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2012 ist erst der Anfang
Johann Kössner

Als vor rund 100 Jahren die menschliche Neugier in der Erforschung alter Kulturen auf das geheimnisvolle Volk der Mayas stieß, berührte man erstmalig eine der wohl interessantesten Quellkulturen der Menschheit. Dadurch, dass sich die Kultur der Mayas von jenen antiken Traditionen des mediterranen Lebensraumes rund um das Mittelmeer und den vorderen Orient unterscheidet, bietet sie bis heute der Forschung ein faszinierendes Angebot.

Eine der Besonderheiten dieser geistigen Tradition ist zweifelsfrei ihr Umgang mit der Zeit. Ihre Kalendersysteme sind derart anders als die der uns vertrauten Kulturen, dass man fast

ein Jahrhundert in der Forschung benötigte, um überhaupt einmal in die "richtige" Richtung zu

blicken. Das grundsätzlich Andere ihrer instrumentellen Kalender begründet sich in einem

Doppelkalendersystem: Zwei Kreisläufe, ein 365Tagekalender und ein zweiter 260er Kalender

laufen ineinander verzahnt wie zwei Zahnräder im Fluß der Zeit, im Ablauf der Tage.

Somit bekommt jeder Tag in diesem Kalendersystem zunächst ein "Datum" zugeteilt. Der

auch uns vertraute Raumzeitablauf der 365 Tage eines solaren Jahres wird in der alten

mayanischen Tradition des HAAB – so der Name dieses Kalenders – als 19. Mondekalender

gezählt: 18 Vollmonate zu 20 Tagen und ein 19. Mond mit 5 Tagen. Der "Schalttag" wird am

Ende eines Großzyklusses von 52 Tagen als 13tägige Zusatzzeit kalenderausgleichend

gezählt. Darüber hinaus gab es aber auch noch andere Einteilungen.

Der zweite Kalender, der mit dem HAAB korrespondiert, ist der eigentlich interessante Teil des

Maya-Kalenders. Er definiert 260 Codierungen und ist als der "Heilige Kalender der Mayas, als

TZOLKIN bekannt. Gerade dieser 260er Kalender, der TZOLKIN, stellte die analytischen

Forschung bis heute vor Probleme. Das Fixbild in der analytischen Denkkategorie, ein

Kalender müsse zwangsweise astrophysikalische Abläufe definieren, hat den Zugang zum

Mayakalender verhindert.

Erst die geniale Leistung eines Forschers mit Namen Dr. José Argüelles, dessen Mutter

Deutsche ist und dessen Vater eine indianische Gentradition trägt, hat nach jahrzehntelanger

Arbeit und Erforschung des Maya-Kalenders den Zugang zu diesem geheimnisvollen Code

eröffnet. Seine geniale Einbringung besteht darin, dass er den 260er Kalender, den TZOLKIN,

als ein "Programm" erkannte und daher den forschenden Blick in die "richtige" Richtung

lenkte.

Der LONG-COUNT endet am 21. Dezember 2012. Neben dem Alltagskalender, dem HAAB, in

Kombination mit dem TZOLKIN, verwendeten die Mayas einen sogenannten "Long count" –

die "Lange Zählung". Mit diesem übergeordneten Kalender, definiert als 260 Schritte von

knapp 20 Jahren, wurde ein Zeitraum von rund 5125 Jahren genau definiert und

kalendermäßig gezählt. Der "Long count" ist überhaupt eine Kuriosität, weil er die Zeit im

Umkehrsinn begleitet. Von einem Fixpunkt in "ferner Zukunft" bezogen wurden 1.872.000.

Tage minuierend bis hin zum erreichten Ziel gezählt.

Dieser Fixpunkt "in ferner Zukunft" ist das in unsere Zeitzählung übersetzte Datum: 21.

Dezember 2012 im Gregorianischen Kalender. In der allgemeinen Weltuntergangshysterie

läuft natürlich dieses Datum Gefahr, in diese Richtung interpretiert zu werden, dass die Mayas

das Weltuntergangsdatum gekannt hätten. Dass eine solche Deutung purer Unsinn und ein

Missbrauch eines hochinteressanten Wissens einer alten hochstehenden Kultur ist, sei

vorweg nur einmal erwähnt.

Zunächst ein Hinweis, warum hier eine minuierende Zählung auf einen bezogenen

"Endpunkt" hin Verwendung findet. Bevor es zu jener linearen Sichtweise von Zeit in unserem

Denken gekommen ist, hatten die mythischen Menschen noch eine "richtigere" Sichtweise von

Zeit. Sie wussten noch, dass das, was wir als Summe von Tagen, Wochen, Monaten und

Jahren zählen, in Wirklichkeit immer geschlossene Zeiteinheiten sind. Sie wussten auch,

dass die Zeit in Zyklen und Rhythmen verläuft und darüber hinaus noch miteinander zeitlich

verflochten ist.







Johann Kössner



Die aus dem linearen Denken stammende reduzierte Wahrnehmung, die Zeit nur noch als

quantitative Einmaligkeit in der Erscheinung als Tag, Woche, Monat und Jahr sieht, und daher

die Geschichte in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einteilt, entbehrt der Fähigkeit, den

evolutiven Prozess - insbesondere jenen der Spezies Mensch - als ein in sich geschlossenes

Geschehen zu sehen. In der reduzierten Wahrnehmungsfähigkeit konnten wir die vertikale

Sicht der Zeit nicht mehr handhaben.

Das wirklich große kulturelle Geschenk der Mayas an die Menschheit als Ganzes besteht

darin, dass sie uns im Umgang mit der Zeit zunächst auf unseren verhängnisvollen "Fehler" in

unserem begrenzten linearen Denken aufmerksam gemacht haben. Über ihr Wissen kennen

auch wir jetzt die genauen Gesetzmäßigkeiten, die in der ZEIT selbst existieren, wie eben

diese inneren Verflechtungen funktionieren, wie die Verwebung der ZEIT als geschlossenes

Ganzes läuft.

"Der Zieleinlauf der ZEIT" am 21. Dezember 2012. Der "Long count" – die lange Zählung -

endet am 21. Dezember 2012. Was haben die Mayas da gezählt? Über 5125 Jahre zählten sie

einen zeitlichen Prozess, der einen Vorgang schildert, den man mit einem zeitgenössischen

Vergleich verständlich machen kann: wenn jemand ein hochwertiges Computergramm in

seinem Rechner verwendet, dient ein solches Programm dazu, damit etwas zu tun, um

bestimmte Ergebnisse zu erzielen, die dann als weiter verwendbare Daten abgespeichert

werden.

Wenn nun, aus welchen Gründen auch immer, ein solches Programm "abstürzt", nicht mehr

verwendbar ist, passiert zweierlei: erstens kann man mit dem Programm nicht mehr arbeiten,

es steht nicht mehr zur Verfügung. Und zweitens sind die schon erarbeiteten Daten nicht mehr

verfügbar. Der normale Vorgang ist, das unversehrte Programm über die Sicherheitskopie

wieder in den Rechner einzuspeichern. Mit dem wieder funktionierenden Programm kann aktiv

gearbeitet werden und von ganz wesentlicher Bedeutung ist, dass die Daten aus der

früheren"Arbeit" wieder zur Verfügung stehen.

Dasselbe ist in der Evolution in der Menschwerdung geschehen. Vor Tausenden von Jahren

ist "homo sapiens" in seiner Entwicklung "abgestürzt". Der große "Fall der Menschheit"

schildert den Fall in die "Bewusstlosigkeit". Damit kam es einerseits zu einer Reduktion der

Wahrnehmungsfähigkeit, andererseits wurden die noch vorhandenen Fähigkeiten: die Welt

der Sinne und die Welt des operativen Verstandes, zur "einzigen" Instrumentalität.

Damit wurde der Zugang zur Multidimensionalität unserer Wahrnehmung verschlossen und

der Weg frei gemacht in Richtung einer dreidimensionalen, materiell begrenzten Priorität, der

Weg in das Materiebewusstein. Aufgrund einer übergeordneten Gesetzmäßigkeit des

Zeitablaufs taktet der Großzyklus der Evolution in rund 26.000 Jahren. Das ist es auch, wovon

in den indianischen Traditionen gesprochen wird, dass die Menschheit gegenwärtig von der 4.

Welt in die 5. Welt weiter gehe.

Innerhalb jedes Großzykluses von 26.000 Jahren sind entwicklungsbezogene Abschnitte zu

erreichen. Durch den "Fall" wurde die Entwicklung der Menschheit komplett verzerrt: einerseits

wuchsen die materiebezogenen Ebenen exzessiv, andererseits stagnierte die ganzheitliche

Entwicklung auf einem Zustand von vor rund 7000 Jahren. Damit ruhte nicht nur die spirituelle

Ebene, sondern auch die schon erreichte Entwicklungstufe geriet allmählich in Vergessenheit.

Damit das evolutive Plansoll doch noch erreicht werden konnte, schaltete die Intelligenz der

Evolution auf Korrektur. Was die Mayas über die 5125 Jahre count-down-mäßig gezählt haben,

entspricht jenem vorher geschilderten Bild der Reinstallation eines abgestürzten

Computerprogramms. Argüelles schildert im Maya Faktor diese Reinstallation als kürzest

mögliche Variante innerhalb eines geschichtlichen zeitlichen Prozesses, wie das

"verlorengegangene" Programm wieder in die Verwendung und Handhabung zurückgebracht

werden kann.

Die Count-down-Zählung selbst stellt somit in ihrer chronologischen Folge das Programm

selbst dar, um das es in dieser materiellen Schöpfung geht. Dieses 260er Programm zählt

über 13 Hauptzyklen, die Baktuns, jeweils 20 Subzyklen von 20 Katuns, das sind konkret 260

mal 7200 Tage, umgerechnet jeweils knapp 20 Jahre. Nach mayanischem Wissen ist mit

diesem Zeitpunkt 2012 in unserer Zählung einerseits eine "Welt", ein evolutiver Großzyklus

abgeschlossen, zum anderen ist dieser Zeitpunkt auch der, wo auch die Reinstallation des

"abgestürzten" Programms wieder funktionsfähig ist.

Darin liegt der Fokus des Magischen Punktes 2012.









Selbstverständlich hat dieser Prozess schon Generationen früher begonnen, aber erst in den

letzten Jahrzehnten wurde durch die Auswirkungen sichtbar, wie das ursprüngliche Programm

allmählich wirksam wird. Insbesondere zeigen die letzten beiden Katuns, also die Zeitspanne

von 1972-1992 und von 1993 bis 2012 bereits eine dramatische Wirkung. Dass das mit

Weltuntergang etwas zu tun hätte, ist vollkommner Unsinn, ganz im Gegenteil.

Was unsere Zeit so phänomenal macht, und in der wir als Zeitgenossen dieses Geschehen

im Außen, in eben dieser Materiellen Schöpfung begleiten können, ist ein Prozess der

mächtigsten Veränderung, die der Planet seit Jahrtausenden nicht annähernd erlebt hat. Es

ist verständlich, dass sich das nicht so ohne weiteres verdauen lässt. Denn mit diesem

Geschehen geht etwas sehr Anstrengendes einher: Die in der Bewusstlosigkeit entstandenen

Illusionen beginnen zu implodieren; das liebe gute alte Ego aber quittiert solches Geschehen

mit Widerstand und mit Ängsten. Dazu kommt noch, dass auf einer unbewussten Ebene

unsers Seins die Dramatik unserer Zeit bekannt ist und subtil nach "oben" in die mentale

Wahrnehmung hinein wirkt, dort allerdings mit Fehlreaktionen von Seiten des Egos

beantwortet wird.

Die Überraschung am "Ende der ZEIT"

Was allerdings noch zusätzlich Würze ins Spiel unserer Zeit bringt, ist ein besonderes

Kuriosum: Während der rund 7000 Jahre langen "Bewusstlosigkeit" hat der Planet Erde als

Ganzes sein evolutives Programm weiter getragen. Abseits der menschlich begrenzten

Wahrnehmung hat die Erde ihr Soll der Entwicklung zeitgerecht erfüllt. Für den Fall, dass die

Spezies homo sapiens ihren Absturz überleben sollte, stand schon seit geraumer Zeit eine

große Überraschung bereit:

Nicht nur die schon früher – vor dem Fall – erreichte Entwicklung sollte in ihrer Großartigkeit

wieder zur Verfügung stehen; darüber hinaus warten auch noch jene Schätze, die Schritt für

Schritt kontinuierlich angewachsen sind, die aber von der menschlichen Wahrnehmung nicht

registriert werden konnten und daher gleichsam auch nicht existierten. Die Erde hat als

Ganzes Schätze gesammelt, die bei der Rückkehr "des verlorenen Sohnes" als Zusatzschatz

darauf warten, von entsprechend fähigen Wesen übernommen zu werden und im Außen mit

diesen auch in der materiellen Schöpfung zu agieren und der Gesamtschöpfung zu dienen.

2012 ist der objektive Zeitpunkt im Fluss der Zeit, wo die Bewusstlosigkeit nicht mehr benötigt

wird, das Erwachen abgeschlossen ist und die Welt der Illusionen schrittweise verlassen

werden kann. Gleichzeitig beginnen wir zu erkennen, wer wir eigentlich sind: jene Göttlichen

Zellen, die sich an der Rückkehr aus der Bewusstlosigkeit beteiligt haben und im

schmerzhaften Prozess der Karmischen Zeit als Korrektoren gewirkt haben. Wir haben uns

daran beteiligt, die Aufgabe der Heilung zu erfüllen. Lauter Spezialisten am Werk! Jeder an

seinem Platz.

Der Übergang in die "5. Welt" bedeutet zunächst einmal nach indianischen Aussagen, dass

die 4. Welt abgeschlossen ist und die folgende beginnt. Die Menschheit als Spitze im

evolutiven Prozess in der Materiellen Schöpfung ist jener Kosmische Versuch, authentische

Schöpfersouveränität von "innen" nach "außen" zu tragen und in einer fest umrissenen

biologischen Form darzustellen. Eben das meint im mythischen Sinne den Himmel auf die

Erde zu bringen.

In diesem gewaltigen Spiel bestand auch die Wahrscheinlichkeit eines vorübergehenden

Absturzes, in diesem evolutiven Prozess existierte sogar die Möglichkeit, den Versuch

auslaufen zu lassen und neu durchzustarten. Alles deutet jedoch darauf hin, dass es beim

korrigierbaren Absturz geblieben ist. Das, was in der christlichen Botschaft thematisch von der

erlösten Menschheit kündet, wird aus mayanischer Perspektive präzise und zeitlich klar

definiert bestätigt "Wir haben es geschafft!" Beim "Zieleinlauf" kann es allerdings noch zu

kleinen schmerzhaften Nachjustierungen kommen.

Es geht uns Menschen so wie einem lebensgefährlich verletzter Patienten, der von den

Medizinern in ein künstliches Koma versetzt wird, um seine Überlebenschancen zu erhöhen,

der Probleme bei seiner "Rückkehr" ins Wachbewusstsein hat. 2012 ist eine Zeitschnittstelle,

die den Fokus dieses Überganges darstellt, allerdings schon Jahre vorher und Jahre nachher

als Zone wie der Prozess eines Sonnenaufganges zu sehen ist: zunächst verliert die Nacht

ihre Dunkelheit und zunehmende Dämmerung erhellt den Tag und die Welt im Außen.



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