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Von: Stefan Maier www.dasdenkfabrik.at

Das Volk der Maya kannte weder Rad noch Zugtier, verfügte jedoch über ein enormes astronomisches Wissen und ein gutes mathematisches Verständnis. Sie sahen sich selbst als kosmisches Volk und Hüter der Zeit.

Ein wenig erschreckend ist es schon, dass die Jahrtausende dauernde „Lange Zählung“ der Maya nach unserer Zeitrechnung zur Wintersonnwende am 21. Dezember 2012 endet. Es ist das Ende des vierten Maya-Zeitalters. Was kommt danach?

Am 21. Dezember 2012 wird unser Sonnensystem in direkter Konjunktion mit dem Zentrum der Milchstraße stehen. Dieses Ereignis findet nur alle 26.000 Jahre statt, denn diesen Zeitraum benötigt unser Sonnensystem, um einmal die Sternengruppe der Plejaden zu umkreisen. (Quelle: mexiko-lexikon.de)

Obwohl der Maya-Kalender äußerst komplex war, war er bis zur Einführung des gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert der damals genauste Kalender der Welt. Ein Kennzeichen des Glaubens der Maya war ihr völliges Vertrauen, dass die Götter verschiedene Zeiteinheiten kontrollierten und während dieser Perioden sämtliche Handlungen der Menschen steuerten. (Quelle: amerika-live.de/Maya/Maya.htm)

Nur noch vier Jahre Zeit?
Der Hinweis eines guten Freundes auf das vermeintliche oder scheinbare Ende der Zeit brachte mich die letzten Tage und Wochen zum Nachdenken und Recherchieren. Dabei stolperte ich über unzählige Esoterikforen, X-Akten, Meinungen von selbsternannten Propheten, Aussagen von überzeugten Sektenmitgliedern, Artikel von Wissenschaftlern, Weltuntergangstheorien und den Glauben der Maya.


Die 20 Tage der Maya / ancientscripts.com

Die Voraussagen der Maya lassen sich verschieden interpretieren. Weltuntergangspropheten und Zahlenmystiker glauben an das Ende unserer Welt durch eine Katastrophe, sprechen von Auserwählten, die von Außerirdischen gerettet werden. Optimisten sprechen von einem Neuanfang, davon, dass wir seit Mitte des letzten Jahrhunderts in einer Zeit des Umbruchs leben, einer Zeit des Umdenkens. Laut ihnen werden wir bis in vier Jahren umgedacht haben, unsere Fehler erkannt haben und die Zeit der bedingungslosen Nächstenliebe soll anbrechen. Pessimisten glauben wiederum an Kometeneinschläge und Flutwellen, an allesverschlingende und von Menschenhand erschaffene schwarze Löcher, die uns bis 2012 auffressen. Da ist die Rede von gigantischen Sonnenstürmen, die uns hinraffen, von selbstmörderischen Atomkriegen und Menschenopfern, um sich zu erlösen. [SIC!] Gute Aussichten!

2001 erreichte die Sonne zum letzten Mal den Höhepunkt ihres elfjährigen Aktivitätszyklus. Für 2012 rechnen die Forscher mit dem nächsten Maximum. Doch bislang ist noch kein Aktivitätsanstieg zu verzeichnen, hieß es in Montana. Die Sonnenforscher rätseln daher seit Monaten, ob der nächste Zyklus überhaupt schon begonnen hat. “Sie ist immer noch tot”, sagte Saku Tsuneta vom National Astronomical Observatory von Japan, der das japanische Sonnenobservatorium Hinode betreut. Die Periode der Inaktivität dauert den Sonnenforschern zufolge zwar länger als üblich, das sei aber kein Grund zur Sorge. (Quelle: wissenschaft.de/wissenschaft/news/292106.html)

Schwarze Löcher im Schweizer Käse?
Schon seit Jahren arbeiten zahlreiche Wissenschaftler an einem Big Bang, um die Materie und die Entstehung des Universums endlich besser verstehen zu können. Für den LHC wurden drei Milliarden Euro ausgegeben.

Im LHC werden im Vakuum Protonen und Bleiatomkerne mit nahezu Lichtgeschwindigkeit zur Kollision gebracht, um Elementarteilchen zu erzeugen. (Quelle: wikipedia)

Zustand nach dem Urknall erzeugen
Schon bald sollen im LHC - die Abkürzung steht für Large Hadron Collider - Atomkerne aufeinanderprallen. Fast mit Lichtgeschwindigkeit schießen die Forscher zuerst Wasserstoff- und später Bleiteilchen in der 27 Kilometer langen ringförmigen Röhre aufeinander, damit sie kollidieren. So versetzen die Wissenschaftler die Teilchen in einen Zustand, wie er nach dem Urknall geherrscht haben muss. Dadurch hoffen die Forscher, unter anderem die Existenz eines bestimmten Elementarteilchens, des so genannten Higgs-Bosons, zu beweisen. (Quelle: nachrichten.t-online.de)


LHC / cern.ch

Was heuer wahrscheinlich geschieht, und schon einige Jahre in Vorbereitung ist, ist die Erschaffung eines kleinen schwarzen Lochs in CERN (Schweiz). Sollte dies gelingen, so wäre bewiesen, dass unser Universum aus mehr als drei Raumdimensionen besteht. Die Mehrheit der Wissenschaftler geht davon aus, dass das im LHC möglicherweise erzeugte „Schwarze Mini-Loch“ keine Gefahr für die Menschheit darstellt, da es aller Wahrscheinlichkeit nach in kürzester Zeit verstrahlen würde.
Ganz anderer Meinung ist der deutsche Biochemiker Otto E. Rössler, der vor dem Weltuntergang warnt. Ernst nimmt ihn niemand. Er geht davon aus, dass FALLS heuer noch schwarze Löcher in der Schweiz entstehen, diese - entgegen allen Prophezeiungen – exponentiell wachsen könnten und die Erde bald verschlingen. Den kürzesten Zeitraum dafür wäre 50 Monate, was wieder zum Jahr 2012 führt. Die meisten Wissenschaftler geben jedoch Entwarnung. Die Hawkin-Strahlung, die bis jetzt nur eine Theorie ist und noch nie beobachtet wurde, würde das eventuell entstehende Schwarze Loch sofort wieder zerfallen lassen. Vielleicht.

Ob nun Schwarzes Loch oder Flutwelle – Fakt ist, dass der Maya-Kalender im Dezember 2012 endet. Interpretieren und phantasieren kann jeder wie er will. Zum Opfern von Menschen ist nicht zu raten. Die Zeit – wie immer – bestmöglich zu nutzen wird empfohlen. In vier Jahren werden wir draufkommen, dass alles nur ein großes Hirngespinst war und die Menschheit ihren Untergang (schon wieder) verpasst hat.

Das Ende der Welt im Kino
Roland Emmerichs nächster Weltuntergangsfilm kommt voraussichtlich im Juli 2009 in die Kinos. Der Titel - welch ein Zufall - lautet: „2012“! Der Film greift die Theorie des Maya-Kalenders auf…

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Weiterführende Links:
Der Maya-Kalender
Zeit und Kosmos bei den Maya
Vision 2012
Verstrichene Weltuntergangstermine
Lawrence E. Joseph – Apocalypse2012
Wie gefährlich ist das CERN-Experiment?
Schwarze Löcher am LHC?
Grösstes Verbrechen der Menschheit
Photos: Large Hadron Collider nearly ready
NZZ-Artikel: Der Wirbel um die Schwarzen Löcher am Cern
Warum die Experimente am LHC keine Gefahr für die Erde darstellen.

Stefan Meier
http://www.dasdenkfabrik.at/2008/2012-das-ende-der-zeit/