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riotdog
In Griechenland (Jasu, malakas!) marschiert auf allen Protesten seit 2008 ein Hund mit und ich mag ja Hunde, sehr sogar: „A dog that has been seen at nearly every demonstration in Athens over the last two years has turned up again during the recent protests against new austerity measures“. (via Buzzfeed)
Wer mehr über Griechenland und ihre Krise lesen will, sollte vielleicht zunächst das hier beim Spiegelfechter…
Griechenland erklärte Anfang 2010 den drohenden Staatsbankrott und die europäische Gemeinschaft ließ das griechische Familienmitglied gnadenlos zappeln. Ein kontrolliertes Absaufen. Das ›Waterboarding‹ der Kernländer hatte ein klares und offen formuliertes Ziel: Erst wenn die griechische Regierung bereit ist, die Unterklassen für den Fall-out der Oberklasse bluten zu lassen, sei man bereit, dies zu honorieren. Ein poströmisches Spektakel zwischen öffentlicher (Schein-)Hinrichtung und dem Angebot, die Todesstrafe in eine lebenslängliche Haftstrafe umzuwandeln.
…und dann das hier auf Weissgarnix lesen.
Nicht die Griechen haben jetzt ein Problem, sondern ihre Gläubiger. Staaten können nicht Bankrott anmelden, sondern stellen schlicht ihre Zahlungsverpflichtungen ein. Was bedeutet die Einstellung der griechischen Zahlungsverpflichtungen? […] Heute kaum noch wettbewerbsfähig, erlebten sie einen rasanten Aufschwung. Nur die Konsumenten wahrscheinlich rasante Preissteigerungen – und einen drastischen Verfall beim Konsumangebot. Neue Autos würden so selten wie auf Kuba; chinesische T-Shirts und Socken zur Schmuggelware. Beim Öl wäre man zu einem verantwortlichen, sprich so ökologischen wie teuren Umgang gezwungen. Das Land würde wahrscheinlich zu einem Vorreiter auf Weltklimakonferenzen werden. Griechenland würde damit zugleich aus der Eurozone austreten. Ansonsten wäre nicht nur der Außenhandel, sondern auch die Binnenwirtschaft ruiniert. Griechenland könnte mit diesem Szenario leben, zumal seine Bürger als EU Bürger weiterhin Freizügigkeit genießen würden. Der Schmuggel wäre eine Boombranche, an der ausnahmsweise Goldman-Sachs nicht mitverdienen könnte. Es könnte damit vor allem deshalb leben, wenn man die Alternative durchdenkt: Die Einschränkungen für die Bürger wären kaum höher als wenn Griechenlands Regierung die von deutschen Politkern und Ökonomen geforderte Sparpolitik durchsetzte – und innenpolitisch viel bekömmlicher.
Der sogenannte Bankrott wäre plötzlich für die Griechen die zarteste Versuchung seit es Duplo gibt.
Quelle: http://www.nerdcore.de