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http://survival.4u.org/katastrophen/polsprung.htm

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Erd-Magnetfeld (Van-Allen-Gürtel) nicht stabil ist, sondern ständig in seiner Intensität schwankt und sich ab und zu auch umkehrt.

Einen solchen Austausch der magnetischen Pole nennt man im deutschsprachigen Raum "Polsprung"; um ihn vom geographischen Polsprung der Esoteriker zu unterscheiden auch "magnetischer Polsprung". Im englischsprachigen Raum spricht man von "Polarity Reversal" (zum Suchen per Google).

Wenn du dich bisher nicht mit dem Erdmagnetfeld auskennst, findest du hier weitere Infos dazu: Erd-Magnetfeld

http://survival.4u.org/bilder/sonne/doku/magrev.gif

Erforschung der magnetischen Polsprünge

Anhand von Lavaströmen und anderen geologischen Studien wurde ein immer wiederkehrender Auf- und Abbau des Magentfeldes, bis hin zum fast völligen Erliegen des Magnetfeldes und Austausch der magnetischen Richtung nachgewiesen.

Im Durchschnitt dauern die Zyklen wohl 200.000 Jahre, aber die Abstände zwischen den Polsprüngen sind unregelmässig. Der letzte magnetische Polsprung liegt etwa 740.000 Jahre zurück.

http://survival.4u.org/bilder/sonne/doku/magrev2.gif

Auf obiger Abbildung kann man sehen, wie das Magnetfeld sich immer wieder allmählich abschwächt, fast zum Erliegen kommt und sich dann relativ schnell wieder aufbaut. (Die Zeitskala bei der Grafik ist umgekehrt, also je älter, desto weiter rechts.)

Die Schätzungen zur Zeit, die für den Wiederaufbau des Magnetfeldes gebraucht wird, liegt bei 100 bis 1000 Jahren. Die gesamte Zeit, in der das Magnetfeld so abgeschwächt ist, dass Sonnenstürme uns weitgehend ungehindert treffen können, liegt bei etwa 5000 Jahren.

Hinweise auf einen baldigen magnetischen Polsprung

Erst kürzlich wurden bei einem Meeting in Los Angelos neue Tatsachen über das Erdmagnetfeld bekannt, die einen baldigen Polsprung befürchten lassen.

Bekannt ist, dass das Erdmagnetfeld seit etwa 1000 Jahren schwächer wird. Seit 150 Jahre hat sich diese Entwicklung beschleunigt. Dies berichtete Robert Coe von der University of California ( http://www.es.ucsc.edu/personnel/Coe/ ).

Robert Coe entdeckte auch, dass drastische Änderungen im Erdmagnetfeld auch sehr schnell und plötzlich passieren können. Dies ist eine eher neue Erkenntnis, weil man bisher eher von langsamen Wechseln ausging.

Das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) berichtet, dass die Stärke des Magnetfeldes seit 1979 um 1,7 Prozent abgenommen hat. Über dem Südatlantik beträgt der Schwund sogar zehn Prozent.

Wie unter Erd-Magnetfeld beschrieben wird, bildet sich das Magnetfeld durch Rotation des flüssigen Eisens im Erdinnern. Wenn diese Rotation aufhören würde, würde das Erdmagnetfeld nachlassen.

Zur Zeit schwächt sich das Erdmagnetfeld jedoch noch 10 bis 100 mal schneller ab, als wenn der "Erd-Dynamo" abgeschaltet wäre. Es muss also Gegenströmungen geben, die gegen das Magnetfeld anarbeiten.

Satellitendaten zeigen, dass es manche Gegenden auf der Erde gibt, wo sich die Magnetrichtung jetzt schon umgekehrt hat. Der Kompass zeigt in die verkehrte Richtung. Diese Gegenden könnten mit den vermuteten Gegenströmungen im Erdinnern zusammenhängen.

Diese magnetisch umgepolten Gegenden haben sich in den letzten 20 Jahren ausgeweitet, berichtet der Geophysiker Gauthier Hulot aus Paris.

Grosse umgepolte "Löcher" gibt es beispielsweise im Südatlantik. Wenn Raumschiffe oder Flugzeuge diese Gegend überfliegen, erhalten die Passagiere eine stark überdurchschnittliche Strahlungsdosis.

Siehe auch: http://derstandard.at/?id=1529429

Darstellung der aktuellen Abschwächung des Magnetfeldes

http://survival.4u.org/bilder/sonne/tiger.gif

Auf obigen Bild sieht man heutige Strahlungs-Messungen eines Satelliten, der die Erde in 800 km Entfernung umkreist. Das Viereck markiert den Punkt, wo er heute angefangen hat und das Dreick, den Punkt der letzten Messung.

Gemessen wird die Strahlungssteigerung im Vergleich zum Vorjahr. Aus der Strahlungsstärke kann man Rückschlüsse auf die Stärke des Erd-Magnetfeld ziehen, denn dort, wo das Magnetfeld schwach ist, erreicht mehr Strahlung die Erde.

Rote Stellen zeigen an, dass an dieser Stelle die Strahlung im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen und das Magnetfeld somit schwächer geworden ist. An blauen und weissen Stellen ist die Strahlung gesunken, bzw. das Magnetfeld stärker geworden.

Am 12. Januar 2004, als ich diese Seite hier geschrieben habe, konnte man deutlich eine Art "Loch" zwischen Südamerika und Afrika sehen. Hier zum Bild vom 12.1.2004: http://survival.4u.org/bilder/sonne/doku/tiger-2004-01-11.gif


Auswirkungen eines magnetischen Polsprungs

Uneinig sind sich die verschiedenen Autoren jedoch in der Wirkung, die ein solcher magnetischer Polsprung auf uns Menschen und die Erde haben könnte.

In der Phase eines Polsprungs, der sich über viele Jahre hinziehen kann, bis das Magnetfeld sich wieder stabilisiert hat, gibt es kein oder nur ein unruhiges schwaches Magnetfeld, das immer wieder in sich zusammenfällt.

Stärkere Sonnenstürme

Klar ist, dass ein fehlendes Magnetfeld Sonnenstürme weitgehend ungehindert auf die Erde prallen lassen würde. Das würde ein erhöhtes Aufkommen an Strahlung bedeuten und somit wahrscheinlich mehr Krebs und Mutanten. Ausserdem würden die Satelliten in der Erdumlaufbahn, aber auch die Strom- und Funknetze auf der Erde leiden. Im Extremfall könnte es vielleicht ähnliche Folgen wie ein EMP-Schlag haben.
(Siehe Bild unten).

Wir müssen also mit folgenden Erscheinungen rechnen:

  • Satelliten fallen aus
  • Stromnetze brechen zusammen
  • Funk, Radio, Fernsehn bricht zusammen
  • Pipelines werden zu gefährlichen Stromleitern
  • Fluggäste werden verstrahlt
  • Verstärkte Strahlung auf der Erdoberfläche
  • Erhöhte Krebsraten
  • Erhöhte Mutationsraten
  • und natürlich: Polarlichter

Wissenschaftler der NASA behaupten, dass die Erdatmosphäre möglicherweise versengt werden würde, wenn es dauerhaft kein Magnetfeld gibt: http://science.nasa.gov/ssl/pad/sppb/edu/magnetosphere/mag4.htmlDas belegen sie anhand von Venus und Mars, die beide kaum ein Magnetfeld haben. Ein Versengen der Erdatmosphäre wäre aber wohl nur bei einem dauerhaften Fehlen des Erdmagnetfeldes zu befürchten, denn die Erde hat ja schon mehrere magnetische Polsprünge überstanden.

Auswirkungen auf die Tierwelt

Erhebliche Probleme gibt es auch für Zugtiere, die sich am Magnetfeld orientieren.

Das sind einerseits die Zugvögel, die zu ihren Sommer- und Winterquartieren fliegen. Andererseits sind beispielsweise Wale davon betroffen, die sich auf ihren Wanderungen am Erdmagnetfeld orientieren. Man müsste wohl mit einem grossen Walsterben rechnen.

Auswirkungen auf den Menschen

Die meisten Wissenschaftler sehen für einen Fall eines magnetischen Polsprungs keine direkten Auswirkungen auf den Menschen.

Manche Autoren schreiben jedoch von Auswirkungen auf die Psyche, die ein Fehlen des Magnetfeldes haben könnte. Dazu wird von russischen Astronauten berichtet, die bei frühen Raumflügen verrückt wurden und die deshalb jetzt tragbare Magnetfeld-Generatoren mit sich führen würden. Der Schweregrad bei den Berichten geht von unheilbar verrückt bis hin zu leicht desorientiert. Die Seriösität dieser Quellen ist mir unklar.

Anscheinend wurden auch auf der Erde Studien mit fehlenden Magnetfeldern bei Mäusen und Menschen gemacht.

Den Mäusen ging es wohl schlecht, aber die Menschen war nur in der optischen Schnellerkennung etwas beeinträchtigt. Man weiss also nix Genaues. Aber ich denke mir, dass auch ein leichtes Verrückterwerden der Menschheit problematisch sein könnte, denn die Menschheit ist ja eh schon auf der Kippe (meiner Meinung nach).

Und dann sind da noch etliche Autoren, die einen spirituellen Dimensionssprung erwarten, wenn sich die magnetischen Pole umkehren.

Verstärkte Erdbeben?

Möglicherweise könnte ein magnetischer Polsprung vielleicht auch Erdbeben und Vulkanausbrüche triggern.

Einige Forschungsergebnisse von Robert Coe deuten nämlich darauf hin, dass die Intensität der Plattentektonik von der Eisen-Rotation im Erdinnern abhängen könnte. Das könnte verstärkte Erdbeben und Vulkanausbrüche zur Folge haben.

Polarlichter

Freuen können wir uns bei erlahmendem Magnetfeld wohl mit Sicherheit auf vermehrte Polarlichter in mittleren Breiten, was ja jetzt schon öfters vorkommt.


Fazit

Ein magnetischer Polsprung ist also recht wahrscheinlich, wenn man auch nicht weiss, wann es soweit ist.

Die Folgen wären wohl eher nicht sehr spektakulär, aber ich denke, es könnte durchaus Probleme deswegen geben.


Links:

  • Vergleich der Polsprung-Typen mit Ideen zu möglichen Folgen eines magn. Polsprungs:
http://www.crawford2000.co.uk/mag.htm


Auswirkungen von Sonnenstürmen, wenn der Schutz des Magnetfeldes fehlt

http://survival.4u.org/bilder/sonne/doku/blackout1big.gif


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Danke für die Bilder an die NASA