eltordnung
Sieben als die grundlegende Zahl
der Rosenkreuzer. Ihre Hauptschrift,
die Chymische Hochzeit Christiani Rosencreutz (1616), ist strikt
nach der Siebenzahl aufgebaut. -
Aus den »Geheimen Figuren der Rosenkreuzer
aus dem 16. und Jahrhundert«, Altona 1785/88.
- (zahl)
- (Rosenkreuzer)
Weltordnung (4) Der Engel
sprach zu Bulûkija: 'Wisse, meine Hände halten die
Wurzeln der Erde.' Darauf sagte der Jüngling zu
dem Engel: 'Hat Allah innerhalb des Berges Kâf noch ein anderes Land geschaffen
als dies, in dem du weilst?' ,Ja,' erwiderte der Engel, ,er hat noch ein
Land geschaffen, das ist weiß wie Silber, und nur der Hocherhabene allein
weiß, wie groß es ist; Er hat es mit Engeln bevölkert, deren Speise und
Trank darin besteht, daß sie lobsingen und heiligen und reichen Segen herabflehen
auf Mohammed - Allah segne ihn und gebe ihm Heil! An jedem Donnerstagabend
kommen sie zu diesem Berge und rufen in gemeinsamem Gebet die ganze Nacht
hindurch bis zum Morgen Allah den Erhabenen an. Doch den Lohn für ihr Lobpreisen
und Heiligen und ihre Andachten schenken sie den Sündern aus der Gemeinde
Mohammeds - Allah segne ihn und gebe ihm Heil! - und allen denen, die am
Freitag die religiöse Waschung verrichten. Dies ist ihr Tun bis zum Tage
der Auferstehung.' Und weiter fragte Bulûkija den Engel, indem er sprach:
'Hat Allah noch andere Berge hinter dem Berge Kâf erschaffen?' 'Ja,' gab
der Engel zur Antwort, 'hinter dem Berge Kâf liegt noch ein Gebirge, das
einen Weg von fünfhundert Jahren lang ist, und es besteht ganz aus Schnee
und Eis. Dies Gebirge ist es, das die Hitze des
Höllenfeuers von der Welt abwehrt; denn wenn es
nicht wäre, so würde die Welt von der höllischen Glut verbrannt werden.
Und ferner liegen hinter dem Berge Kâf noch vierzig Welten, deren jede
noch vierzigmal so groß ist wie diese Welt; einige sind aus Gold, andere
aus Silber, wieder andere aus Rubin. Jede einzelne von jenen Welten hat
ihre besondere Art, und Gott hat sie alle mit Engeln bevölkert, die nichts
anderes tun als lobsingen, heuigen, die Einheit Gottes bekennen und seine
Größe verkünden, und die zum Hocherhabenen beten für die Gemeinde Mohammeds
- Allah segne ihn und gebe ihm Heil! Sie wissen nichts von Adam und Eva,
noch auch von Tag und Nacht. Vernimm weiter, o Bulûkija, die Welten wurden
in sieben Schichten
geschaffen, eine über der anderen; und Allah schuf einen seiner Engel,
dessen Gestalt und Größe nur der Allgewaltige und Glorreiche kennt. Der
trägt die sieben Welten auf seinem Nacken. Und unter jenem Engel erschuf
der Hocherhabenc einen Felsen, und unterjenem Felsen einen Stier, und unterjenem
Stier einen Fisch, und unter jenem Fisch ein gewaltiges Meer. Einstmals
machte der Hocherhabene Jesum - Friede sei mit ihm! - mit jenem Fische
bekannt, und der sprach: 'O Herr, zeige mir den Fisch, auf daß 'ich ihn
sehe!' Da befahl der Hocherhabene einem seiner Engel, Jesum zu dem Fische
zu führen, auf daß er ihn sehe. Der Engel kam zu Jesus - Friede sei mit
ihm! - und führte ihn zu dem Meere, in dem der Fisch war, und sprach zu
ihm: 'Schau den Fisch dort, o Jesus!' Jesus schaute nach dem Fisch, aber
er sah ihn nicht, bis plötzlich das Tier wie ein Blitz
an ihm vorüberschoß. Bei diesem Anblick stürzte Jesus ohnmächtig zu Boden.
Und als er wieder zu sich kam, sprach Gott zu ihm durch eine Offenbarung:
'O Jesus, hast du den Fisch gesehen, und hast du erkannt, wie lang und
wie breit er ist?' Jesus antwortete: 'Bei deiner Allmacht und bei deiner
Majestät, o Herr, ich habe ihn nicht gesehen. Ein gewaltiger Stier schoß
an mir vorüber, der wohl einen Weg von drei Tagereisen lang war, und ich
weiß nicht, was es mit dem Stiere aufsich hat.' 'O Jesus,' erwiderte Gott,
'das, was an dir vorüberschoß und einen Weg von drei Tagereisen lang ist,
war nur der Kopf des Stieres. Wisse aber, Jesus, ich erschaffe jeden Tag
vierzig Fische, die so groß sind wie der Fisch unter dem Stiere.' Als Jesus
jene Worte vernahm, erfüllte ihn staunende Ehrfurcht vor der Allmacht des
Hocherhabenen. Danach fragte Bulûkija den Engel, indem er sprach: 'Was
hat Allah unter dem Meere erschaffen, in dem der Fisch haust?' Der Engel
antwortete ihm: »Allah hat unter dem Meere einen gewaltigen Luftraum geschaffen,
und unter dem Luftraum Feuer,
und unter dem Feuer eine gewaltige Schlange, Falak geheißen. Wenn jene
Schlange sich nicht vor Allah dem Erhabenen fürchtete, so würde sie alles
verschlingen, was über ihr ist, Luftraum und Feuer, und auch den Engel
mit seiner Last, ohne daß sie etwas von dem Engel verspüren würde.' - -«
Da bemerkte Schehrezâd, daß der Morgen begann, und sie hielt in der
verstatteten Rede an. Doch als die Vierhundertundsiebenundneunzigste
Nacht anbrach, fuhr sie also fort: »Es ist mir berichtet worden, o
glücklicher König, daß der Engel, als er die Schlange beschrieb, zu Bulûkija
sprach: »Wenn sie sich nicht vor Allah dem Erhabenen fürchtete, so würde
sie alles verschlingen, was über ihr ist, Luftraum und Feuer, und auch
den Engel mit seiner Last, ohne daß sie etwas davon verspüren würde. Nachdem
der Hocherhabene jene Schlange erschaffen hatte, sprach er zu ihr durch
eine Offenbarung: 'Ich will dir ein Pfand anvertrauen; bewahre es gut!'
'Tu, was du willst!' erwiderte die Schlange; und Gott sprach zu ihr: 'Öffne
deinen Rachen!' Und als das Ungeheuer seinen Schlund
aufgetan hatte, senkte Allah die Hölle in seinen Bauch und sprach: 'Bewahre
die Hölle bis zum Tage der Auferstehung!' Wenn aber der Jüngste Tag naht,
so wird Allah seinen Engeln befehlen, mit Ketten auszuziehen und die Hölle
damit festzubinden, bis zu der Zeit, da alles Fleisch versammelt wird;
und dann wird der Hocherhabene der Hölle befehlen, ihre Pforten aufzutun,
und daraus werden Funken sprühen, die größer als Berge sind.'« -
(
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)
Weltordnung (5) Küsten- und Inselbewohner
sprechen von einem Weltmeer, das rings um die Erde herum liegt. Am äußersten
Horizont gähnt unendliche Tiefe. Die Welt wird durch eine um den Rand gewundene
Schlange zusammengehalten. Nach den vier Himmelsgegenden erstreckt sich
Utgard, aber nicht überall in gleicher Intensität. Norden und Osten sind
als Heimat der Dämonen bevorzugt. Der Süden ist die Gegend der Hitze. Auch
der Westen ist (seit den Vikingerzügen) nicht eine Welt des Grauens, wie
es der Ozean für die keltische Bevölkerung von Irland war. Die Vorstellung,
daß dort die Inseln der Seligen sind, finden wir bei den Nordleuten nicht
oder erst ziemlich spät unter dem Einfluß irischer Sagen. Daß an der Küste
Norwegens ähnliche Anschauungen bestanden, beweisen die Volkssagen, die
von plötzlich aus dem Meer auftauchenden und wieder versinkenden Feeninseln
erzählen. Den Vorstellungen einer Totenwelt jenseits des Meeres liegt der
Brauch zugrunde, die Toten in brennenden Schiffen auf das hohe Meer hinaussegeln
zu lassen. - Für die Norweger gilt das hohe Gebirge im Osten und das arktische
Gebiet im Norden als Utgard. Nach dem Dämonenreich im Osten führt der Weg
über Land. Ein breiter Fluß trennt die Welt der Dämonen von Mitgard, der
Menschenwelt. Zuweilen ist das Riesenland auch im Norden lokalisiert. Ein
großer Adler sitzt dort. Sein Fittichschlag erregt einen Sturmwind. Der
Norden ist besonders die Welt der Toten. Nordwärts führt der Weg der Toten.
-
Hans-Jürg Braun, Das Jenseits - Die Vorstellungen der Menschheit
über das Leben nach dem Tod. Frankfurt am Main 2000 (it 2616, zuerst 1996)
Weltordnung (6) Die schönste Weltordnung
ist wie ein aufs geratewohl hingeschütteter Kehrichthaufen.
Weltordnung (7)
Als Demokrit von seiner Reise zurückgekehrt
war, lebte er - so erzählt Antisthenes - in äußerst beschränkten Umständen,
da er sein ganzes Vermögen aufgebracht hatte; in dieser mißlichen Lage ward
er von seinem Bruder Damastes unterhalten. Nachdem er aber durch Voraussage
gewisser Zukunftsereignisse zu Ansehen gelangt war, ward er weiterhin von den
meisten fast göttlicher Ehren für wert erachtet. Da es aber gesetzliche Anordnung
war, daß, wer sein väterliches Vermögen verschwendet, keines ehrlichen Begräbnisses
in seiner Heimat teilhaftig werden dürfe, so habe er - erzählt Antisthenes -
in richtiger Erkenntnis seiner Lage, um gewissen Neidern und Verleumdern die
Waffe aus der Hand zu nehmen, den Bürgern seine „Große Weltordnung", die
hervorragendste aller seiner Schriften, vorgelesen und man habe sie auf fünfhundert
Talente geschätzt; und nicht genug damit: auch mit ehernen Standbildern habe
man ihn geehrt; und nach seinem Tode sei er von Staats wegen feierlich bestattet
worden, nachdem er mehr als hundert Jahre alt geworden. Dagegen berichtet Demetrios,
seine Verwandten hätten die Große Weltordnung vorgelesen, die aber nur auf hundert
Talente geschätzt worden sei. - Heraklit
- (
diol
)
http://www.physiologus.de/weltord.htm