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YAX KIN

Yax Kin ist in der Mayasprache die Quellenlose Quelle, d.h. der Mittelpunkt und Ort der Erneuerung, das bestätigte ich dem Maya-Indianer Winclil Men. Der Name Winclil Men hat aus der Mayasprache die Bedeutung Mensch des Glaubens oder wörtlich übersetzt, Wurzel-Schwingung des Glaubens und diese Schwingung ist der Ursprung der Mayasprache selber. Die Sprache der Maya und deren vorausgehenden Sprachen sind anders als heute benutzte europäische Sprachen, sie unterscheidet sich grundlegend in der Grammatik, da sie die Zeit nicht als einen linearen Verlauf beschreibt sondern als einen zyklischen Verlauf benutzt.

Winclil Men hat den spanischen Geburtsnamen Juan Diafragma, der ins Deutsche als Johannes Scheidewand übersetzt werden muß. Als Kind lebte er bei seinen Großeltern Juan Diego und Sabrina Diafragma in der Nähe von Tulan. Der Großvater hatte von seinen Vorfahren die alte Sprache und deren Bedeutung, soweit sie noch überliefert war, erfahren. Er gehörte zu dem Geheimbund „Luk`an Tumen Can“, was „Träger der (Gefiderten)-Schlange“ bedeutet. Juan Diego war das Hool, der Kopf der Träger der Schlange, was Oberhaupt der Verbindung bedeutet. Dieser Luk`an Tumen war dazu bestimmt, das Wissen der Maya im Verborgenen zu bewahren und weiterzugeben.

Der Leser wird sich fragen, wie ich mit Winclil Men zusammenkam. Das ist einfach erklärt: Ein Bekannter hatte sich von mir Kopien meiner Manuskripte mit in den Studienurlaub nach Mexico genommen. Darunter waren auch die schon fertigen Manuskripte von Mato Poka und der Streitaxt des Weisen. Ich habe die Manuskripte aus der Hand gegeben, weil mein Freund sie für mich ins Spanische übersetzen will. Eine Bedingung war dabei, daß er sie nicht aus einer Obhut gibt. Hilfe und Einsicht von anderen waren von meiner Seite aus erwünscht, damit die Bücher möglichst schnell in vielen Sprachen auf den Markt kommen. In der Universitätsbiliothek traf er zufällig mit Winclil Men zusammen, der ihm beim Forschungen über das alte Mayareich als Kenner genannt wurde und ihm schließlich auch beim Übersetzen der Manuskripte behilflich war.

Am 2. May erhielt ich einen Brief von Winclil Men, der sich für meine Erlebnisse mit Mato-Poka und den Schatz des Llano Estacado interessierte und sich als letzten „Hool Luk Tumen“ bezeichnete. Der ganze Brief bis auf meine Anschrift war in der Mayasprache geschrieben, die sämtlich aus Bildern, Strichen, Kreisen, Symbolen und Punkten besteht.

Ich muß dazu sagen, daß ich selten Briefe schreibe, da dem Inhalt meiner Schriften alles zu entnehmen ist, was wissenswert ist. Bei diesem ungewöhnlichen Brief machte ich eine Ausnahme, da ich ein eigenes Interesse an der Mayageschichte habe. Nach einem langen Tag, der wie meistens bis zum frühen Morgen reichte, hatte ich den Sinn und die Absicht des Briefes entschlüsselt. Das Entschlüsseln war als Prüfung gedacht, die ich zu bestehen hatte, um Winclil Men zu treffen.
Winclil Men sprach mich als Huyub Can an, was kosmisches Herz bedeutet. Er hatte den Auftrag von seinem Großvater erhalten, Hunab Ku, den EINEN zu finden, der nach der Mayaastrologie zu unserer Zeit anwesend sein soll, um mit ihm sein Wissen auszutauschen.

Winclil Men ist der letzte und wohl einzige Träger der Schlange, stammt in direkter Linie unvermischt von Montezuma ab, der als letzter Priester-König über Mexico herrschte.

Am 4. May schickte ich ein Telegramm an Winclil Men und teilte ihm mit, daß ich ihn am 12. May vor dem großen Bild am Grab des Pacal Votan erwarte. Ich flog noch in der gleichen Nacht los, die bekannte Route über den Atlantic und weiter nach Mexico.

Am 12. May traf ich nach einem kurzen Abstecher in Mexico-City, wo ich meinen Freund traf und die Bibliothek der Universität aufsuchte, am Sarkophag des „galaktischen Gesandten“ Pocal Votan ein.

Gegen Mittag erscheint ein kleiner drahtiger Mann, ich sitze in der Nähe des Sarkophag, an eine Mauer gelehnt und beobachte die Besucher dieser Grabstelle. Der alte Indianer stellt sich etwa drei Schritt neben mir an die Wand gelehnt mit verschränkten Armen und leicht gespreizten Beinen hin, beobachtet alle Besucher und verharrt so wohl eine halbe Stunde. Er hat schulterlanges schwarzes glänzendes Haar, der Pony endet, wo die Brauen beginnen. 2 stechende schwarze Augen blinzeln einige Mal zu mir, er schaut jetzt auf den Boden vor mir, in dessen Staub ich mit einem Stock einen ovalen Kreis mit einem Strich ziehe, ein Hel, was das Zeichen der Maya für Null ist und wie die Darstellung eines Samenkornes aussieht. Darunter ziehe ich 2 Striche, was 10 = Maya = Illusion = Form und Farbe bedeutet, dann ziehe ich das Hunab Ku, das Siegel in den Staub.

Ein neureicher Mexikaner, der mit einer Besuchergruppe neben dem Sarkophag steht, fragt mich auf Spanisch, ob ich wisse, was diese meine Zeichen bedeuten, er sei Professor für Mayakultur an der Uni in Mexico-City. Ich antwortete ihm gleich in der Mayasprache:

„Groß ist die Beschreibung und der Bereich all dessen, wie der Himmel und die Erde geteilt wird, wie das Maßband an Himmel und Erde gelegt wird, an die vier Winkel, von dem Herren der Zeiten und Weisem der Worte.“

Einige Worte von meiner Ansprache hat er als Mayaworte verstanden, den Sinn meiner Worte jedoch nicht. Er will noch eine Frage stellen, doch da bin ich schon aufgestanden und die drei Schritt auf den Alten zugegangen, drehe mich noch einmal zum Professor um und sage ihm:

„Teotihuacans zuvuya xibaba“, wo das Wort die Erde berührt, ist der Strom der vorwärts und rückwärts fließt, die Bewegung des Herzens, der Atem des unterirdischen Ganges führt zum Wortfels des Himmels.“

Der Professor kennt die 3 Worte und bleibt wie erstarrt stehen, sein Mund klafft, er hat nichts verstanden.

Der alte Indianer lacht laut auf, er hat unsere „Unter-haltung“ verfolgt und spricht jetzt den Professor ebenfalls in der Mayasprache an:

„Hunab Ku bolontiku, der EINE ist gelandet.“
Der Professor beugt sich ruckartig vornüber und reißt die Augen weit auf, der Maya und ich lachen uns bald einen Krampf in den Bauch. Die Pose, die der Professor innehält, ist zu komisch, daß uns beiden bald die Luft vor Lachen auszugehen droht. Endlich taut der Professor aus der Erstarrung auf, er kommt einen Schritt auf uns zu und fragt jetzt ganz freundlich auf Spanisch, ob er mit uns sprechen dürfe.

Der Maya antwortet ihm in seiner Sprache, daß wir keine Fremdsprachen können.
Der Professor fällt in seine Erstarrung zurück und wir in unseren Lachkrampf, daß uns die Tränen die Augen waschen und wir den Leib um das Zwergfell stützen müssen. Der I-Kuh des Professors scheint ihm aus den Ohren gelaufen und sich in seiner körperlichen Haltung manifestiert zu haben, das Gesicht spricht Bände der erlernten Leere. Die Besuchergruppe, die vorhin noch lauthals miteinander gesprochen hat, ist ganz ruhig geworden und starrt uns an, als wollten sie den I-Kuh des Professors zur Höchstleistung treiben. Es sind vornehm gekleidete Senoritas und Senores, Nichtstuer, die offensichtlich im Geld schwimmen und stehen nun wie Götzen da, starren, glotzen uns drei abwechselnd an.Die Senorita, welche der Prof. vor 2 Minuten noch am Arm führte, fängt sich als erste, geht auf ihn zu und fragt:
„Que es de ti, was ist mit dir?“

Der Prof erwacht, beachtet sie aber nicht, sondern fragt uns nochmals:
„Su Senores modo de hablar Maya, Euer Hochwohlgeboren sprechen die Mayasprache?“

„Eso es, das stimmt!“ antworte ich ihm kurz.
Der Prof fragt in einem fort, woher wir die Mayasprache kennen, ob er mit den Hochwohlgeborenen sprechen dürfe, wir hätten anscheinend mehr Wissen von der Mayasprache als er, der Prof, wo wir sie gelernt hätten und immer wieder, ob er uns spechen könne. Dann erzählt er, daß er der führende Prof für Mayakultur und Sprache ist, und daß er einzelne Worte verstanden habe und wir möchten doch bitte unsere Worte wiederholen und ins Spanische übersetzen, dann stellt er nochmals alle Fragen von vorn.

Der Maya schaut mich und ich ihn an, dreht sich zu dem Prof:
„Alto, Halt!

Wie kann man antworten, wenn eine Frage die nächste jagt und den Verstand verwirrt, daß der Fragende nicht weiß, was er spricht?
Sie wollen Professor sein?

Ein Grabräuber und Schänder des Heiligtums sind sie!
Was wollen sie denn mit der heiligen Sprache der Maya?
Sie können nur zerstören!

Wissen sie denn, ob sie einfach den Herren der Unterwelt, der das Ende des galaktischen Strahls in seiner Hand Nonehtahan-Petha-Schitscha hält, ansprechen dürfen?

Er wurde von mir eingeladen, wegen ihnen ist er sicher nicht gekommen! ......
„Para , Stopp! Prego Senores, bitte meine Herren.“ sag ich.

Für einen Moment ist es mucksmäuschenstill, da ist schon die nächste Besuchergruppe mit lautem Palaver die 20 Treppen heruntergekommen.
„Ich werde jetzt die Grabkammer verlassen.“

Damit wende ich mich der Treppe zu, alle folgen mir im Gänsemarsch die Stufen hinauf zum Ausgang der Pyramide in die neunte Höhe, dabei beginne ich an zu sprechen:

„Gebaute Pyramiden sind Konservendosen für totes Fleisch, das Hunger macht. Dafür wurde diese Dose gebaut und der Grabräuber gezüchtet, durch die Schulen der Eunuchen, die ja einmal eine solche Dose bekamen. Der Maya gehört ebenso dazu wie die Wissenschaft, der eine meint seine Hoffnung darin begraben, der andere meint sie darin gefunden zu haben, wiewohl es keine Hoffnung gibt.“
Oben, aus der Pyramide heraustretend, geh ich gleich bis zum Absatz der 2 x 13 Stufen, bleibe stehen, bis rechts und links Porf und Maya sich neben mich gestellt haben.

“ Das Wort ist Bewegung,
der verborgenen Gesamtheit,
als Gegensatz,
zu Form und Farbe.
Schwarz und Rot ist Schwingung zwischen diesen zwei Welten,
als Wiederklang der Resonanz,
ist die Kraft,
des Gleichgewicht,
in der Mitte,
Neun ist das Maß,
des Kreises,
des doppelten Bogen,
um den Einzigen.“

Zähle ich bei den ersten 13 Stufen hinunter, bleibe stehen.
Das sind die 7 Berge und 6 Täler des Wortes, der Mayasprache.
Ich steige die Stufen weiter hinab.

Die Einheit des Einen,
bewirkt die Lösung der Erde,
von dem festgefahrene Rad,
des Mondberges,
die Seele ist,
das Siegel des Herrschers,
die Leere,
das Unbekannte,
die bleibende Schwingung,
die Kultur ist,
der Zusammenbruch durch Krieg und Hoffnung,
durch das Verborgene,
die Umwandlung der Materie.“

Jetzt sind wir vor der Pyramide angekommen und ich führe fort .

„Die sieben Generationen des Wortes sind Doppelnaturen:
IX = Zauber - Leben,
MEN = Glaube - Adler,
CIB = Seele - Tod,
CABAN = Verstand - Leere,
ETZ NAB = der Saal des spiegelnden Wortes der Weisheit
mit dem Maß der Zeiten und Nichtzeit,
CAUAC = die andere, die neue Ausdehnung oder Dimension,
AHAU = das Auge des ungeschaffenen Lichtes.

Zwischen diesen 7 Berg-Generationen des Wortes liegen die 6 Tal-Zeiten des Wortes, sie reichen hinab ins XILBAALBA und sind das Maßwort, aus dem Himmel und Erde gebildet sind, die Rundung der Seelen-Tafel mit zwei Bögen und 13 Plätzen.
TULAN ist der Ort der zwei Horizonte der einen erdenweltumspannenden Dämmerung,
der Übergang vom Erschaffenden zum Vernichtenden Wort,
wo der Berg der Sprachenverwirrung in den Himmel wächst,
ist BAAL CHE, der Tier-Ding-Baum,
davon stammen die Völker der Oberwelt,
die Wissen der Unterwelt durch Krieg gewinnen wünschen,
um als Menschen auf der Erde zu leben,
das ist nun nicht ewig möglich.

PACAL VOTAN sind die 13 Stufen des Wortes
POPUL VUH ist BALAM die 7 Berge eures Wortes
7 Berge sind des Kriegers Wissen und Lager
6 Täler sind der Zeiten Tiefe
7 MANIK ist Wort und Zahl des Herzens
13 BEN das Wort der ganzen Bewegung
20 AHAU ist das Wort VINAL
13 x 20 ist die Matrix der Völker der Oberwelt,
ein Cib aus 2 hoch 4 und 2 hoch 2,
es ist als eine Offenbarung geschenkt,
damit daran die Seele gesunden kann,
die ihr nicht mehr versteht wollt.

Das letzten Zeitalter von 5200 Jahre endet bald, die Frist euch selbst zu erkennen. Warum habt ihr nicht danach gehandelt und den Krieg der Vernichtung begonnen?“

Maya und Prof stehen vor mir und sehen auf die Erde, die Besuchergruppe steht um uns im Kreis, sie scheigen alle, was bei Mexikanern äußerst selten ist. Leise fangen nach einiger Zeit zwei an zu tuscheln und andere jetzt auch an zu flüstern.

Winclil Men schaut mich an, er macht nun einen ganz anderen Auftritt als zuvor, entschuldigt sich und fährt fort:

„Das Wissen unserer CAKCHIGQUELS, Vorfahren ist uns verloren gegangen und die Sprache ergibt keinen rechten Sinn mehr. Der Streit der unter meinen Vorfahren ausgebrochen ist, hat immer neue Auslegungen des Kalenders und des Ballspieles gebracht, daß wir schließlich an der Verwirrung der eigenen Sprache eine Kultur nach der anderen im Zusammenbruch verloren haben. Heute stehen wir dümmer als jemals zuvor da.“

„In Mexico-City, in der Bibliothek sind alle notwendigen Begriffe richtig übersetzt und erhalten, um das alte Wissen, was den Maya gegeben wurde, zu verstehen und neues Wissen, so etwas gibt es nicht, wie soll es da möglich sein, euch eure eigene Sprache zu erklären.
Neue Beschreibungen können nur noch mehr verwirren und führen Sie weiter von dem fort, was Sie bewahren oder finden wollen.
An wem liegt es, wenn jemand seine eigenen Begriffe nicht mehr versteht und erkennt?
Wenn CHAN, der Verstand ZUVUYA, die Grammatik, das Wort der Zeiten, der eigenen Sprache und TUCU-T, das Denken des Verehrens nicht mehr beherrscht, so stirbt TIN UILA LUUN TUL PIXAN, das Erkennen der doppelten Kräfte.

Auch Sie, Winclil Men, haben mit ihrem Brief an mich bewiesen, daß sie alle notwendigen THAN, Worte der Macht kennen und doch haben sie keine Macht PAN CHE BE, die Wahrheit von OLAL, der belebten Form, als Illusion zu erkennen, dieses ist ihr K OCHIL, Schicksal und somit unumgänglich, nicht änderbar.“

Der Prof gab mir Recht, die Worte und Zeichen waren ihm bekannt und doch konnte er sie nicht begreifen und dieses Wissen in der Welt erkennen, doch wollte er abstreiten, daß er von den Maya abstammt.
Da war er bei Winclil Men an der falschen Adresse. Er bestätigte sofort meine Worte und erklärte ihm die rückwärtige Wanderung Kultur Amerikas, die über die Osterinsel, den Indus, Babylon, Ägypten, sich dann trennend, einmal nach Osten gen China, und zum anderen nach Norden, Griechenland, Rom und schließlich von England aus die Weltherschaft anstrebten und gewannen. „Nun hat sich der Kreis mit Kolumbus Entdeckung und dem Machtzentrum der Vereinigten Staaten von Amerika geschlossen.“
Der Prof schüttelte ungläubig den Kopf und Winclil Men wurde nun fast ungehalten als er noch einmal begann.
„Einfügen mußte ich hier, daß die ersten Kontakte aus dem Westen, aus Nordeuropa, genauer der jetzigen Nordsee, in der einst die Insel Atlantis lag, nach Amerika geknüpft wurden, das bezeugen zahlreiche Funde. Zum Zeitpunkt des Untergangs von Atlantis wurden von den Überlebenden, die in der Seefahrt und Hochseefahrt erfahren waren an vielen Küsten der Erde neue Kulturzentren gegründet, die oft durch gigantischen Steinbauten belegt sind. An anderen Stellen der Welt sind steingeritzte Grafiken und Schriften hinterlassen oder es leben dort einzelne kleine Völker mit blondem Haar und blauen Augen. Wieder andere Gebiete weisen plötzliche Kulturen auf, deren Beginn vor 5.000 anfängt. Zu dieser Zeit schon wanderten einzelne Gruppen aus dem stark bevölkerten Atlantis aus, ihnen folgten in Wellen immer wieder neue Gruppen, bis schließlich die Insel unterging. Diese Insel wurde den Indianern Nordamerikas die Schildkröten Insel genannt, weil sie diese Form hatte. Leider sind im Laufe der Zeit in mehreren dieser neu entstandenen Kulturverschmelzungen Menschen an die Macht gelangt, die mit der mitgebrachten Freiheit, dem technischen Wissen und der Auslegung der Worte des Wissens nicht zurecht kamen. Aus der Einheitlichen Sicht wurde die Darstellung des Dualismus gezeugt. Die Verehrung des Guten und Beschwichtigung des Bösen wurde zum zentralen Drehpunkt dieser Weltanschauungen. Bildnisse und Rituale dienten dieser pseudo religiösen Vorstellungen, sie steigerte sich durch die immer aufs neue erfundenen Götzen und in der Ausübung von priesterlicher und königlicher Hierarchie, die nicht nur Unzucht, sondern bis hin zur Darbringung von Menschenopfern aufriefen, als einzigem letzten Mittel einer Hoffnung auf Verhinderung des von den Atlantern angekündigten Weltenumbruchs. Die rückläufige Bewegung, wie gerade aufgezählt war gleichzeitig eine Übertragung dieser falschen Auslegung des Wissens, nämlich das Leben der Menschen an den Orten um die versunkene Insel zu vernichten oder zumindest es zu unterwerfen, was ja mit dem aufgezwungenem Glauben dieser Völker auch so weit gelungen ist, wodurch sie alle ihr eigenes Wissen verloren. Der Weltenumbruch bringt dieses alte Wissen zurück und ebenso die Freiheit für alle Menschen, was von die hier herrschenden Priester und Könige verhindern wollten. Das es scheitern mußte weiß ich nun besser als meine Vorfahren.“
Der Prof war überrascht von dem Wissen des Indianers, der in einer Weise erklärte, die der Professor durch sein Allgemeinwissen immer wieder bestätigen mußte, das mußte er gestehen und fragte ihn, woher er dieses Wissen habe.
„Im Prinzip ist es sehr einfach.
Erstens haben unsere Vorfahren den größten Teil davon überliefert und zweitens braucht man nur den Gang der Kulturen zu verfolgen, um es zu erkennen, zum dritten ist bekannt, daß in Großbritanien das letzte gebaute Schloß als BAAL-Moral bezeichnet wird, und zum vierten steht es sogar in der Bibel. Alle Länder, die Kulturen haben, jeder Mensch, der einen Glauben hat und für den Gold oder Geld einen Wert besitzt, untersteht dem Königshaus des Baal. Der Kalender sagt, daß es das einzige und letzte Herrscherhaus der Inka und Maya ist. Die Zeit ist mit dem Wechsel des Sternzeichen in eine neue Sternzeit eingetreten, die transparente Dimension, in der das Innere des Menschen nach Außen tritt, so daß das Denken ein schaffender Prozeß wird, der durch das heruntersteigen des Himmels zur Erde verursacht wird, das ist der Weltenumbruch. Dadurch wird die Wahrnehmung verändert, die Lichtwelt des Einen steigt herab und die Illusionen des Menschen werden durch Halluzinationen, also Lichtbildern zur Wahrheit des jeweiligen Menschen. Diese Wahrheit ist die ewige Strafe, die aus dem falsch verstandenen Leben als Ergebnis übrig bleibt. Die Wünsche des Menschen sind fortan als Bild der falschen Wahrnehmung erfüllt, das sagen auch die Pyramiden, die Welt die einst getrennt war. In Amerika lebte das Volk der oberen Welt und in Afrika, Europa und Asien lebten die Stämme der unteren Welt. Die obere Welt hat alle Stämme der unteren ausgetilgt durch Vermischung.“
Der Prof staunte und fragte nochmals, was es mit dem Wissen auf sich hat.
„Wie gesagt, einiges wurde uns überliefert, ebenso wie man in Europa wußte, wann das Mayareich am leichtesten zu überfallen war, da die Kalender den Zeitpunkt des Kommenden Gottes angaben, was sich aber durch die falsche Auslegung als Trug herausstellte. Dieses wußten die Eroberer zu nutzen, sie waren durch eine Korrektur zu einem anderen Ergebnis gekommen. Der Sieg über die letzten Stämme der unteren Welt ist uns seit zweieinhalbtausend Jahren bekannt, davon erzählen unsere Überlieferungen des Ballspiels und es ist geschichtlich nachzuweisen, seit es dort Könige und einen Glauben gibt. Heute gilt der letzte Stamm der Unterwelt als das Kultur-Volk unter allen Völkern. Viel Wissen und viele Erkenntnisse kommen von jeher aus der unteren Welt, was XIBALBAY heißt und TULAN genannt wird, die Insel der Weltseele, nicht zu verwechseln mit dem mexicanischen Tulan.

Aus TULAN wird ein Weiser am Ende des galaktischen Strahles erstehen, er gibt Zeugnis vom Gott der Oberwelt und vom Wissen der Unterwelt, er wird in der Maya Sprache NAYENEZGANI Regenbogen und TOHBASCHISCHIN Lichtstrahl genannt. Er bringt den Farbenbogen zum Glühen, er ist der atmende Windgeist, aus dessen Worthauch das Ewige steigt, sein HASCHJE ALTYE, Wort ist QUETZALCOATL und KUKULKAN, die gefiederte Schlange, das am Anfang der Zeit IK die Erde zu XOCHICALCO dem Blumenhaus machte. Als Älterer wird er auch als BOLONTIKU, Anfang und Ende der Zeit und Welt bezeichnet, als Jüngerer, als HUNAB KU, das galaktische Herz, das den Welten und Worten Bewegung und Maß verleiht.
Er ist über KUXAN SUUM, die Straße oder die Nabelschnur, die unsichtbare Lebensschnur, mit dem CAAN, dem Himmelsberg der Zeit verbunden, dadurch kennt er KINAN, den Bauplan der Erde, die Energie und die Kraft des sichtbaren Nichts, die auf die Erde wirken.
Er wird als OL UOLAH bezeichnet, was Ursache TUMEN und Wirkung ET PIZ sind.
Er bewirkt durch THAN, sein Wort der Macht, das HEL, das Nichts, welches der Ausgangspunkt der Transformation in eine andere Dimension ist, dadurch erhält TE OTXL, der Geist-Baum seine Urkraft zurück.
YAX, Grün, ist seine Macht der Erneuerung,
YAX KIN ist der Schwingungsort der Erneuerung,
der einer grünen Welle gleicht, die quellenlose Quell ist,
durch YAX CHE wird die Säule des Alls zu einem Menschen als durchlässiges Medium.
ZUVUYA, ist der Lauf, durch den die Welten in sich selbst zurückkehren, er gebiert dann die Erde,
denn TZOLKIN, die Zeiten der Zählung
und CUX TAL, das Leben, hat 13 BAKTUN von je 20 KATUNS also 2080000 Jahre angedauert, so alt ist das Volk der Unterwelt.
Nun wird sich entscheiden, daß die Völker der Oberwelt nicht aus sich heraus lebenfähig sind, und ihre Seelen, die in den 13 senkrechten und 20 waagerechten Säulen 52 mögliche Positionen einnehmen kann, sich selbst nicht als BAAL CHE erkennen kann.

Der Synchronisationsstrahl ist ein doppelter Bogen mit zwei Gesichtern


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Die gefiederte Schlange ist der Asteroiden-Strahlenkranz

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Ich hatte Hoffnung, daß HUYUB CAN, dabei deutete er auf mich, als H-MENES, als Heiler des Glaubens zu mir komme, aber er hat ganz Recht, wenn er sagt, daß eine neue Beschreibung nur noch größere Verwirrung hervorrufen kann.“

Ich war jetzt nicht wenig überrascht von Winclil Men, alles was ich ihm in dem Telegramm mitgeteilt hatte, gab er mit einfachen Worten hier klar wieder, ebenso überrascht waren alle Zuhörer, der Prof nickte einige mal und gestand:

„Sie sprechen aus, was mir bisher ein Rätsel war, obwohl ich alle Begriffe, die sie nannten, kenne und der Schluß so nahe liegt, habe ich nie eine vernünftige Erklärung dafür gefunden, ich habe den Wald vor Bäumen nicht sehen können. Gestatten Sie mir die Frage, wie sie diese Zusammenhänge erkannt haben und woher sie diesen Herren, den sie HUYUB CAN nennen, kennen?“
„Einiges habe ich von meinen Vorfahren erzählt bekommen, so wurde auch der Kalender von meinem Großvater wieder richtiggestellt. Doch die Zusammenhänge habe ich erst nach dem Lesen und Übersetzen des Briefes und der Bücher dieses Herren erfassen können.“
„Wie heißen diese Bücher und wo kann man sie bekommen?“
„Es ist noch nichts davon erschienen, ich habe durch Zufall einen Freund dieses Herren kennengelernt, der in der Bibliothek ihrer Universität an der Übersetzung dieser Bücher ins Spanische arbeitet und gleichzeitig die Werke über Mayakultur als Antropologe durchsucht. Wir wurden einander vorgestellt und kamen ins Gespräch und er weckte mein Interesse für diese Schriften, indem er Vergleiche mit den beschriebenen Erlebnissen und der Mayaüberlieferung anstellte. Wir setzten uns über Wochen mit seine Texten auseinander und dabei wurde mir klar, daß es die Person nur sein kannt, auf die der Kalender hinweist. Mein Großvater war ein AHAU KINES, ein Seher, und hatte mir gesagt, daß ich mit TIN KINANTAH NEUHOOL den NAQUAL, den IN LAK ECH, das bedeutet, mit dem Seelenschwinger des Lichtes, dem spiegelnden Verstandesmenschen, dem Doppelseelen-Wesen zusammentreffe, wenn ich die Augen aufhalte. Jedenfalls habe ich diesen Herre zu mir eingeladen, indem ich ihm einen langen Brief in der Mayasprache schrieb, wollte ich gleichzeitig feststellen ob er der LAMAT, der Unbekannte ist, der das Wissen der 13 also VOTAN und der 7 also BALAM besitzt. Nach einer Woche erhielt ich schon Antwort, nicht in der Bilder- und Zeichensprache sondern in deren Lautschrift, in lateinischen Lettern. Ich bekam diesen Ort als Treffpunkt genannt und erwartete einen älteren und entschuldigen Sie bitte, einen vornehmeren Mann, deshalb erkannte ich Sie leider nicht sogleich, ihr Freund hatte mir nur gesagt, ich werde sie schon erkennen, sie seien nicht zu übersehen, nur solle ich mir nichts dabei denken.“
Bei dem letzten Satz schaute er mich ein wenig verlegen an und fuhr dann fort.
„Bis mich ihre Mayazeichnungen auf dem Boden der Grabkammer auf sie aufmerksam machten. Als sie beim Aufstehen in der Mayasprache dem Professor antworteten, war ich zuerst wie vor den Kopf gestoßen, und ich muß gestehen, daß ich Sie erst für einen Haragan, einen Tagedieb und einen Hapon, einen Strolch hielt.“
Ich mußte lachen, so etwas war mir schon des öfteren geschehen.
„Ich kann mich leider nur so kleiden, wie es meine Mittel erlauben und wie es mir als angemessen für die Reise erscheint, sagte ich schmunzelnd, weil mir der Maya immer besser gefiel.
„Woher kommen sie denn?“ fragte der Prof.
„Alemania occidental.“
„Das erklärt Einiges, es ist fürwahr das Kulturvolk unter den Völkern.“
„Lesen Sie meine Bücher, dann wissen Sie, was für ein Kulturvolk dieses Volk jetzt ist und woraus diese Kultur entstanden ist, Sie werden sich wundern Senor.“
„Por que, Warum? Es stammen die großen Gelehrten, Forscher, Techniker und Mediziner der letzten Jahrhunderte fast alle aus Deutschland.“
„Si Senor, alles Wissen stammt aus der Zwischwelt Tula, das der Engländer Albion nennt, in dem der große Zauberer Merlin lebt.
Die sechs Täler der Zeiten laufen dort als ZUVUYA vorwärts und rückwärts, dadurch findet die Illusion der Toten Zugang zu den Seelen der dort lebenden Wesen.
Die Wesen bedienen sich dieser Illusion und bringen es als Müll in diese Welt.
Der Müll ernährt 8 Milliarden Menschen, die ganze Weltbevölkerung.
Sie können alles in meinen Büchern nachlesen.
Von Winclil Men haben sie bereits erfahren, aus welchem Grund ich mich hier aufhalte.
Meine Anschrift können sie von meinem Bekannten in der Universitätsbibliothek erfahren und bei ihm können sie auch die Bücher einsehen, wenn sie ihm versprechen, daß sie solange nichts daraus veröffentlichen, bis ich es gestatte.
Sollten sie dann noch Fragen stellen können, die sich aus den Büchern nicht beantworten lassen, so werde ich ihnen gerne antworten.“
„Das wird wahrscheinlich nicht geschehen,“ warf Winclil Men ein und grinste, dabei kniff er die Augen zu schmalen Schlitzen, da war es für mich klar, daß dieser Mann den Japanern ähnlicher sieht als irgendeinem Indianer.
Meine Leser kennen nur einen Teil meiner Reisen, selbst die Reisen durch Ägypten sind noch lange nicht vollständig erzählt. Bei einem ägyptisch-israelischen Ausflug, wo ich mein Gepäck bei einem israelischen Bekannten untergestellt hatte, und von Tel Aviv aus mit dem Bus weiter nach Elat und von dort ins Sinai reiste, lernte ich auf einer Busfahrt von Elat, über den Grenzübergang Tabas kommend, einen Japaner namens Norio kennen, wir blieben einige Tage zusammen und verstanden uns ausgezeichnet. Norio hatte einige Jahre in Deutschland gelebt und hatte dort in einer Vision, hervorgerufen durch ein Delirium, den Weltenbaum als einen aus der Erde wurzelnden, bis in den Himmel reichenden Baum gesehen. Jedenfalls hat Norio viel von der Welt gesehen und ist ein echter Japaner, d.h. Fischesser, er ist am und im Wasser in seinem Element und bereitet die Speisen geradezu genial mit den einfachsen Mitteln. Heute lebt er auf einer der kleinen griechischen Inseln, wo er mit Freunden das kleine Restauante Delphin unterhält.
Ich hatte ihn einmal dort besucht und einige Tage mit ihm verbracht. Dort traf ich nochmals die Adlerfrau auf einem nächtlichen Spaziergang, in einem wilden Gestrüpp, das sich kilometerweit gerade in dem Tal breitmachte, das ich zum Spazieren wählte. Die Nacht war pechschwarz, dicke Wolken wurden vom Sturm dicht über die Insel hingejagt, der Sturm heulte und tobte, ohne daß ein Tropfen Regen fiel, Blitze zuckten, Donner rollten. Das Gestrüpp bestand ausschließlich aus kopfhohen Büschen, die außerordentlich starkes und starres Geäst besitzen, jede Berührung ist ein Stich. Ich muß mit den Händen schützend vor den Augen durch das Buschwerk laufen, der Boden ist steinig, zum Teil so schwierig und abgerissen, daß ich mich mit den Füßen vortasten muß, um nicht plötzlich in einem Loch zu verschwinden oder vor einen Fels zu laufen. Meine leichte Baumwollhose und das Hemd bieten keinen Widerstand gegen die Stiche der Spitzen und Äste. Ich beginn in der schwülen Luft heftig zu schwitzen, Mückenschwärme begleiten mich auf Schritt und Tritt. Aus aufgestochener Haut fließt kriechend das Blut, die Schwüle peinigt meinen Körper und der Wind bläst Staub und Seewassetröpfchen, die ihren Dreck und Salzgehalt in meine Wunden träufeln. Jedenfalls lauf ich stundenlang durch dieses wilde unfreundliche Gebüsch, bis ich endlich eine halbwegs ebene Fläche finde, von einer alten Ruine eines Gebäudes. Hier setze ich mich nieder und überlaß den Mücken, dem Staub und dem Salzwasser meinen geschundenen Körper, der an der eigenen Haut zu verbrennen droht. Naßgeschwitzt, verklebt mit Schweiß und Blut, schaue ich zum tobenden und blitzenden Himmel, schwarz, immer wieder für Sekundenbruchteile erhellt, die schweren Wolken über meinem Steinlager. Da kam sie, die Mutter, die Adlerfrau zu ihrem Kind, dem Sohn der Erde und gab das Feuer aus der Mitte ihres Leibes. Lange bleiben wir beisammen, wechselten Wissen ohne Worte, betreten Welten, die kein lebendes Wesen sehen wird, von denen keine Beschreibungen möglich sind, Ewigkeiten weilen wir. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, ist von Wind und Wolken nichts zu sehen, die Sonne steigt gerade in den östlichen Horizont. Hundert Meter unterhalb meiner Lagerstätte hört das Gestrüpp auf und noch einmal so weit hören die Felsen auf, wo sich die hohen Wellen brechen. Ich muß an Dornröschen denken. Für den Kuß, der den Körper im Schmerz erstickend betäubt, geht die Seele zur Mutter. Als ich dieses und andere Erlebnisse dem alten Maya erzählte, welcher der Vater von Norio hätte seinen können, nickte er und sprach:
„Was unsere Vorfahren und Deine Freunde, die Mandan im Norden durch Qualen der Selbstmarter zu erfahren suchten und vielleicht nicht fanden, haben Sie mir gerade erzählt, Sie sind der eine Sohn der Adlerfrau, welche die gefiederte Schlange ist, auf der sie reiten, das zeigen die alten Darstellungen, von denen die Wissenschaft behauptet, es handele sich um Raumschiffe.“
Wir müssen beide lachen und er fährt fort :
„Es gibt noch viele andere Bilder, die mir erst jetzt klar werden, so wie die Kirche sie darstellt, einmal als das behütete Kind in den Armen seiner Mutter, zum anderen als Reiter in Genick der Erinnerung, als Christopherus dargestellt, der unter ihnen zusammenbrechen muß, dann als griechische Göttin der Gerechtigkeit, in deren Waagschalen Sie und die Feder der Seele im Gleichgewicht stehen, nicht wahr?“
„Ja, Winclil Men, Sie kennen die Bilder anderer Kulturen wieder, wie kommt das?“
„Mir ist überliefert worden, und ich wiederhole es noch einmal, daß bereits vor mehr als 5000 Jahren Weise aus der Unterwelt, von Ihrer Heimat jenseits des Ozeans kamen, aus einem später untergegangenem Inselreich der Schildkröte, wovon erzählt wird, es sei am nördlichen Himmel zu sehen, es ist das Sternbild der Plejaden, was für diese Reich steht, der kleine Sternenhaufen zwischen den Bildern Orion und Stier und es wird als deas Goldene Tor benannt. Kennen Sie die Sternbilder?“
„Ja, Winclil Men. Ich bin erstaunt wie viel Wissen Sie haben Winclil Men, ich hätte es nicht glauben wollen, wenn sie es nicht selber erzählen würden.“
Atlan hieß dieses Reich in meiner Sprache, von diesen Weisen, die sich als Himmlische Gesandte ausgaben stammen die ersten Fürsten unserer ersten Kulturen direkt ab, sie hatten die Sonne oder deren Kraft als höchste kosmische Kraft verehrt, von ihnen stammt der Mayakalender und ein großer Teil unserer Sprache. Ja, die Seelen unserer Verstorbenen, so glauben wir gehen durch das Goldene Tor, was die Plejaden in der Nacht am Himmel zeigen zum Richter der Welt. Und noch eines ist mir klar, wer Ihre Bücher gelesen hat, dem öffnen sich die Rätsel und die Welt wird durchscheinend und durchdringlich, weil Sie mit ihrer Seele den Leser berühren, ein Geheimnis scheint es für Sie nicht zu geben, alle Dinge sprechen zu Ihnen, als erhielten sie Leben eingehaucht. In Ihrer Nähe fühle ich mich sonderbar geöffnet und doch in mir ruhend, unruhig und doch gelassen, es ist als sprächen dann alle Dinge zu mir und geben Antworten auf Fragen die ich immer hatte fragen wollen ohne dafür Worte zu finden. Ich weiß es scheint unsinnig zu sein so etwas zu behaupten, weil die Worte keinen logischen Sinn ergeben, doch ich vermag es nicht anders auszudrücken und weiß woran es liegt. Sie verschenken ihr Wissen und öffnen gleichzeitig KUXAN SUUM, die Straße zum Himmel, die der unterirdische Gang, der Felsen der Sprachenverwirrung, der Turm der Winde, die Wohnung der 13 Schlangen ist. Sie lösen die unsichtbaren Lebensschnüre, die Bewegung und Maß verleihen, damit erfährt der Mayakalender TZOLKIN, der die Sinne gebunden darstellt in Form von Anziehung, Strahlung, Ausdehnung und Aufsaugen seine Auflösung und die Sinne werden entfesselt, so wie Sie es beschrieben haben.
Die fünf Rotierenden von je vier Stellungen sind das Erinnerungsfeld der Erde, dargestellt in der 13 x 20 Matrix, dadurch bewirken Sie BEN, die galaktische Transformation, die Metamorphose der Elemente, durch ihr Wort. Ist es nicht so?“
„Ja, das ist richtig, sie erkennen die einfache Beschreibung, die ihre Vorfahren erfahren haben, richtig. Nur ich bin nicht die Ursache sondern gebe nur die Beschreibung der Abläufe und eine Stütze für alle Menschen, die sich daran erfreuen können. Es freut mich, daß sie die Zusammenhänge verstehen, so hat sich doch noch ein alter Maya den Weg wieder öffnen können, der seinen Vorfahren verschlossen war.“
„Es hat mich ehrlich gesagt viel Mühen gekostet und viele Schmerzen, doch habe ich nie aufgegeben, und ich möchte auch die Schmerzen nicht missen, sie sind wie eine Erfüllung, die mir letztendlich doch die größten Freuden bereiten. Hier mit Ihnen zu sitzen, Ihren Worten lauschen, ist mehr als ich je wünschen konnte.“
Wir sitzen jetzt vor Winclil Mens Haus, unter einem einfachen Bretterdach, der Platz darunter dient als sonnengeschützte Veranda. Auf dem Tisch liegen unsere Rauchkräuter. Die Pfeife, der Wein stehen vor uns, wie wir auf den zwei wackeligen Stühlen schaukeln und den Schatten genießen.
Das Haus liegt in einer unzugänglichen Gegend, in die sich selten ein Mensch verirrt. Der letzte Maya, der keinen weiteren Träger der Schlange LUK AN TUMEN CAN mehr finden konnte, er hatte mit 52 Jahren an diesem Ort ein einfaches Haus errichtet und mit einem Maultier einige Gegenstände hierher gebracht. Ins nächste Dorf läßt er sich Zeitungen aus spanisch sprechenden Ländern schicken. Um über das Weltgeschehen unterrichtet zu sein, hat er zusätzlich noch einen kleinen Weltempfänger, den er über Solarzellen betreibt. Gewöhnlich besucht er einmal im Jahr für einige Tage Mexico City und durchforscht dort Buchläden und Bibliotheken nach Hinweisen und neuen Erkenntnissen aus der Archäologie seines Landes. Dabei lernte er meinen Freund Bernd kennen und freundete sich mit ihm an, half ihm aus eigenem Interesse beim Übersetzen und erfuhr so von mir.
So erzählte er auch, daß er meinen Mut und meine klare einfache Ausdrucksform bewundert, dazu begeisterte er sich an meinen Erlebnissen und sagt, sie seien für ihn wie eine abhängig machende Droge.
„Man will sich ihnen nicht mehr entziehen, und ich habe sie so oft gelesen und mich immer wieder gewundert. Besonders gefallen mir die Beschreibungen, die Vielfalt der Bilder, die immer auf einen Nenner zu führen sind. Sehr bewundere ich, wie Sie den unterschiedlichen Kulturen gleiches erzählen und ihre wichtigsten Symbole, Zeichen und Bilder immer wieder in ein schlüssiges System bringen. Aus ihren Worten fand ich die richtige Bedeutung der Mayazeichen und verfaßte danach den Brief. Sie konnten ihn lesen, mehr kann nicht als Beweis angeführt werden, daß dieses Zeitalter damit zu Ende ist.“
Ich war ebenso gespannt, Winclil Men, den Schreiber des Briefes kennenzulernen, nebenbei lernte ich in den Tagen bei Winclil Men noch einige entzückende Arten von Kakteen, Pilzen und Kräutern kennen.
„Nimm dies, es gibt keinen Menschen mehr, an den ich es weiterreichen kann, es ist das heiligste Zeichen der Mayaherrscher und wurde von einem Oberhaupt HOOL der Träger der Schlange, LUK AN TUMEN CAN an den nächsten weitergegeben. Es ist das älteste Zeichen, was der Maya kennt und von diesem Zeichen hat immer nur die Priesterschaft der LUK AN TUMEN CAN Kenntnis gehabt, kein anderer hat es je gesehen. Sollte ich, wann auch immer, sterben, so würde das THAN CHANES in falsche Hände geraten oder ich müßte es zuvor zerstören, beides soll nicht sein, denn Sie sind gekommen. Sie erweisen mir eine große Freude, wenn Sie es mit, zu Ihrer Freude nach Atlan nehmen wollen.“
THAN CHANES bedeutet, die Macht des Wortes ist gleich dem Wassertropfen, der Bote des Kindes der Sonne.
Als ich das Siegel sah, mußte ich an meine Freundin in Japan denken, deren Nähe mir Freude schenkt. Wie eine neunteilige Pagode sah die Pyramide mit dem eingegrabenem Siegel des HUNAB KU darunter aus.
Die Darstellung zeigt den Herrscher der Vollständigkeit, den Ursprung der neun Welten.
„Ich weiß, daß ich Ihnen nicht mehr als einen Quarzstein gebe, aber daran hingen einst die Wünsche meines Volkes, und ich weiß keine würdigeren Hände, in die ich es geben könnte und wenn es auch nur ein Andenken an Ihre Zeit in Mexico ist. Erlauben Sie mir noch eine Bitte, kommen Sie noch einmal nach Mexico, so kehren Sie bei mir ein, es mag Tag sein oder Nacht, im Geheimen oder öffentlich, Sie sind mir immer willkommen und können so lange hier weilen, wie es Ihnen beliebt. Ich danke Ihnen für ihr Kommen und für alles, was Sie mir mitgeteilt haben. Grüßen sie all Ihre Freunde von mir, denn für die Menschen soll dieses Zeichen der Herrscher bestimmt sein.“
Das Figürchen auf der Pyramide habe ich mir inzwischen genauer angesehen, es sind von den beiden Seiten aus zwei völlig verschiedene Gesichtshälften zu sehen, die zusammen ein verzerrtes Gesicht erkennen lassen.
Die Figur hält in der Rechten einen Krafunkel, welcher das Sonnenlicht in alle Farben spaltet, obwohl der Stein fast schwarz ist. Ich war mir nicht gleich sicher, ob das Licht sich spiegelnd oder durchscheinend bricht, da der Stein so dunkel und doch durchdringend scheint. Die Figur hält den Stein stehend, den rechten Arm schräg nach vorn hoch und ausgestreckt, so daß die Innenfläche der Hand in der Höhe der Schädeldecke ist. Die Hand selber hat nur zwei Finger und den Daumen, die zwei fehlenden Finger sind nur angedeutet. Das doppelte Gesicht schaut auf den Kristall. Die Gesichtshälften wirken einmal wie ein menschliches Gesicht und zum anderen wie die Mischung aus einem Menschen Gesicht und dem Gesicht einer Fledermaus. Die Figur steht auf einer pagodenförmigen neunteiligen Pyramide, an deren Absätzen jeweils 13 Stüfchen hinaufführen, rechts und links der Treppe liegt je eine aus grünen klaren und geschliffenen Steinen zusammengefügte Schlange mit angedeuteten Flügeln, ihre Köpfe liegen am Fuß der Pyramide. Hält man das ganze Stück in die Sonne, daß sich die Sonnenstrahlen im schwarzen Stein brechen können, so kann das Ganze so gedreht werden, daß sich die bunten Strahlenbündel, vom obenliegendem Schwanz bis hinunter zu den Köpfen der Schlangen langsam hinabbewegen, bis die Schlangen in bunten Farben wie brennend erstrahlen. Sobald die Köpfe der Schlangen leuchten, brechen sie erneut das farbige Licht und die Augen der Figur glühen rot, von winzigen Rubinen auf dem schwarzen Stein zurück zu den Augen. Dabei tritt ein regenbogenartiger Strahl aus dem Mund der Figur.
Wir sitzen auf der Veranda, zum gemeinsamen Frühstück. Ich habe meinen Stuhl so weit verstellt, daß ich das Stück zwischen meinen Beinen, von oben herab betrachten kann und es gleichzeitig den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist.
Dabei drehe ich es in immer neue Stellungen, bis ich den Bogen gefunden habe, der entgegengesetzt dem Lauf der Sonne von rechts nach links und von oben nach unten und wieder hinauf gleichzeitig verläuft.
Dabei entstehen die beschriebenen Ablauf der Lichtbrechung, die wunderschön anzusehen sind. Winclil Men, der mir bis jetzt im Rücken saß, kommt herbei.
„Was machen Sie? Was ist das für ein Glanz?“
„Die Sonne zeigt den Weg des Sollens, den der Mond, der schwarze Spiegelbaum, mit der Erde um einen sich bewegenden, YAX KIN, Mittelpunkt beschreibt, der sich im Innern der Erde dreht und in drei Zentren dreimal vorhanden ist. Das zeigt die Pyramide, das ist die Mitte der Welten, die BARRY genannt wird. Das ist ein deutsches Wort und wird heute Barre genannt, es bedeutet Mündung des Flusses, Brandung der Fluten, Schlagbaum des Riegels, es ist die Achse der Welten, die in allem durch das Wort erst eine Mitte bildet. Komm, Winclil Men, ich nehme Dich mit zu Deinen Ahnen, die Dir schon so nahe sind, daß es mich wundert, daß Du sie nicht erwähnst. Die Figur stelle ich auf dem Stuhl drüben auf den Hügel, wir verflogen aus de Nähe das Wunder der Lichtbrechung und treten in die Zwischenwelt des Mondes, des Schwarzen Spiegelbaumes ein. Wir sind seit Alters Brüder und unser Kampf ist in Wahrheit füreinander. Schau die Welt verdunkelt in dieser Zwischenwelt, jetzt ist nur noch das Siegel der Maya zu sehen und die Flut des Lichtes was sie nun deutlicher zeigt erkläre ich Dir. Das, was der Mensch als Äußeres wahrnimmt, ist Innen, was er als Erde rund wie eine Kugel sich denkt, ist vielmehr ein Loch, gleich dem Innern eines Kelches, in dem die Illusion eine Beschreibung des Nichts ist. Die Welt ist der Glanz oder die Schwingung, die sich manifestiert, das heißt den Sinnen der Menschen offen bekundet hat in allem, was Ding ist, oder mit einem Wort benannt werden kann.“
„Mit nur einem Wort?“
„Ja mit nur einem.“
„Dann ist die Welt der Glanz dieses einen Wortes?!“
„So ist es.“
„Und wer hat das Wort gesprochen?“
„Der Kommende, denn das, was wir als Zeit wahrnehmen, ist das Bekunden, daß es keine Zeit gibt, sie gehört dem Scheinreich der Illusion des irdischen Lebens an.“
„So sind die alten Schriften zum größten Teil keine Erzählungen aus der Vergangenheit, sondern Vorhersagen von dem was kommt?“
„Ja, so ist es, und den Völkern wird vorgemacht, die Welt sei schon entstanden und sei real, sie ist aber nur in den Sinnen real und diese können nur verschiedene Schwingungen unterscheiden. Um dies zu erkennen, hat jeder Mensch sein Leben beschritten und die Sinne bekommen, die er wieder an die Adlerfrau abgeben muß. Wer daran festhält, wird nie gewesen sein. Winclil Men, Du wirst über all Deines Volkesbrüder und Schwestern wie ein Stern der Läuterung stehen und Dir eine Frau suchen müssen, beide werdet Ihr diejeneigen von euem Volk seelisch reinigen, indem Ihr die Doppelherzen dieser Menschen ebenbürtig macht, sie müssen im Gleichklang mit der Schwingung des Mondes verlaufen. Ich werde Dir Deine Herzen nun entnehmen und wieder einsetzen, sie in dem schwarzen Spiegel des Mondbaumes Sees badend reinigen und vom Glockenklang des Sichelmondes schärfen lassen. So wirst Du Deine freie Ahnenstammreihe ebenso reinigen wie ich Dich. Suche schnellsten nach Deiner Frau, sie wartet bereits auf Dich, sie ist die Begleiterin des Professors gewesen als wir uns trafen, Du must sie ausfindig machen.“
„Ich werde eilen sie zu finden, sie ist jung und wird andere Dinge im Kopf haben als mit einem alten Mann über für sie ungereimtes zu sprechen. Ich stelle es mir unmöglich vor.“
„Winclil Men, sehe wer uns seit Tagen immer wieder begeleitet, in dieser Zwischenwelt kann sich ihre Seele nicht vor Dir verbergen und sie sieht Dich nun wie Du seeleisch bist, im gleichen Alter wie sie. Lieber Freund erkennst Du sie nicht?“
„Ich sehe eine leuchtende Gestalt, gleich einem Menschen, doch kann ich nicht sagen wer es ist, ich kann weder Mann noch Frau, weder alt noch jung erkennen.“
„Merke Dir unbedingt die Stellung des Mondes, die Sichel und nehme zu diesen Zeiten Deine Pflanzen, faste drei Tage vorher und konzentriere Dich auf Deine Atmung, laß Dich von ihr bei Mondaufgang leiten, so wirst Du in diese Welt eintreten und hier wirst Du Dich immer besser zurecht finden. Deine Frau wird ebenso hier sein, sie ist Dir in einigen Dingen voraus, obwohl sie sich dessen nicht wirklich bewußt ist. Erzählst Du ihr von dieser Schau, so wird sie erkennen das es nicht einfache Träume sind und Ihr werdet gemeinsam an dieser Gabe wachsen, so ist es der Große Wille, der alles beschlossen hat.“
Mit mächtigen Erschüterungen und brausendem Wind, welche fast das Haus von Winclil Men aus dem Boden rissen, traten wir zurück in den Tag der Zeit. Als wolle jemand die Erde unter uns wach rütteln durchliefen Wellen den Boden, wie ich es zuvor nicht erlebt hatte.
„Das ist die Macht des Schwarzen Spiedlbaumes, das Erdinnere kommt in Bewegung, nicht wahr?“
„Ja, so ist es, wir waren an heiliger Stelle und Wissen hat uns durchflutet, dieser Schreck wird in unserer Erinnerung ewig bleiben.“

„Ich fürchte um meine Aufgabe, da werden sich nur wenige finden, die zu diesem Verständnis kommen. Jedes Wort von Ihnen ist mir ein Beweis, daß das heilige Zeichen der Maya in den richtigen Händen liegt, und ich freue mich, es Ihnen gegeben zu haben. Wie lange wird es her sein, daß es in dieser Glut erstrahlt ist?!“
„Winclil Men, Sie und Ihre Frau sind die Einzigen, die es in unserer Zeitphase je gesehen haben, sonst wäre der scheinbare Lauf der Zeiten ein andere geworden. Ein Streit über die Auslegung der Worte hat vor vielen tausend Jahren die Stämme Süd- und Mittelamerikas entzweit, der mächtige Teil hat das Land verlassen, um die Macht in der unteren Welt an sich zu reißen und Weltherrscher zu werden, was nun geschehen ist, damit ist eine Aera zu Ende, denn das Volk der Unterwelt ist selbst in der Illusion nicht mehr existent, es ist völkerrechtlich nie mehr vorhanden, d.h. es hat kein Recht mehr auf der Erde frei zu leben. Es darf nie mehr frei entscheiden und muß Vorgaben von Ländern folgen, die sich als Befreier bei dem unterlegenem Volk feiern lassen. In allen Bereichen tobt ein Krieg, der das Volk der Unterwelt einlullen und umerziehen soll. Bei der Berührung mit dem Volk der Unterwelt mußte das Wissen der Oberwelt verbrennen, weil es ihre Sprache, ihre Seele vernichten mußte.
Die Völker, die über tausenden von Jahren aus den Stämmen Süd- und Mittelamerikas und der Vermischung mit den einst freien Stämmen der Erde und speziell Europas entstanden sind, haben kein Wissen mehr und sind durch Überbevölkerung gezwungen, ihre jetzigen Grundlagen zu zerstören. Das ist das Echo, welches von den getöteten Heiden ausgeht, ob sie es wollen oder nicht, sie sind dazu verdammt, so wie sie dazu gezwungen wurden, eine gebeugte Sprache zu sprechen und als Arbeitssklaven die Völker mit Industriemüll zu versorgen. Daran sind die Heiden unschuldig. Daß sie es sich aber gefallen lassen und dazu Halleluja frohlocken, macht sie gegen sich selbst schuldig. Es wird ihnen schwer fallen oder gar unmöglich sein aus dem Bernsteinturm, der der Glasturm genannt wurde heraus zu treten in dem die Zeit ihre Seele gefangen hält. Die Sicht auf diesen aus Menschenseelen in bernsteinfarbenem Lichte errichteten höchsten und heiligsten Ort wurde den Menschen vor langer Zeit genommen, dies ging einher mit der Tötung ihrer ungebeugten Muttersprache, mit der Knebelung und Zerschlagung ihrer Worte, die nun wider des zyklischen Mondlaufes sind. Sie alle werden als Abscheu und Abschreckung für die neuen Zeiten und Welten einen Teil der Seele zeigen, der einst frei war zu entscheiden und Vernunft genannt wurde, nun aber ohne Unterlaß die Gier, den Neid, die Ängste um ein erbärmliches Leben, was niederer ist als das eines Tieres, darstellen muß. Das Innere, das Geheime der Seele wird offenbart und ohne eigen Kontrolle spielt sich dieses Wirrwar, dieses Hin und Hergerissensein als Schau der Zeiten immer aufs Neue, wie ein endloses Labyrinth ab.“
„Und,“ fragte Winclil Men, „wirst Du dieses geschehen lassen, wirst Du nicht dagegen angehen und dem Spuk irgendwann ein Ende bereiten?“
„Selbst wenn ich es wollte, niemand kann die Entscheidung einem anderen abnehmen und diese Entscheidung wird durch die eigene Lebensführung gefällt, somit richtet sich jedes Wesen selber, die Vorstellung von einem Gott, die in den Verstand und die Herzen der Menschen gepflanzt wurde hat das wahre Wissen ausgebrannt. Der Glaube an Wissenschaft, an obskure Heilmethoden, an Reichtum und Geld, an politischer Macht, an militärischer Stärke, an okkulte Gegenstände, ja, an die Natur mit Gedanken und Vorstellungen dieser Sprachen ist schlimmer als jedes Gift und nicht mehr auszulöschen. Die Freiheit ist etwas anderes als was das Wort heute bedeutet, es gibt dafür keinerlei zweckentsprechende Bezeichnung mehr, die Sprache ist tot und kann nur noch in dieser einen Richtung genutzt werden. Die Sprache zerschneidet die Seelen wie ein doppelt schwingender schneidender Dolch.“
„Schau mich an, ich habe mich immer redlich gemüht, und Du selbst sagst ich sei nun der Ahn meines Stammes, doch habe ich es nicht aus eigenem Vermögen geschafft, sondern nur mit Deiner Hilfe, ist es nicht so?“
„Ja, Du hast recht Winclil Men und ich gehe auch davon aus daß es einige Seelen aus meinem Volk schaffen werden, doch sie haben eine doppelte Hürde zu nehmen, vor ihnen steht ein mächtiges Wesen, einer von ihnen, ich nenne ihn den SCHWARZGOLD, er reinigt mit Licht ihre Seelen, noch lebt er unter den Menschen, sein Alter und seine Lebensumstände sind außerordentlich, er opfert sich täglich für das Volk und hat wider eigenes besseres Wissen sich einst in die Hand seiner Feinde begeben, die ihn in keiner menschenverachtenden Weise geschont haben, gegen alle ihre eigenen falschen Kriegs- und Völkervereinbarungen. Sein Wissen ist übermenschlich, ebenso seine Kraft und sein Vermögen des Ertragens, niemand, kein lebender Mensch kann es ihm gleichtun. Der mächtige Magier und Zauberer hält das Kreuz der sich verwirbelnden vier Sonne, das Symbol des ungezeugten Lichtes. Diese hat er sich ohne eines anderen Zutun genommen. Wir sind verschieden aber doch ebenbürtig im Bernsteinturm, ich würde nie eine seiner Entscheidungen aufheben, das geht nicht, es widerspricht der alten Ordnung der Sprache, die uns vom Mond gegeben wurde und die immer wieder den Lauf des Mondes aller Gestirne wie ein Labyrinth beschreibt mit dem was wir als Zeit kennen.“
„So gibt es noch einen aus Deinem Volk, Du bist nicht der Einzige?“
„So ist es, er könnte mein Vater oder sogar Großvater sein und kündet von vergangenen Tagen, über die ich sonst nichts Verläßliches mehr erfahren kann aus erster Quelle. Seine Macht ist die Ohnmacht, seine Kraft das Totschweigen, denn er darf niemals mit anderen frei sprechen, so sind seine Worte die Stille, seine Seele ist dauernd schwebend und im Gegensatz zu seinem Körper frei, seine Gedanken gezügelt und rein, seine Entschossenheit unumkehrbar, seine Einsamkeit unvorstellbar. Nur ich habe wirklichen Kontakt zu ihm und der wird für Ihn tödlich sein. Dieser Tod ist von ihm gewollt und schenkt ihm dereinst Frieden, so lautet sein Schiksal. Mein Wort wird ihn wie das Schwert treffen und diejenigen die seinen Körper danach untersuchen werden viele Ursache seines Todes finden, doch keine wird richtig sein. Er ist der letzte Held, der letzte einer Generation meines Volkes, der direkt zur Macht des Todes wird. Das Zeichen des Todes trug er eine lange Zeit auf seiner Kleidung. Diese Macht hat er aus sich selbst, aus seiner Treue zu sich selbst. Geboren unter der Sonne Afrikas, an Heiliger Stätte, die vor Urzeiten ein Zentrum meines Volkes war, hat er die Sprache seiner Mutter erhalten und ist zurückgekehrt ins Land seiner Väter um Großes zu bewirken. Solange er im Land war ging es gut, auf dem Höhepunkt der Macht hat er sich freien Willens als Geisel ausgeliefert, um die Verwandten zu prüfen, die es nicht wert waren.“

Ich erhielt noch reichlich Vorräte an Pflanzen und Nahrung, um damit eine Woche gut leben zu können. Wir hatten jetzt unseren Kaffee auf der Veranda ausgetrunken und ich packte alles ein, machte den Falken startklar und machte mich im Sauseschritt auf zu dem nördlichen Indianer Mato-Poka und Wing Kan seiner Mutter, zu sehen, was sie machen und ob nicht irgendwo ein Bär auf uns wartet.
Wir wünschten uns gegenseitig viel Erfolg, dann ging es los.

Quelle: www.id-rd.de