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Kalender
Die Maya wiesen große Fähigkeiten im Bereiche der Kalender auf. In wieweit jedoch die Fähigkeiten von den Maya selbst entwickelt wurden, bleibt umstritten. Tatsache bleibt, dass in ganz Mesoamerika sehr ähnliche Kalendersysteme verwendet wurden.
Neben den Kalendern, die primär zur Datumsbestimmung dienten, wurden viele Kalender zu rituellen Zwecken verwendet. So gab es neben Sonnenkalender, Mondkalender auch Venuskalender. Die genaue Bedeutung der einzelnen Kalendarien und deren Auswirkung auf das tägliche Leben bleibt jedoch großenteils Geheimnis der Maya.

Ziele von Kalendern:
Kalender dienen verschiedenen Zwecken:
  • Vorherbestimmung von wiederkehrenden Ereignissen (Ernte, Mond,...)
  • Bestimmung von rituellen Zeitpunkten (Opferzeitpunkte, Inthronisierungen,...)
  • Bestimmung von Zeitabständen

Der rituelle Kalender (Tzolkin, sacred year)
Der rituelle Kalender besteht aus 13 Monaten zu je 20 Tagen (=260 Tage) und bestimmte das rituelle und spirituelle Leben. Die Tage wurden wie folgt bezeichnet und beschrieben:
Tzolkin - der rituelle Kalender
Im Gegensatz zum Systems unseres julianischen/greogorianischen Kalenders durch läuft der rituelle nicht zunächst sämtliche Monate (mit der jeweiligen Tagesangabe - der 2. Februar folgt dem 1. Februar), sondern die Zählung erfolgt gleichzeitig.
1 Imix » 2 Ik » 3 Akbal  » ...  » 12 Eb  » 13 Ben  » 1 Ix  » 2 Men  » ...  » 7 Ahaw  » 8 Imix  » 9 Ik

Jedem Tag wurde eine Bedeutung zugeordnet (Imix war der optimaler Tag für den Hauskauf, Aufbau von Häusern, Buße,...)

Der zivile Kalender (Haab, vague year)
Der zivile Kalender orientierte sich nach dem Sonnenjahr (ca. 365,25 Tage) und wurde in 18 Monate mit 20 Monate und einem zusätzlichen Monat ("Uayeb") mit 5 Tagen geteilt.
Haab - der zivile Kalender
Die Zählung erfolgt nach dem Schema des julianischen/greogorianischen Kalenders:
0 Pop » 1 Pop » 2 Pop » ... 19 Pop » 0 Wo » ...
Um die restlichen 5 Tage auf das Sonnenjahr zu ermöglichen wurde der 19. Monat Uayeb mit 5 Tagen eingeführt. Diese 5 Tage werden oft als Unglückstage beschrieben. Ob dies die Maya ebenfalls so sahen, bleibt wiederum unlösbares Geheimnis.


wichtige Ergänzungen:
  • Die Darstellung der Tage und Monate unterscheidet sich in den unterschiedlichen Regionen und Zeitperioden
  • Die Basis der Numerierung der Monate und Tage ist in den meisten Fällen 0, zur Zeit der Eroberung durch die Spanier änderte sich die Basis auf 1.
  • Die Bezeichnung der Tage und Monate ist auf Grund der unterschiedlichen Übersetzungen abweichend zu verschiedenen Quellen.

Kalenderrunde - Kombination Haab/Tzolkin
Aus der Kombination aus beiden Kalender Haab und Tzolkin ergibt sich die lange Zählung (kgV=4*5*13*73=18980) mit 18.980 Tagen (52 Haab-Jahre). Somit konnte jeder Tag innerhalb der 52-jährigen Periode durch gemeinsame Angabe des Haab-Datums und des Tzolkin-Datums definiert werden.
z.B. 8 Ben 3 Sip

Die lange Zählung (long count)
Im Gegensatz zu unserer Bezeichnung mit Tag, Monat, Jahr (evt. Woche) wurden folgende Bezeichnungen und Aufteilungen verwendet
1 kin =

1 Tag
1 uinal = 20 kins = 20 Tage
1 tun = 18 uinals = 360 Tage
1 katun = 20 tuns = 7.200 Tage
1 baktun = 20 katuns = 144.000 Tage
Jeder Tag wurde zu einem Ursprungsdatum (vergleichbar mit der julianischen Zählung) mit Anzahl der vergangenen Perioden beschrieben - in der Notation baktun.katun.tun.uinal.kin
z.B.: 9.18.5.4.1
Viele der Datumsangaben auf Stelen sind in dieser Notation zu finden. So sind viele der Datumsangaben der klassischen Periode im Bereich 9.0.0.0.0 und 10.0.0.0.0.
Korrelationszahl C
Die Korrelationszahl gibt den Unterschied in Tagen zwischen der julianischen Zählung und dem Maya-Nulldatum an.
Dadurch läßt sich das exakte Datum des Nulldatums 0.0.0.0.0 4 Ahau 8 Cumku zuordnen - theoretisch.
Die Wissenschaft schlägt sich seit Jahren die Köpfe ein. Die meist genannte Korrelationszahl ist die Thompson-Korrelation C=584283. Entsprechend dieser dauert die Zählung vom 11.August 3114 v. Chr. bis 21.Dezember 2012. Danach würde die Zählung von vorne beginnen.

weiter Zählungen
Es finden sich auch Zählungen die über dieses Zeitbereich hinausgehen.
Eine Kombination aus long count und Haab/Tzolkin ergibt die Möglichkeit 136.656.000 eindeutig zu identifizieren.
Weiters gibt es auch erweiterte long count Zählungen, die über den Baktun weitere Einheiten definieren.

Unser Kalender im Vergleich
Der europäische Kalender im Gegensatz dazu geht auf den julianischen Kalender zurück. Diese wurde von Julius Cäsar definiert in der Kombination aus 12 Monaten zu 28 bis 31 Tage mit einem Schaltjahr alle 4 Jahre.
Papst Gregor XIII führte im 16. Jahrhundert eine Kalenderreform durch, die die komplexere Berechnung des Schaltjahres (Alle durch 4 ganzzahlig teilbaren Jahre sind Schaltjahre, mit Ausnahme der Jahre die gleichzeitig ganzzahlig durch 100 teilbar sind - dies wiederum mit der Ausnahme der durch 400 teilbaren Jahre). Außerdem wurden 10 Tage auf Grund der Anpassung an die christliche Zeitrechnung weggelassen (der 5.10.1592 bis 14.10.1592 existierten nie)
Die willkürliche Aufteilung in Monate mit 28 bis 31 Tage entspricht keinem sinnvollen, nachvollziehbaren Schema.

Interpretationen
Es gibt einige moderne Interpretationen der Kalender der Maya.
Eine dieser Interpretationen ist der Dreamspell-Kalender, basierend von Theorien des Maya-Propheten Pacal Votan. Die moderne Interpretation beschäftigt sich mit der Natur und Begriff der Zeit.
Ein weiterer Bezug auf den Kalender der Maya ist die Interpretation von Otto Muck zum Untergang von Atlantis. Er legte den geneuan Zeitpunkt mit dem 6. Juni 8489 v. Chr. fest - den Beginn der aktuellen langen Zählung (0.0.0.0.0)
 Quelle: http://www.momo.at/maya/Welt/kalender.htm