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Wissenschaftler rätseln, ob der größte Vulkan der USA vor einer Eruption stehen könnte. Der „Supervulkan“ im amerikanischen Yellowstone Nationalpark ist in den letzten 2,1 Millionen Jahren dreimal ausgebrochen, zuletzt vor 600.000 Jahren. Eine erneute Explosion könnte, so die „Daily Mail“, etwa 1.000 Mal stärker sein als die des Mount St. Helens im US-Bundesstaat im Jahr 1980. Damals waren bei der Eruption 57 Menschen ums Leben gekommen. Diesen Artikel weiter lesen

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Yellowstone Park: Supervulkan kurz vor Ausbruch? (Bild: thinkstock) Bild vergrößern
Grund für die Annahme einer eventuell bevorstehenden Explosion gäbe es laut Beobachtungen und Aufzeichnungen von Expertener durchaus. Demnach ergab ein Vergleich von Höhenmessungen aus dem Jahr 1923 mit aktuellen Werten, dass sich der Vulkan vor allem seit 2004 in einem Eiltempo erhebt. Allein in den vergangenen drei Jahren sei er um etwa sieben Zentimeter pro Jahr „gewachsen“, so die „Daily Mail“.
Bob Smith, Experte für Vulkanismus in Yellowstone, erklärte dem Magazin „National Geographic“: „Das ist ein außergewöhnlicher Anstieg, da er ein so großes Gebiet betrifft.“ Zu Beginn habe man eine Eruption deshalb ernsthaft befürchtet. „Aber als wir sahen, dass sich die Magma in zehn Kilometern Tiefe befand, waren wir nicht mehr so besorgt.“ Denn erst bei einem Anstieg auf zwei bis drei Kilometer Tiefe bestünde ernsthafter Grund zur Sorge.
Der Magma-„Hotspot“ liegt in etwa 600 Kilometern Tiefe unter dem Yellowstone Park und reicht nach oben hin bis zu 50 Kilometer unter die Erdoberfläche. Er breitet sich über ein Gebiet von fast 500 Kilometern aus.
Die Wissenschaftler beobachten den Vulkan rund um die Uhr. Ob es nun tatsächlich zu einem Ausbruch des Vulkans kommt und wenn ja wann, können sie aber nicht genau voraussagen. Möglich sei sowohl eine Explosion als auch ein Rückgang der Gesteinsschmelze, so dass der Krater wieder erlischt, glaubt auch Robert Smith, Professor für Geophysik an der Universität Utah. Smith, der eine aktuelle Studie zum Vulkan leitet, erläutert, was für eine Eruption sprechen könnte: „Unser bester Beweis ist, dass sich die Magmakammer nach und nach mit flüssigem Gestein füllt.“ Auf der anderen Seite wisse man allerdings nicht, wie lange dieser Prozess andauere. Für eine konkrete Prognose sei die Menge der Indikatoren insgesamt nicht groß genug. Eine akute Gefahr bestehe derzeit laut Smith offenbar nicht.
"Zwei Drittel der Vereinigten Staaten unbewohnbar"
Die Auswirkungen eines Ausbruchs des „Supervulkans“ im Yellowstone Nationalpark wären nach Informationen der „Daily Mail“ weitaus größer als die des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull. Dieser war im April 2010 eruptiert und hatte weltweit "nur" für Chaos im Flugverkehr gesorgt. Die Eruption des „schlafenden Riesen“ in den USA könnte fatale Folgen für das Land haben, so das Blatt. Demnach wäre es möglich, dass er nach seinem „Erwachen“ Lava weit in den Himmel speit. Eine aus der Feuerflut resultierende Aschewolke könnte noch in 1.500 Kilometern Entfernung mit einer drei Meter tiefen Ascheschicht das Land unter sich begraben. Aufgrund von giftigen Gase würden möglicherweise zwei Drittel der Vereinigten Staaten unbewohnbar und der Flugverkehr zu einem großen Teil lahmgelegt. Außerdem könnten Millionen von Menschen gezwungen sein, ihre Häuser zu verlassen.
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