von Grazyna Fosar und Franz Bludorf
Zweieinhalb Monate nach der Tsunami-Katastrophe in Südasien scheint es klar: Der Untersuchungsbericht der thailändischen Regierung soll offenbar unter Verschluß bleiben. "Die Nachforschung beschäftigt sich damit, was geschah und ob die zuständigen Beamten ihre Pflicht getan haben. Aber wie mit dem Bericht verfahren wird, ist Sache der Regierung", so die Aussage des Sprechers des Außenministeriums, Sihasak Phuangketkeow.
Dadurch werden den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer nicht nur Auskünfte über mögliche Versäumnisse der Behörden vorenthalten. 60 Klagen sollen bereits anhängig sein.
Auch Fakten über die möglichen Ursachen der Katastrophe bleiben dadurch im Dunkeln, über die seit Weihnachten ebenfalls unterschiedliche Mutmaßungen im Umlauf sind. Die Vermutung, es hätten nukleare Testexplosionen zu dem Erdbeben beigetragen, konnte inzwischen durch die Auswertung weltweiter wissenschaftlicher Messungen widerlegt werden. Es gibt jedoch weitere Seltsamkeiten im Zusammenhang mit dem Erdbeben vor der Küste Sumatras. Da wurden z. B. ungeklärte Lichter über dem Himmel der indonesischen Hauptstadt Jakarta beobachtet, nur wenige Tage vor der Katastrophe. Und welchen Sinn hatte eine Reisewarnung der US-Regierung für amerikanische Staatsbürger kurz vor Weihnachten? Alles über die Hintergründe der Erdbebenkatastrophe in Asien erfahren Sie in einem KonteXt Spezial „Erde in Wut“, das im März 2005 erscheint.
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