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Mission
Horizont
Zeitanomalien an
Nord- und Südpol
Es ist seit langer Zeit bekannt, daß es an den
beiden Polen der Erde zu temporären Zeitanomalien
kommt. Derartige Verwerfungen sind
selten, und bis jetzt gab es darüber nur subjektive
Berichte von Polarforschern.
Die größte Sensation ist es, daß inzwischen
auch ein wissenschaftliches Meßgerät eine
Zeitverwerfung dokumentierte.
Die Physik steht derartigen Effekten heutzutage
offener gegenüber. Auch die NASA beschäftigt
sich in letzter Zeit mit exotischen Fragestellungen
im Rahmen ihres Projekts „Mission
Horizon Methodology“. „Diese neuartige Methode
erzwingt Paradigmenverschiebungen
jenseits der Extrapolationen existierender
Technologien, indem man unmögliche hypothetische
Ziele setzt, um zu neuartigen Lösungen
zu kommen.“ (Projektleiter Marc Millis)
Wissenschaftler untersuchen heute die asymmetrische
Modifikation der Raumzeit. An Nordund
Südpol geschieht es von allein...
Grazyna Fosar und Franz Bludorf
38 MATRIX3000 Band 41/September/Oktober 2007
Wissenschaft
Das Problem ist, daß Derartiges
sich zumeist überraschend
und unkontrolliert ereignet.
Ein britisch-amerikanisches Forschungsteam,
das wissenschaftliche
Untersuchungen in einem Camp in
der Antarktis durchführt, beobachtet
am 27. Januar 1995 ein merkwürdiges
Ereignis. Ziemlich genau über
dem Südpol erscheint am Himmel
ein grauer, rotierender Wirbel.
Zunächst halten die Forscher
das Gebilde für einen gewöhnlichen
Sandsturm, wie er in dieser Gegend
auch vorkommen kann. Doch als sich
das seltsame Gebilde mit der Zeit
weder fortbewegt noch seine Form
ändert, werden sie stutzig.
Um das Phänomen genauer zu
untersuchen, starten sie einen Wetterballon,
der Windgeschwindigkeit,
Temperatur und Luftfeuchtigkeit registrieren
kann.
Als sich der Ballon dem geheimnisvollen
Wirbel nähert und schließlich
genau über ihm fliegt, müssen
die fassungslosen Wissenschaftler
mit ansehen, wie der Ballon vor ihren
Augen spurlos verschwindet!
Trotzdem ist das teure Gerät nicht
für immer verloren, denn der Ballon
war mit einer Schnur gesichert,
die jetzt oben am Himmel im Nichts
endet. Indem die Forscher an dieser
Schnur ziehen, können sie den Ballon
in unsere Realität zurückholen und
sicher zur Erde zurückbringen.
Doch das ist noch nicht das Ende
der Überraschungen. Neben den
meteorologischen Untersuchungsgeräten
hat der Ballon auch einen
Chronometer an Bord, der Datum
und Uhrzeit anzeigt. Nach dem Wiederauftauchen
und der Landung auf
der Erde zeigt dieser Chronometer
jedoch ein anderes Datum an, den 27.
Januar 1965 - auf den Tag genau 30
Jahre in der Vergangenheit!
Die Wissenschaftler überprüfen
das Instrument und finden keine erkennbaren
Beschädigungen oder
Fehlfunktionen. Sie wiederholen das
Experiment jetzt noch mehrmals. Jedes
Mal verschwindet der Ballon wieder,
und jedes Mal zeigt der Chronometer
hinterher das gleiche falsche
Datum. Die Untersuchung dieses
rätselhaften Vorganges ist bis heute
noch im Gange, und die Interpretation
der Ergebnisse ist noch umstritten.
Doch so langsam kristallisiert
sich eine Erklärung heraus,
wonach am Südpol
offenbar ein Ort ist, der
ein Tor in eine andere
Zeit, womöglich sogar in
eine andere Parallelwelt,
öffnet.
Aus vielen Berichten von Polarforschern
ist es bekannt, daß
die Nord- und Südpolarregion
äußerst geheimnisvolle Orte darstellen.
Seefahrer berichteten häufig
darüber, in Polargewässern plötzlich
auf eisfreie Zonen oder sogar grünes
Land gestoßen zu sein, in Regionen,
in denen eigentlich keine Vegetation
möglich sein dürfte. Die Expedition
unter der Leitung von Fritjof Nansen
berichtete von einer ungewöhnlichen
Beobachtung. In der Nähe des Nordpols
hatten mehrere Zeugen eine
zweite, rötlich schimmernde „Sonne“
gesehen.
Der Grund dieser Erscheinung
blieb ungeklärt.
Wir alle kennen auch die berühmten
Schilderungen des amerikanischen
Admirals Richard E. Byrd, der
1947 den Nordpol
überflog. Er sah dabei nicht nur
grünes Land, sondern sogar lebende
Mammuts und andere prähistorische
Tiere sowie Spuren einer dort lebenden
Zivilisation.
In Anbetracht der Tatsache, daß
unsere Erdoberfläche mittlerweile
durch Satelliten flächendeckend
überwacht und fotografiert wird, fällt
es schwer, derartige Berichte zu akzeptieren.
Es ist aber durchaus möglich, daß
diese Erzählungen aufgrund mangelnden
Wissens bislang nur falsch
interpretiert wurden. Schauen wir
uns genauer an, wie so ein Anflug auf
eine Anomaliezone am Nordpol abgelaufen
ist.
Logbuch von Richard E. Byrd
19. 2. 1947. Abflug vom Basiscamp
um 6. 10 Uhr.
...
0730 – Radio-Check mit Basiscamp.
Alles ist in Ordnung, und der Funkempfang
ist normal.
0740 – Bemerke leichtes Ölleck am
Starboard-Triebwerk, der Öldruckanzeiger
scheint jedoch normal.
Rechts: Dieser wissenschaftliche Chronometer zeigte
am 27. 1. 1995 ein Datum, 30 Jahre in der Vergangenheit.
Ein Chronometer durchbricht über
dem Südpol die Barriere der Zeit.
Er zeigt ein Datum, 30 Jahre in der
Vergangenheit.
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Wissenschaft
0800 – Leichte Turbulenz bemerkt
aus östlicher Richtung in einer Höhe
von 2321 Fuß, korrigiere auf 1700
Fuß, keine weitere Turbulenz, aber
Rückenwind steigt, leichte Justierung
der Drosselventile, Flugzeug fliegt
jetzt sehr gut.
0815 – Radio-Check mit Basiscamp,
Situation normal.
0830 – Turbulenz wieder aufgetreten,
gehe auf 2900 Fuß, erneut ruhige
Flugbedingungen.
0910 – Unter uns riesige Eis- und
Schneefelder, bemerke gelbliche Färbung
und Dispersion in einem linearen
Muster. Ändere den Kurs für eine bessere
Untersuchung dieses Farbmusters
unter uns, bemerke auch rötliche
oder purpurne Farben. Umkreise
diesen Bereich mit zwei vollständigen
Wendemanövern und kehre zur eingestellten
Kompaßanzeige zurück. Positionscheck
mit Basiscamp erneut gemacht,
berichte die Information über
die Färbung des Eises und Schnees da
unten.
0910 – Sowohl der magnetische als
auch der Kreiselkompaß beginnen zu
kreisen und zu wobbeln, wir sind nicht
in der Lage, über Instrumente Kurs zu
halten. Halte Kurs über Sonnenkompaß,
immer noch erscheint alles in
Ordnung. Die Anzeigen reagieren auffallend
langsam und haben eine träge
Qualität, aber es gibt kein Anzeichen
von Vereisung!
0915 – In der Ferne ist etwas zu sehen,
was Berge zu sein scheinen.
0949 – 29 Minuten Flugzeit verstrichen
seit der ersten Sichtung der Berge, es
ist keine Illusion. Es sind Berge, und
sie bilden ein kleines Gebiet, das ich
nie zuvor gesehen habe!
0955 – Wechsele Höhe auf 2950 Fuß,
erneut starke Turbulenzen.
1000 – Wir überfliegen die kleine
Bergkette und halten uns weiter
nordwärts, so gut es festgestellt
werden kann. Jenseits der Bergkette
ist etwas, was ein
Tal zu sein scheint mit
einem kleinen Fluß,
der durch das Zentrum
fließt. Es sollte
hier kein grünes Tal
geben! Irgend etwas
ist definitiv falsch und
abnormal hier! Wir sollten über Eis
und Schnee sein! Am Ausgang des
Tals sind große Wälder, die an den
Berghängen wachsen. Unsere Navigationsinstrumente
rotieren immer
noch, der Kreiselkompaß oszilliert
vor und zurück!
1005 – Ich gehe auf 1400 Fuß und
vollführe eine scharfe Linkskurve,
um besser das Tal in Augenschein zu
nehmen. Es ist grün, entweder mit
Moos oder einer Art kurz geschnittenen
Grases. Das Licht erscheint
hier anders. Ich kann die Sonne
nicht mehr sehen. Wir machen eine
weitere Linkskurve und schauen auf
etwas, was irgendein großes Tier
unter uns zu sein scheint. Es scheint
ein Elefant zu sein! NEIN!!! Es sieht
mehr wie ein Mammut aus! Das ist
unglaublich! Und doch, da ist es!
Gehe runter auf 1000 Fuß und nehme
ein Fernglas, um das Tier besser
zu sehen. Bestätige – es ist definitiv
ein Mammut-ähnliches Tier! Berichte
es ans Basiscamp.
1030 – Treffe jetzt auf mehr sanfte
grüne Hügel. Die Außentemperaturanzeige
zeigt 74 Grad Fahrenheit!
Fliege weiter auf Kurs. Die Navigationsinstrumente
erscheinen jetzt
normal. Ich bin verblüfft über ihre
Bewegungen. Versuche das Basiscamp
zu kontaktieren. Das Funkgerät
funktioniert nicht!

Von hier an werden Byrds Eintragungen
im Logbuch immer
bizarrer und brechen um 11.45
Uhr ab. Um 15.00 nachmittags landet
Byrd dann wieder sicher im Basiscamp.
Byrds Schilderungen über die
zweieinhalb Stunden, bis er wieder
Funkkontakt zur Basis hatte, befriedigen
jeden Science-Fiction-Fan.
Hatte der Admiral einen Knall?
Sein Leben nach diesen Ereignissen
spricht dagegen. Byrd leitete
noch weitere Polarexpeditionen, teilweise
verbunden mit militärischen
Großmanövern der USA, und noch
kurz vor seinem Tod im Jahre 1957
war er für die Organisation des Internationalen
Geophysikalischen Jahres
zuständig.
Auch unser heutiges Wissen
spricht dagegen. Es ist durchaus
möglich, daß er aufgrund einer Anomalie
in dieser Region entweder in
eine Parallelwelt gerutscht ist oder
auch in eine zukünftige Realität. Die
„Mammuts“ sollen uns dabei nicht
Links: Karte der Ozonschicht über der Antarktis. Direkt über dem Südpol gibt
es immer eine fast kreisrunde Stelle, die nicht fotografierbar ist. (Bild: NOAA)
„Navigationsinstrumente rotieren ...
bemerke rötliche oder purpurne Farben
... Irgend etwas ist definitiv falsch
und abnormal hier!“
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Wissenschaft
stören, denn die klonverliebten Japaner
planen schon heute in den
polaren Weiten Sibiriens einen riesigen
prähistorischen Erlebnispark
mit geklonten und wiederbelebten
Mammuts, Wollnashörnern und Säbelzahntigern.
Eine gewisse Echtheit der Erlebnisse
legen auch die elektromagnetischen
Anomalien nahe, die sich in
den Fehlfunktionen der Instrumente
äußerten. Außerdem meldete er einen
Teil seiner Beobachtungen noch
vor dem zeitweiligen Ausfall des
Funkgerätes direkt an die Basisstation.
Da seine sonstigen Angaben zum
Kurs, Zustand der Maschine etc. korrekt
waren und er ganz offensichtlich
auch in der Lage war, das Flugzeug
zu fliegen, mußte er wohl bei klarem
Verstand sein.
Was verbergen die Pole?
Zurück zu unserem Wetterballon in
der Antarktis. Da kann man nur sagen:
Schade daß er nicht reden kann.
In diesem Kontext wird es interessant,
wenn man auch die moderne
Technik unseres Zeitalters zu Hilfe
nimmt. So zeigt eine Aufnahme der
Nordpolarregion, angefertigt 1968 von
dem NASA-Satelliten ESSA-7, an der
Stelle des Pols ein großes dunkles
Loch. Auch die Antarktis wird gerade
in den letzten Jahren regelmäßig aus
der Erdumlaufbahn beobachtet, um
die Entwicklung des Ozonloches zu
ermitteln. Seltsamerweise existiert
um den Südpol herum meistens eine
kleine kreisrunde Stelle, an der keine
Meßwerte gewonnen werden können.
(s. Abbildung oben links).
Es scheint also, daß die Pole unserer
Erde – zumindest zu gewissen
Zeiten – weder fotografierbar sind
noch andere physikalische Messungen
zulassen. Die naheliegendste
Erklärung wäre, daß
diese Stellen in solch einem
Moment überhaupt kein Licht
reflektieren. Es wären also
kleine schwarze Löcher oder
Wurmlöcher, die sich dort von
Zeit zu Zeit bilden und wieder
vergehen.
Geschlossene
zeitartige Schleifen
Wie es möglich wäre, daß
Admiral Byrd ein solches
Wurmloch mit einem Flugzeug
durchqueren konnte, ist
natürlich umstritten. Physikalisch
unmöglich ist es nicht.
Gerade elektromagnetische
Anomalien können einen
solchen Vorgang begünstigen.
Die Wissenschaftler fangen
nämlich schon an,
solche Vorgänge zumindest
rechnerisch zu untersuchen.
So ergaben etwa
die Berechnungen des israelischen
Physikers Lior Burko
von der Universität Utah in
Salt Lake City, daß schwarze
Löcher unter bestimmten
Bedingungen nicht unbedingt
bedrohliche Eigenschaften
haben müssen und dennoch
als Tore zu Raum-Zeit-Tunneln
fungieren können.
Es gibt unterschiedliche Bedingungen,
unter denen nach Burkos Ansicht
ein Wurmloch für Menschen passierbar
sein könnte. Er spricht in diesem Zusammenhang
von sogenannten „Cauchy-
Horizont-Singularitäten“. Auch die
Rotation eines schwarzen Loches kann
die zerstörerische Wirkung – zumindest
in der Theorie – abschwächen.
Als Ron Mallett gerade zehn Jahre
alt war, mußte er einen schweren
Schicksalsschlag erleben. Sein Vater
starb ganz plötzlich an einem Herzanfall.
Nur kurze Zeit später bekam der
kleine Ron ein spannendes Buch in die
Hände, dessen Inhalt ihn gedanklich
nicht mehr losließ. Es war H. G. Wells’
Roman „Die Zeitmaschine“.
Band 41/September/Oktober 2007 MATRIX3000 41
Wissenschaft
Admiral Richard E. Byrd erreichte auf einem Flug über die Nordpolarre- gion eine Stelle, an
der er offenbar in eine andere Raum-Zeit-Ebene eintrat
X Das Buch regte auch seine Phantasie
an und gab ihm Hoffnung: „Was
wäre, wenn ich selbst so eine Zeitmaschine
konstruieren könnte?“, so
dachte er sich. „Dann könnte ich in
der Zeit zurückreisen zu einem Tag,
an dem mein Vater noch lebte, und
könnte ihn warnen.“
An diesem Tage jedenfalls reifte in
dem jungen Ron Mallett der Entschluß,
später einmal Physiker zu werden. Er
wollte verstehen, wie Zeitreisen möglich
sein könnten, und dann, eines
Tages, würde er selbst seine eigene
Zeitmaschine bauen.
Heute leitet Ron Mallett in Connecticut
eine Forschungsgruppe
für Teilchen- und Feldtheorie.
Seine Hauptinteressengebiete
sind: Quantentheorie der schwarzen
Löcher, Relativitätstheorie, Quantenkosmologie.
In einem Interview des Boston Globe
gab Ron Mallett 2002 bekannt, daß
er an einem seriösen Projekt zum Bau
einer Zeitmaschine arbeite. Die Basis
bildete Einsteins Relativitätstheorie.
Danach ent- steht die im Universum
überall e x i s t i e re n d e
Schwerkraft, die Gravitation,
durch die An- wesenheit von
Materie, die den leeren Raum wie ein
Gummilaken krümmt. Im Extremfall,
wenn sehr viel Masse an einem sehr
eng begrenzten Ort konzentriert ist,
können aus diesen Einbuchtungen
im „Gummilaken“ schwarze Löcher
entstehen, die Tore zu Verbindungstunneln
darstellen. Diese prinzipielle
Möglichkeit, schwarze Löcher für
Zeitreisen zu nutzen, ist im Grunde
nicht neu. Physiker sehen aber darin
ein paar scheinbar unüberwindliche
Probleme:
• Schwarze Löcher findet man
(zum Glück) nicht gerade in unserer
Nähe, sondern irgendwo weit
draußen im Weltraum.
• Selbst wenn man ein schwarzes
Loch erreichen könnte, würden
die Gravitationskräfte den Zeitreisenden
beim Eintreten unter
Umständen zerquetschen
• Um aber hier bei uns auf der
Erde ein kleines schwarzes Loch
künstlich herzustellen, das auch
relativ gefahrlos durchquert werden
kann, wären möglicherweise
gigantische Mengen von Materie
notwendig.
Der Physiker Michio Kaku von der
Universität New York diskutiert in einer
wissenschaftlichen Publikation
eine Reihe alternativer Möglichkeiten
von Zeitreise-Technologien. Sie haben
exotische Namen, basieren aber
durchaus auf seriöser Wissenschaft:
Thorne-Platten, die Gott-Schleife
(benannt nach dem Physiker Richard
Gott), die Gott-Schale, der Van-Stokum-
Zylinder und der Kerr-Ring.
Abschließend kommt Kaku zu der
Schlußfolgerung: „Zeitreisen sind
möglich, d. h. sie sind mit den Gesetzen
der Physik vereinbar. Die techni-
84° 24’ Nord,
141° 0’ Ost
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Wissenschaft
sche Realisierung von Zeitreisen wird
auf absehbare Zeit unmöglich sein,
da hierzu riesige Entfernungen überbrückt
und riesige Energien kontrolliert
werden müssen.
Malletts „Zeitmaschine“
Nicht nur der Chronometer aus der
Antarktis widerspricht Herrn Kaku.
Auch Ron Mallett ist da etwas optimistischer.
Er weist darauf hin, daß die
bekannte Einstein-Formel E = mc2
realistische Möglichkeiten für Zeitreisen
eröffnet.
Danach braucht man nicht unbedingt
große Mengen von Materie,
um durch Gravitation den Raum zu
krümmen. „Alles, was Energie in
sich trägt, ist geeignet.“, so Mallett
in einer Fachpublikation (Physical
Letters). Zum Beispiel kann man also
auch einen Lichtstrahl verwenden!
Malletts Grundkonzept der Zeitmaschine
ist daher ein spezieller Laser,
mit dem ein kontinuierlich rotierender,
ringförmiger Strahl aus Licht erzeugt
wird. Sobald die Intensität des
Lichtstrahls hoch genug ist, können
im Innern dieses Rings Raum und Zeit
verdreht werden und so eine „geschlossene
zeitartige Schleife“ entstehen.
Natürlich arbeitet Mallett zur Zeit
erst einmal an einem kleinen Modell
für das Labor, und wenn er sein erstes
Ziel, ein Atom oder Elementarteilchen
in die Zeit zu schicken, erreichen sollte,
wäre dies schon ein Riesenerfolg.
„Die Maschine könnte alles transportieren,
vom Atom bis zum Menschen“,
sagte er den Reportern.
Für ein erstes Experiment würde
man ein elektrisch neutrales Teilchen,
etwa ein Neutron, ins Innere
des Ringes aus Licht, also in sein
Gravitationsfeld, bringen. Damit wäre
gewährleistet, daß eventuelle Effekte
nur auf der Gravitation, nicht auf
elektromagnetischen Wechselwirkungen
beruhen. Mit dieser Anordnung
könnte man das Neutron in die
Vergangenheit schicken. Wenn der
Versuch gelingen sollte, müßte ein
zweites Neutron erscheinen, das vorher
nicht dagewesen ist. Dabei würde
es sich dann allerdings um das gleiche
Neutron handeln, das sich selbst
aus seiner eigenen Zukunft besucht.
Hopp in den Warp!
Im Rahmen ihres Projekts „Mission
Horizon Methodology“ arbeitet
die NASA daran, die Gravitation
für den Antrieb zu nutzen. Die

asymmetrische
Modifikation der
Raumzeit“ würde erlauben, schneller
als das Licht zu reisen, ohne die Gesetze
der Relativitätstheorie zu verletzen.
Der englische Fachausdruck
dafür lautet „Warp“, und Projektleiter
Marc Millis meint dazu: „Der Nettoeffekt
ist, daß dieser gekrümmte
Raum und die darin enthaltene Region
sich selbst mit einer beliebig
großen Geschwindigkeit antreiben
würden. Beobachter außerhalb des
‚Warp’ würden sehen, daß er sich
schneller als das Licht bewegt. Beobachter
innerhalb des ‚Warp’ würden
keine Beschleunigung fühlen, da
sie sich mit der Geschwindigkeit des
Warp bewegen. Ob diese ‚Warp drive’-
Theorie praktisch umsetzbar ist,
ist noch eine offene Frage.“
Der Chronometer in der Antarktis
machte sich ganz offenbar keine
„Gedanken“ darüber, ob Zeitreisen
technisch machbar sind. Er nutzte
ganz einfach lokal und temporär entstandene
Bedingungen in der Polarregion,
um die Raum-Zeit-Barriere
zu durchbrechen. n
Die amerikanischen Physiker Michio Kaku (links) und Ron Mallett (rechts)
beschäftigen sich auch mit der Möglichkeit von Zeitreisen.
Weiterführende Literatur:
Grazyna Fosar / Franz Bludorf
Terra Incognita
Argo-Verlag
ISBN 3-937987-17-7
Anm. d. Red.: Das Tagebuch des Admiral
Byrd (veröffentlicht 1956) ist bis heute
nicht authentifiziert. Es ergeben sich
auch Widersprüche zur Antarktis-Expedition
„Operation Highjump“. Wir werden
demnächst in Matrix3000 hierüber ausführlicher
berichten.
Band 41/September/Oktober 2007 MATRIX3000 43
Wissenschaft http://www.fosar-bludorf.com/matrix3000-artikel/antarktis.pdf