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Was ist Klon-Fleisch?

Klon-Fleisch ist das Fleisch von geklonten Tieren. Ein Klon ist die identische genetische Kopie eines Tieres bzw. eines ganzen Organismus, die durch ungeschlechtliche Vermehrung entstanden ist. Klon-Tiere haben die selben Gene des Spendertieres. Der Begriff klonieren beschreibt das Erzeugen von identischen Kopien einer DNA. Die DNA ist ein Biomolekül, eine chemische Substanz, die von Organismen gebildet wird und biologische Funktionen erfüllt und ist der Träger der Erbinformation aller Lebenswesen. Klonfleisch zählt zum Novel Food, also zu den "neuartigen Lebensmitteln". Der Begriff Klon stammt aus dem Englischen (clone) und hat seinen Ursprung im altgriechischen Wort für "Sprössling" oder "Zweig".

"Neuartiges Lebensmittel" Klonfleisch

Klonfleisch gehört zu den neuartigen Lebensmitteln, die in der Europäischen Union einem harmonisierten Zulassungsprozess unterliegen und in der Novel-Food Verordnung geregelt ist. Neben Klonfleisch oder Milch von Klontieren gehören beispielsweise auch "neuartige Lebensmittel" die von oder "neuartige Lebensmittelzutaten" die aus genetisch veränderte Organismen (GVO) hergestellt worden sind. Bevor neue Lebensmittel in den Handel gebracht werden dürfen, muss ihre Unbedenklichkeit für die menschliche Gesundheit und die Umwelt durch Kontrollen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit nachgewiesen worden sein.

Keine Lebensmittel von geklonten Tieren

Die EU-Kommission und der Eu-Rat wollten in die sogenannte Novel-Food Verordnung Vorschriften über die Verwendung in Lebensmitteln von geklonten Tieren oder Klon-Nachkommen aufnehmen. Aktuell wird eine gesonderte Gesetzesinitiative, die Lebensmittel aus geklonten Tieren verbieten sollte gefordert. Nach heutigen Wissensstand sind keine Lebensmittel von unmittelbar geklonten Tieren auf dem europäischen Markt. Allerdings könnte das Fleisch und die Milch von den Klon-Nachfahren bei uns im Handel angeboten werden.

Wie wird Fleisch geklont?

Über den so genannten Zellkerntransfer oder auch Nukleustransfer kann Erbmaterial von Tieren, dessen Eigenschaften sich bewährt haben vervielfacht werden. Im allgemeinen versteht man unter "Eigenschaften sich bewährt haben" körperliche Eigenschaften wie Körperproportionen, der Fleischanteil und die Fettverteilung im Fleisch, bei Milchkühen auch die Milchleistung aber auch die Resistenz gegenüber Krankheiten.

Was versteht man unter Zellkerntransfer bzw. Nukleustransfer?

Der Zellkerntransfer wird gelegentlich auch Nukleustransfer genannt und ist ein Verfahren zur ungeschlechtlichen Vermehrung. Dazu wird zunächst der Zellkern einer weiblichen Empfänger-Eizelle entfernt. In diese entkernte Zelle wird der Nukleus einer Spenderzelle eingefügt, um einen Embryo zu erhalten. Der Embryo wird anschließend in ein Ersatzmuttertier verpflanzt, in dessen Gebärmutter er sich bis zur Geburt entwickelt. Der Vorgang des Zellkerntransfer wird von Hand unter dem Mikroskop durchgeführt und stellt einen enormen Stress für die Zelle dar. Zahlreiche Empfänger-Zellen sterben darum auch ab. Denn die biologische Integrität der Eizelle und des Zellkerns wird verletzt. Das verursacht Fehlfunktionen der vererbbaren Zelleigenschaften und weitere Störungen auf der Ebene des Genoms und der Zellregulierung. Infolge dessen kann sich das Klonen negativ auf alle Organe und Entwicklungsphasen der Tiere auswirken. Darüber hinaus sind die Folgen in abnehmenden Maßen in den darauffolgenden Generationen und bei zunehmendem Lebensalter der Tiere zu erkennen. Dieses Zellkerntransfer-Verfahren wurde auch beim Klonschaf Dolly angewendet.
Mit Hilfe der künstlichen Befruchtung wird die Empfänger-Zelle mit dem Nukleus einer anderen Zelle in die Leihmutter eingepflanzt. So können die für vorteilhaft befundenen Eigenschaften rasch in der Züchtung und können verbreitet werden; Mit dem Ziel einheitliche effiziente Zuchtergebnisse zu erhalten.

Was bedeutet Klonen?

Was ist Klonen? Klonen ist die ungeschlechtliche Vermehrung von Organismen. Der Begriff "Organismus" ist in diesem Zusammenhang ein Sammelbegriff. Ein Organismus kann eine einzelne Zellen oder auch ein ganzes Tier und sogar ein Menschen sein. Ein natürlicher "Klone" entstehen, wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter in zwei oder mehr eigenständig weiterentwickelnde Lebewesen teilt. Die Zellteilung geschieht direkt, in den ersten Tagen der Trächtigkeit bzw. Schwangerschaft. Daraus entstehen dann eineiige Zwillinge bzw. eineiige Mehrlinge.

Seit wann werden Tiere geklont? Schaf Dolly

Das bekannteste geklonte Säugetier ist das Schaf "Dolly", das 1997 weltweit Schlagzeilen machte. Es wurde aus einer Zellen eines bereits ausgewachsenes Tier geklont; was bis dahin als unmöglich galt. Dolly wurde nach dem so genannten somatischen Zellkerntransfer geklont. Bei der somatischen Zellkerntransfer die DNA aus dem Zellkern einer Zelle entfernt durch einen Zellkern einer anderen Zelle ersetzt. Teilt sich die Zelle mit dem neuen Zellkern, wird auch das Erbmaterial des neuen Zellkerns an die neuen Zellen weitergegeben. Der Vorgang des klonens ist sehr aufwendig und wird manuell unter dem Mikroskop gemacht. Eine Automatisierung ist bisher nicht möglich.
2007 ist es erstmals US-Forschern gelungen Rhesusaffen zu klonen. Das Klonen von Affen, unserer nächsten Verwandten dient allerdings dem Ziel Erfahrungen für das therapeutische Klonen von Menschen zu sammeln. Der "Erfolg" des Klonens von Primaten zeigt, dass auch das Klonen von Menschen - der zu den Primaten zählt - grundsätzlich möglich ist.
Der Austausch des Zellkerns stellt eine hohe "Belastung" für die Zelle dar, dementsprechend ist auch die Sterblichkeitsrate der Empfängerzellen sehr hoch.

Klon-Fleisch Zusammensetzung, Konsistenz, Maserung

Das Fleisch von Klon-Tieren ist aber nicht zwingend mit dem Fleisch des Spendertieres identisch. Ein wesentlicher Faktor für die Fleischzusammensetzung (wie Nährstoffe Fett, Eiweiß, Vitamine, oder Mineralien), der Fleischkonsistenz (wie Schnittfestigkeit, Wassereinlagerung, Struktur der Muskelfasern) oder der Fleischmarmorierung (wie Fetteinlagerung und Fettverteilung) von Kon-Tieren ist die Art der Tierhaltung und die Zusammensetzung des Futters. Die Fleischmaserung von Klon-Tieren ist wie bei natürlich gezeugten Tieren vom Futter und der Art der Bewegung abhängig. Die Fleischkonsistenz von Klonfleisch wird beispielsweise durch die Bewegungsmöglichkeit des Tieres oder durch Zugabe von Medikamenten beeinflusst.

(Wo) gibt es Klonfleisch zu kaufen?

Zur Zeit gibt es Klon-Fleisch in den USA zu kaufen. Es fehlt dort aber eine Kennzeichnungspflicht, um es von nicht geklonten Produkten unterscheiden zu können. Wie kommt Klonfleisch in den Handel oder gibt es in Deutschland Klonfleisch oder Klon-Milch zu kaufen? In der europäischen Union werden derzeit keine Lebensmittel von geklonten Tieren verarbeitet und verkauft. Allerdings könnte das Fleisch und die Milch von den Nachfahren von geklonten Tieren bei uns im Handel angeboten werden. Denn die USA und Lateinamerika verkaufen Bullensperma von Rindern, die geklont sein könnten. Da es bisher keine Kennzeichnungspflicht für Samen von geklonten Rindern gibt, kann nicht bestimmt werden wie hoch der Anteil der verkauften Samen von Klonrindern ist und wer den Klonsamen erhält. Jedenfalls können die aus diesen Samen gezüchteten Klonnachfahren hier in Deutschland oder in anderen Ländern der EU aufgezogen werden. Das Fleisch und auch die Milch dieser Tiere könnten somit also auch bei uns in den Handel gelangen oder bereits gelangt sein.
Am 28. März 2011 wurde in der EU darüber beraten, ob Klonfleisch und die Produkte von Klonnachfahren in Europa gekennzeichnet werden müssen. Mann konnte sich nicht auf eine Kennzeichnung einigen. Siehe: Kennzeichnung von Klonfleisch.

In den USA ist Klonfleisch seit 2008 zugelassen

In den USA ist Klonfleisch seit 2008 zugelassen und ist bereits in die Nahrungskette gelangt. Im Januar 2008 urteilte die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA, dass der Verzehr von Fleisch und Milch geklonter Tiere unbedenklich sei und eine Kennzeichnungspflicht ablehne. Ein Klon eines anfertigen zu lassen kostet zwischen 15.000 und 25.000 Dollar.

Risiken von Klonfleisch, Tierschutz, ethische Bedenken

Von Klonfleisch gehen nach jetzigem Erkenntnisstand keine gesundheitliche Risiken aus. Abgelehnt werden Klonprodukte überwiegend aus ethischen Gesichtspunkten und aus Gründen des Tierschutzes.

Pro und Contra des Klonens

Contra Klonfleisch

Klontiere sind also eine moderne Art des Züchtens. Nachteile dieser Zuchtmethode sind die hohe Sterblichkeit der Empfänger-Zellen, ein möglicher Rückgang der biologischen Vielfalt und zudem können unerwünschte Nebenwirkungen des Klonens rasch in Tierpopulationen verbreitet werden. Insbesondere dann, wenn die Nachfahren der Klone über mehrere Generationen hinweg - auch auf natürlichen Wege - zur Zucht verwendet werden. Darüber hinaus könnte das Klonen von Nutztieren für die Lebensmittelherstellung die Hemmschwelle senken, weitere biotechnologische Methoden in der Tierzüchtung voranzutreiben. Hier ist insbesondere die Kombination des Klonens mit der Gentechnik zu nennen und auch das Risiko, dass das Klonen von Nutztieren die Akzeptanz für menschliches Klonen erhöhen. Auch sprechen ethische Bedenken gegen das Klonen.

Pro Klonfleisch

Für die Herstellung von Klontieren für die Lebensmittelindustrie zur Gewinnung von Produkten wie Klonfleisch aber auch Klonmilch sprechen lediglich Konzern- und wirtschaftliche Interessen.

Klonfleisch in der Novel-Food Verordnung

Die Novel-Food Verordnung umfasst alle neuen oder neu auf den Markt gekommenen Lebensmittel. Dabei geht es auch um eine Kennzeichnung von Klonfleisch und anderen mithilfe von Klontechniken erzeugten Lebensmitteln aber auch um gentechnisch veränderte Lebensmittel oder um neuartige Nano-Technologien im Lebensmittelbereich sowie um Produkte aus anderen Kulturkreisen. Damit ist etwa Insekten wie geröstete Heuschrecken oder Mehlwürmer gemeint. In Bezug auf Klontiere gibt die Verordnung nicht automatisch alle Produkte für den Handel frei. Die Novel-Food Verordnung sagt auch nichts über deren gesundheitliche Unbedenklichkeit aus. Sie regelt vielmehr, dass Produkte von Klontieren von den jeweiligen Lebensmittelbehörden der EU-Staaten geprüft und genehmigt werden müssen. Erst, wenn die Produkte von den Behörden freigegeben werden, dürfen sie in den Handel und auf dem Markt angeboten werden. Die Regelung bezieht sich auf nicht geklonte Nachfahren von unmittelbar geklonten Tieren in Europa. Viele EU-Parlamentarier fordern eine eigenständige Regelung von Klonfleisch bzw. jeglichen Klon-Food-Produkten, um mögliche Gesetzeslücken der Novel-Food Verordnung zu vermeiden.
[Update 1: 29.03.2011 13:12]

Kennzeichnung von Klonfleisch

Kennzeichnung von Klonfleisch, Klonmilch und Produkten von Klon-Nachfahren: Die Verhandlungen zwischen dem Europäischen Parlament, dem Rat und der Europäischen Kommission über eine europäische Regelung für Klonfleisch im Rahmen der Novelle zur Novel-Food-Verordnung sind nach der Sitzung in der Nacht vom 28.03.2011 auf den 29.03.2011 ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Das europaweite Handelsverbot mit Fleisch und Milch von geklonten Tieren in der EU sollte auf Produkte von Klon-Nachfahren erweitern werden. Die Mehrheit der Mitgliedstaaten wollte diesen Vorschlägen aber nicht folgen. Demnach gibt es auch in absehbare Zukunft keine Kennzeichnung von Klonfleisch.
Aufgrund der Tatsache, dass es in den Erzeugerländern von geklonten Tieren (wie USA oder Südamerika) keine Kennzeichnungspflicht gibt, kann der Anteil an Klonfleisch im Handel in Deutschland und der Europäischen Union nicht bestimmt werden. Dementsprechend gibt es auch keine Liste für den Vertrieb oder Handel von geklontem Fleisch. Eine Studie zu geklonten Tieren im englischen Original kann hier eingesehen werden.

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