär wie die lebenswichtigen Organe des menschlichen physischen Körpers; diese „lebenswichtigen Organe“ der Machtregulierung sind beweglich und wahrhaft kaleidoskopisch in ihren Verbindungsmöglichkeiten.

Ich bin ganz und gar unfähig zu erklären, auf welche Art diese lebendigen Wesen die Manipulierung und Regulierung der Hauptkreise der Universumsenergie bewerkstelligen. Euch mehr über Größe und Funktion dieser riesigen und nahezu vollkommen arbeitenden Machtzentren verraten zu wollen, würde eure Verwirrung und Bestürzung nur noch vergrößern. Sie sind sowohl lebendig als auch „persönlich“, aber jenseits eurer Vorstellungskraft.

Außerhalb Havonas funktionieren die Supremen Machtzentren nur auf eigens erbauten (architektonischen) Sphären oder auf anderswie günstig beschaffenen Raumkörpern. Die architektonischen Welten sind so konstruiert, dass die lebendigen Machtzentren als selektive Schalter handeln können, um die Raumenergien, die sich über diese Sphären ergießen, auszurichten, zu modifizieren und zu konzentrieren. Sie könnten auf gewöhnlichen evolutionären Sonnen oder Planeten nicht in dieser Weise funktionieren. Gewisse Gruppen kümmern sich auch um die Beheizung und andere materielle Bedürfnisse dieser besonderen Hauptwelten. Und obwohl dies das Wissen Urantias übersteigt, kann ich verraten, dass diese Ordnungen lebendiger Machtpersönlichkeiten viel mit der Austeilung des Lichts, das ohne Hitze scheint, zu tun haben. Sie rufen dieses Phänomen zwar nicht hervor, aber sie befassen sich mit seiner Verbreitung und Ausrichtung.

Aufgabe der Machtzentren und der ihnen unterstellten Überwacher ist das Funktionieren aller materiellen Energien des organisierten Raums. Sie arbeiten mit den drei Grundströmen zu je zehn Energien. Das ist die Energieladung des organisierten Raums; und der organisierte Raum ist ihre Domäne. Die Machtlenker des Universums haben überhaupt nichts mit jenen ungeheuren Kraftaktivitäten zu tun, die sich jetzt außerhalb der gegenwärtigen Grenzen der sieben Superuniversen abspielen.

Die Machtzentren und -überwacher haben nur sieben der zehn in jedem universellen Grundstrom vorhandenen Energieformen vollkommen unter ihrer Kontrolle; die Formen, die sich ihrer Kontrolle teilweise oder ganz entziehen, müssen die nicht vorhersagbaren Bereiche der Energiemanifestation sein, die vom Eigenschaftslosen Absoluten beherrscht werden. Es könnte sein, dass sie einen Einfluss auf die Urkräfte dieses Absoluten haben, aber uns sind keine derartigen Funktionen bekannt, obwohl es schwache Hinweise gibt, die zur Annahme berechtigen, dass bestimmte physische Überwacher manchmal automatisch auf gewisse Impulse des Universalen Absoluten reagieren.

Diese lebendigen Machtmechanismen stehen in keiner bewussten Verbindung mit der höchsten Energiekontrolle, die das Eigenschaftslose Absolute im Alluniversum ausübt, aber wir vermuten, dass ihr ganzes, nahezu vollkommenes System der Machtlenkung auf irgendeine unbekannte Art dieser übergravitationellen Gegenwart untersteht. In jeder lokalen Energiesituation üben die Zentren und Überwacher Quasi-Suprematie aus, aber sie sind sich stets der überenergetischen Gegenwart und nicht erkenntlichen Tätigkeit des Eigenschaftslosen Absoluten bewusst.
Quelle: http://www.urantia.org/deutsch/dasbuch/toc.html