von Johan Kössner
Die Notwendigkeit fleischloser Ernährung! Eine Zusammenfassung und Auszüge aus einer kleinen Broschüre, die von einer Gruppe aus der Schweiz, die der Krishna-Bewegung nahe steht und sich an der vedischen Weisheitslehre orientiert, herausgegeben wird. „Vegetarisch leben" ist auch in unserem Informations-angebot zum Selbstkostenpreis erhältlich. Teile der folgenden Abhandlung sind eigenständige Komplettierungen.
Gesundheit
Hier wird die Frage erörtert, inwieweit Vegetarismus und Fleischkonsum ganz konkrete Auswirkungen auf die körperliche Befindlichkeit, auf die körperliche Gesundheit und Harmonie, haben. Wenn auch aus Rücksicht auf bestimmte Interessensgruppen immer wieder die scheinbare Notwendigkeit in den Raum gestellt wird, daß Fleischessen für die Gesundheit notwendig wäre, ist es vor allem die praktische Erfahrung, die Vegetarier gesammelt haben, die uns davon überzeugen kann, daß fleischlose Ernährung für das Wohlbefinden des Menschen eine hervorragende Unterstützung ist. Umgekehrt können zunehmend medizinische Beobachtungen und Forschungsergebnisse nicht mehr unter den Tisch gekehrt werden, die besagen, daß zwischen dem Fleischkonsum und verschiedenen Krankheiten, insbesondere Herzkrankheiten und Krebs, eine direkte Verbindung besteht.
Fleisch als Verursacher von Krankheiten
Herzkrankheiten:
Schon seit längerer Zeit haben Wissenschaftler den Verdacht geäußert, daß eine Ernährung, bei der Fleisch im Mittelpunkt steht, die Entstehung von Arterienverkalkung und Herzkrankheiten fördert. Ein amerikanisches Ärztejournal berichtete bereits 1961 darüber, daß fast 100% aller Herzkrankheiten durch fleischlose Kost vermieden werden könnten.
Im Fleisch enthaltenes Eiweiß ist für den menschlichen Körper nicht gänzlich verwertbar. Das nicht abgebaute tierische Protein, ebenso wie das Cholesterin, lagern sich an den inneren Arterienwänden ab und behindern die Blutzirkulation im Körper, weshalb das Herz viel mehr arbeiten muß. Bluthochdruck, die Ursache vieler Herzbeschwerden, liegt in dieser Kausalität und auch viele Alterskrankheiten, unter anderem die weit verbreitete Alzheimer Krankheit, haben darin ihren Ursprung.
Krebs:
Auch was Krebs betrifft, haben die medizinischen Forschungen unverkennbar einen direkten Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Darm-, Magen- und Brustkrebs bestätigt. Allein 80% aller Dickdarmerkrankungen sind ursächlich durch Fehlernährung bedingt. Nachgewiesen ist, daß bei Vegetariern wesentlich niedrigere Werte bei Creatin und bei Harnsäure festgestellt wurden. Gicht kommt bei Vegetariern nachweislich wesentlich seltener vor als bei Fleischessern. Dasselbe gilt für Erkrankungen der Niere.
Ein bedeutender Faktor, warum Fleischesser anfälliger für vielerlei Krankheiten sind, ist darin begründet, daß der menschliche Darm für die Verdauung von Fleisch nicht grundsätzlich geeignet ist. Fleisch fressende Tiere haben einen kurzen Darmtrakt, so daß das rasch faulende toxische Fleisch den Körper schnell verlassen kann. Da sich pflanzliche Nahrung wesentlich langsamer zersetzt als Fleisch haben Pflanzenfresser einen mehrere Male längeren Darmtrakt als Fleisch fressende Tiere. Die Fleischkost des Menschen führt dazu, daß durch den überlangen menschlichen Darm die verschiedenen toxischen Abfallprodukte des faulenden Fleisches und seiner Nebenprodukte den Körper viel zu langsam verlassen und dadurch über lange Strecken hindurch die Nieren und den Entgiftungsapparat des Körpers überlasten und das zu den verschiedensten Krankheiten führt.
Die Protein-Diskussion
Der immer wieder gemachte Einwand, daß vegetarische Ernährung zu geringe Proteinzufuhr für den menschlichen Körper bringt, ist ein Märchen. Grundsätzlich nimmt der in unserer Wohlstandsgesellschaft lebende Mensch viel zu viel Protein mit der Nahrung zu sich. Es sei nur erwähnt, daß der tägliche Bedarf zwischen 25 und 30 Gramm Protein liegt, während der menschliche Konsum im Moment ein Vielfaches davon ausmacht. Vegetarische Ernährung, insbesondere dann, wenn Milch und Milchprodukte verwendet werden, stattet die Nahrung ausreichend mit Protein aus. Auch das lange Zeit in der Diskussion geführte Argument, daß Vegetarier leichter an Eisenmangel leiden kommt, durch erprobte Studien nachgewiesen, aus dem Reich der Legenden. Es ist belegt, daß Körper, die weniger Eisen zur Verfügung haben, einfach ausreichend Eisen aus der angebotenen Nahrung lösen. Dasselbe gilt für Kalzium.
Das Thema Ei
Was das Verzehren von Eiern betrifft, kann eindeutig die große Zahl der persönlichen Erfahrungen und auch das traditionelle Wissen der Natur bezeugen, daß Eier für den menschlichen Körper nicht optimal sind. Auch sie verfaulen im langen Darmtrakt des Menschen und entwickeln zum Teil noch höhere toxische Spuren als Fleisch selbst. Zusätzlich zu den so entstehenden Bakterien und toxischen Schadstoffen enthält das Ei von Natur aus sehr viel Cholesterin, was wie erwähnt für den menschlichen Körper sehr problematisch ist. Ein Ei, ob befruchtet oder unbefruchtet, ist von Natur aus für anderes als für den Verzehr bestimmt. Die Grundstoffe, die im Ei enthalten sind, können leicht auf unschädliche Weise aus rein vegetarischer Nahrung bezogen werden. Besonders sei darauf hingewiesen, daß in der Natur Eier ausschließlich von Räubern verzehrt werden und nicht primär als tierische Nahrung selbst zur Verfügung stehen. Weil in allen äußeren Verhaltensmustern Informationen liegen, zeigen sich hier interessante Aspekte der menschlichen Natur.
Fleischessen und körperliche Energie
In den letzten Jahrzehnten wurde von der Wissenschaft eine systematische Untersuchung von Völkern gemacht, die vorwiegend fleischlos essen und man ist zu überraschenden Ergebnissen gekommen, die allerdings in der medialen Information sehr schnell unter den Tisch gekehrt wurden. So hat man festgestellt, daß in bestimmten Volksgruppen, wo kein Fleisch als Nahrung zu sich genommen wurde, weder Krebs noch Herzkrankheiten bekannt sind und daß innerhalb dieser Völkerschaften auffallend viele Menschen weit über 100 Jahre alt wurden. Dagegen ist bei Volksstämmen, die praktisch nur von Fleisch und Fisch leben auffallend, daß sie sehr schnell altern. Bei den Eskimos und Kirgisen zum Beispiel beträgt das statistische Durchschnittsalter nicht einmal 30 Jahre und nur selten wird bei ihnen jemand älter als 40. Nicht nur in bezug auf Lebenserwartung sondern auch körperliches Leistungsvermögen betreffend, schneiden in Vergleichsstudien die Vegetarier wesentlich besser ab. Bei körperlicher Anstrengung beweisen sie eine viel größere Ausdauer als Fleischesser und sie benötigen eine viel kürzere Erholungsphase, da vegetarische Nahrung natürlich aufbauend wirkt, wo hingegen Fleisch nur einen kurzen Energieschub gibt, aber dann den Körper mit all den beschriebenen Nachteilen belastet.
Gewalt gegen Tiere
Daß man allein schon der Gesundheit zuliebe kein Fleisch essen sollte, wird noch klarer, wenn wir untersuchen, unter welchen Bedingungen das Fleisch heute produziert wird. Es ist erschreckend, was die Tiere und das Fleisch durchmachen, bevor sie schön verpackt in der Einkaufstasche des nichts ahnenden Konsumenten landen. Daß es intensive Verflechtungen zwischen profitgierigen Pharmafirmen, skrupellosen Tiermästern und Schlachthöfen gibt, ist längst nachgewiesen. Die Problematik der modernen Tierhaltung umfaßt unzählige Aktivitäten und Themenkreise. Die Produktion von tierischem Protein in den Massentierhaltungen hat sich darauf eingestellt, Industrieware zu produzieren. Was der Verbraucher zwischen die Zähne bekommt, ist gewürzt mit Wachstumsförderern, Hormonen, Antibiotika und Beruhigungsmitteln. Im besten Falle erhält er billiges, nährstoffarmes, aufgeblasenes Fleisch, im schlimmsten Falle ist es vergiftet. Was in den Massentierhaltungen und Schlachthöfen geschieht, wird großteils verschwiegen, aber auch von den Konsumenten verdrängt. Immer mehr Veröffentlichungen weisen aber darauf hin, wie Fleisch auf verschiedenste Weise chemisch manipuliert wird.
Tödliche Brutalität
Tiere werden heute nicht mehr als Lebewesen behandelt, sondern als Fleischmaschinen. Das Leben eines gefangen gehaltenen Schlachttieres ist von Anfang bis Ende schöpfungswidrig. Eine Aufzucht, die dem Leben im Konzentrationslager vergleichbar ist, Kastration und Hormonbehandlun-gen, die Verfütterung künstlicher Nahrung zum Zweck der Mästung bis hin zu den langen schmerzvollen Transporten in extremer Angst und schließlich das grausame Ende im Schlachthof, zeigt unsere Brutalität gegenüber Tieren. Tierschlachtungen sind alles andere als human. In Wahrheit machen die Schlachthäuser Höllenvisionen Konkurrenz. Schreiende Tiere werden durch Hammerschläge, Elektroschocks oder Bolzenschußwaffen betäubt. Mit einem Haken werden sie an den Hinterbeinen in die Luft gezogen und auf vollautomatischen Fließbandanlagen durch Fabriken des Todes befördert.
Die Kehle wird ihnen bei lebendigem Leibe aufgeschnitten und ihr Fleisch schon verarbeitet, während sie noch zu Tode bluten. Diese Methode spart Zeit und erhöht die Gewinne. Genauso wie für den Menschen ist auch für das Tier das Ermordetwerden eine Erfahrung von Schrecken und Panik, was im Körper schlagartig einen drastischen, biochemischen Wandel auslöst, wodurch der ganze Kadaver mit Angsthormonen vergiftet wird. Schon bei den alten Römern war bekannt, daß man höchstes Gift produzieren könne, wenn man Sklaven zu Tode folterte. Mit dem Speichel dieser Toten konnte man andere vergiften. Die Todesangst geht also ins Gewebe ein und wird vom Menschen mitgegessen. Jährlich werden weltweit über 2 Milliarden Stalltiere und über 20 Milliarden Stück Geflügel getötet. Die Zahl der jährlich getöteten Fische geht in die Billionen.
Verheerende Folgen für die Menschheit
Schon Plato, die große Wesenheit der Menschheitsgeschichte, hat die Sokratischen Informationen darüber weitergegeben, welche Bedeutung und welche Nachteile das fleischbezogene Leben der Menschen nach sich zieht. Ein heute schon unüberschaubar gewordener Teufelskreis, der durch das Essen von Fleisch ausgelöst wird, ist ein typisches Beispiel für die Vernetzung von menschlicher Unvernunft und Zerstörung, unterstützt und angetrieben von den verschiedensten Bereichen der staatlichen weltweiten ökonomischen Strukturen.
Nahrungsmittelverschwendung
Daß Fleisch wenige auf Kosten vieler ernährt, ist eine bekannte Tatsache. Für die Produktion von Fleisch wird wertvolles Getreide, das Menschen direkt ernähren könnte, an Tiere verfüttert. 90% des in Amerika angebauten Getreides wird an Tiere verfüttert. Das ist eine Menge, mit der die gesamte Bevölkerung Indiens und Chinas zusammengenommen, also knapp 2 Milliarden Menschen, grundernährt werden könnte. Getreide in Fleisch umzuwandeln ist eine maximale Form von Energieverschwendung. Um ein Rind ein Jahr lang zu mästen, benötigt man ein halbes Hektar Land. Nach einem Jahr erhält man von diesem Tier zirka 300 Kilogramm eßbares Fleisch. Hätte man während dieses Jahres auf derselben Fläche Getreide oder Kartoffeln angepflanzt, hätte man 3.000 Kilo bzw. 20.000 Kilo Nahrungsmittel bekommen, also 10 Mal mehr Getreide und 65 Mal mehr Kartoffeln als Fleisch.
Der Kreislauf, den man damit in Bewegung gesetzt hat, ist fatal. Die extreme Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion hat dazu geführt, daß man durch hochgradige Überdüngung der Böden eine Maximierung der Erträge an Futtergetreide erzielt hat. Alle diese Nahrung wird an Tiere verfüttert, die spezifisch als Schlachttiere produziert werden. Katastrophale ökologische Auswirkungen sind aus dieser Entwicklung entstanden. Es ist eine weitere bekannte Tatsache, daß weltweit Fleischprodukte subventioniert werden, also Steuergelder dafür verwendet werden, um entsprechende Absatzmärkte zu schaffen. Immer mehr Masttiere müssen gezüchtet werden, damit die entsprechenden Vertriebsorganisationen und an der Produktionskette Beteiligten ihre Erträge maximieren können.
Es wird alles getan, um Fleisch künstlich billig anbieten zu können, um das Angebot an Nahrungsmitteln konkurrenzfähig zu halten. Es ist menschlicher Stumpfsinn auf diesem Wege unnötigerweise Tiere zu produzieren, zu schlachten und zu vermarkten, nur damit die Wirtschaftsdaten stimmen. Über Propagandaarbeit wird versucht den Menschen noch dazu einzureden, wie gesund Fleisch ist und daß ohne Fleischkonsum kein hochwertiges menschliches Dasein möglich wäre. Es wird schlicht und einfach Unwahrheit verbreitet, wenn behauptet wird, daß Vegetarier Mangelerscheinungen hätten. Die Gutgläubigkeit der menschlichen Rasse sorgt dafür, daß man in sie unendlich viel Stumpfsinn hineinpressen kann und sie jedes „Geschichtl", das man ihr präsentiert, auch glaubt.
Ausbeutung der Dritten Welt
Wohlstandsländer verbrauchen nicht nur ihr eigenes Getreide, sondern darüber hinaus für den Zweck der tierischen Fütterung auch Futtermittel, die sie günstig in der Dritten Welt anbauen lassen, um sie von dort zu importieren. Es ist eine besondere Ironie der menschlichen weltweiten Ernährungssituation, daß man dadurch lebensnotwendiges Acker- und Weideland der dortigen Bauern mißbraucht. Durch die Gier der Industriestaaten wird die Landwirtschaft in diesen armen Ländern aus dem Gleichgewicht gebracht und dadurch den Menschen die Lebensgrundlage entzogen. 47% der globalen Getreideproduktion wird an Schlachttiere verfüttert, dem gegenüber sterben nach UNO Statistik täglich 43.000 Kinder an Hunger.
Immer mehr weisen Weltwirtschaftsexperten darauf hin, daß das Hungerproblem auf der Erde im Grunde von wenigen Menschen und Interessensgruppen verschuldet ist. Es ist nicht die angebliche Überbevölkerung die Ursache der Nahrungsmittelknappheit unter der heute fast 3/4 der Erdbevölkerung leidet, sondern der Mißbrauch der Nahrungsmittel. Nicht nur die ungerechte Verteilung und das Hervorbringen von weltweitem Hunger wird durch unnötige Fleischproduktion verursacht, sondern auch die Zerstörung der Umwelt und das Bewirken von Unausgeglichenheit im ökologischen Gleichgewicht. Man denke nur an die gigantischen Mengen von fäkalischen, tierischen Abfällen, die zunehmend die Böden in den sogenannten Entwicklungsländern vergiften und zerstören. Kunstdünger ist nicht die alleinige Ursache für die Übersäuerung der Böden und für das Vernichten des Grundwassers. Die Überdüngung durch fäkalische Abfälle, die von der Massentierhaltung erzeugt werden, ist in ganz wesentlichem Umfang für die Störung des ökologischen Gleichgewichtes verantwortlich.
Der weltweit geschätzte brasilianische Bischof Dom Helder Camara faßte diese Mißstände zusammen: „Überall in der Dritten Welt wird die Landwirtschaft auf Kosten des Volkes modernisiert. Um die Konsumgewohnheiten der Reichen zu befriedigen, die immer mehr Fleisch essen wollen, läßt man das fremde Vieh die kärglichen Kulturen der wehrlosen Kleinbauern zertrampeln."
Zerstörung des ökologischen Gleichgewichtes
Der Teufelskreis weitet sich aus. Tiere sterben aus, nicht nur die Tiere des Urwaldes, sondern auch andere Tiere erliegen der Umweltzerstörung und der Mordlust des Menschen und dies schlägt auf den Menschen zurück. Viele Bauern stellen fest, daß es vermehrt Ungezieferplagen gibt, da die Insekten fressenden Vogelarten verschwinden auf Grund der Monokulturen, Agrargifte, Hecken- und Waldabholzungen.
Die riesigen Abholzungen sind auch eine der direkten Ursachen für die weltweite Klimaverschiebung, die katastrophale Folgen wie Treibhauseffekt, Dürren, Wüstenausbreitung, Überschwemmungen, Abschmelzen der Polkappen und so weiter nach sich zieht. Vor allem aber die gewaltige Überdüngung durch die fäkalischen Exkremente der unglaublichen Mengen von Masttieren führt dazu, daß für die Gewässer, für die Flüsse, ja bis in die Meere hinein, eine gewaltige Überbelastung auftritt. Ein mittlerer Mastbetrieb mit 5.000 Kälbern produziert 10 Millionen Liter Jauche. Die Masttiere alleine für Deutschland produzieren pro Bewohner mehr als 3 Tonnen Jauche pro Jahr.
Zum Wasserverbrauch
Für den Anbau von 1kg Weizen werden rund 60 Liter Wasser notwendig. Für die Produktion von 1kg Fleisch dagegen 2.500 bis 6.000 Liter Wasser pro Kilogramm. Das natürliche Verhältnis der Anzahl der Tiere und des Bodens ist absolut gekippt. Mit der Jauche wird eine unglaubliche Menge von Produkten ausgeschieden, die an die Tiere verfüttert wurden. Darunter ist eine entsprechende Dosis von tierischen Medikamenten, die in den Wasser- und Bodenkreislauf kommen. Rein chemisch sind es vor allem Phosphate und Nitrate, die in einem erschreckenden Maß den biologischen Kreislauf überlasten. Alleine in die Nordsee werden jährlich etwa 100.000 Tonnen Phosphate und 1 Million Tonnen Nitrate geschwemmt. Auch der berühmte saure Regen bekommt von dieser gewaltigen Tierschar eine entsprechende Unterstützung. Die Ammoniak- und Methangasemission der Güllebehälter von Massentierhaltungen führen nachgewiesenermaßen zu saurem Regen, der zu einem Drittel für das Waldsterben verantwortlich ist. Durch die Fleischproduktion wird zehnmal mehr Verschmutzung verursacht als durch alle Privathaushalte und dreimal mehr als durch die Industrie.Ethische Gründe
Eine der wichtigsten Informationen, die weit über dieses Thema hinaus reicht, betrifft einen weit verbreiteten Gedankenirrtum. Viele meinen, wenn eine große Gruppe, gleichsam eine Mehrheit, etwas macht, dann ist es in sich legitimiert. Das ist ein absoluter Trugschluß. Die höheren Gesetzmäßigkeiten, die an sich existieren, die nur in unserer Karmischen Zeitblase relativiert sind, aber nie aufgehoben waren, ermöglichen, daß auch im hohen Maße ganze Kollektiva im mentalen Bewußtsein falsche Werte als gültig anerkennen. Demokratische Mehrheiten sagen überhaupt nichts über die inhaltliche Übereinstimmung ihrer Programme mit den Quellenergien und Quellprinzipien aus.
Weil 95% der Menschen in unserem Kulturkreis Fleisch essen, bedeutet das nicht, daß es an sich richtig ist. Auch die Wertbereiche, die wir Menschen uns schaffen, beinhalten die Möglichkeit, daß wir uns Illusionen konstruieren und an sie glauben und sie als richtig definieren. Daher sind Ethik und Moral zweifelsfrei relative Wertigkeiten und bauen rein auf die menschliche, mentale dritt-dimensionale Basis auf. Wertordnungen, die aus religiösen Programmen resultieren, sind selbstverständlich ursprüngliche Hilfsmittel, um energetische Realitäten in dritt-dimensionale Gesetzmäßigkeiten zu projizieren.
Im Laufe der Geschichte wurde aber vielerorts und in vielen Kulturen, faktisch in allen, die Ordnung und das Gesetz der Werte zu einem Wert an sich und somit war die Tür geöffnet für alle mögliche Korruption und Verfälschung von ethischen und moralischen Gesetzmäßigkeiten. Das griechische Wort Ethos bedeutet innere Gesinnung, Sitte und Lebensführung, die sich aus der Verantwortung gegenüber der Schöpfung her ableitet. Es ist nicht verwunderlich, daß sich die Vertreter der Ethik immer auch mit dem Thema des Vegetarismus auseinandersetzen. Übrigens das Wort Vegetarier, das im Jahre 1842 von den Gründern der britischen vegetarischen Gesellschaft geprägt wurde, hat seine Wurzel im Lateinischen Wort Vegatus, das unversehrt, gesund oder kräftig bedeutet.
Die meisten Vegetarier sind Menschen, die verstanden haben, daß wir als Beitrag zu einer gerechteren und friedlicheren Gesellschaft zunächst das Problem der Gewalt in unserem eigenen Handeln lösen müssen. Sie sind sich bewußt geworden, daß Fleischkonsum eine Gewaltanwendung gegen andere Lebewesen mit sich bringt, die unverantwortbar ist. Viele Menschen würden zweifellos sogleich zu Vegetariern werden, wenn sie die schreienden und zuckenden Tiere im Schlachthaus sehen würden und die Tiere, die sie essen, selbst töten müßten. Dies würde manchen Fleischessern die Augen und das Herz öffnen. Wir delegieren das Negative an andere. Es ist allerdings so, daß jeder an dieser Kette Beteiligte - bis zum Konsumenten - die Folgen der menschlichen Taten als energetische Rückwirkung tragen muß.
Fleischessen und das Gesetz des Karma
«Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück.»
Pythagoras
«Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.»
Leo Tolstoiv
Wenn man sich die grundsätzliche Frage stellt, ob der Mensch Tiere töten darf, und erkennt, daß die Antwort nein lautet, stellt sich eine logische nächste Frage: Warum ist es dem Menschen nicht erlaubt, und was geschieht, wenn er es - so wie heute - trotzdem tut? Das Entscheidende, was in diesem Zusammenhang verstanden werden muß, ist das Gesetz des Karmas.
Jeder Mensch führt «Karma» (Handlungen) aus und untersteht somit dem Gesetz des Karma, dem Gesetz von Aktion und Reaktion, das für jede Handlung eine entsprechende zukünftige Konsequenz festsetzt. Wenn man vom Karma einer Person spricht, meint man damit also die «vorausbestimmten Folgen einer nach freiem Willen ausgeführten Handlung (Aktion)».
Das Gesetz des Karma ist nicht bloß eine östliche Theorie, sondern ein Naturgesetz, das genauso unvermeidlich wirkt wie die Zeit oder das Gesetz der Schwerkraft. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion. Gemäß diesem Gesetz fallen Schmerzen und Leiden, die wir anderen Lebewesen zufügen, auf uns zurück. «Wie der Mensch sät, so wird er ernten», denn die Natur hat ihre eigene universale Gerechtigkeit.
Grundlegend für das Verständnis des Karma-Gesetzes ist die Erkenntnis, daß alle Lebewesen beseelt sind, das heißt, daß sie alle unsterbliche spirituelle Seelen sind, die in vergänglichen Körpern weilen. In der Bhagavad-gita, der zentralen vedischen Schrift, beschreibt Krsna, daß die spirituelle Seele die Quelle des Bewußtseins ist, die den gesamten Körper durchdringt und ihn überhaupt erst lebensfähig macht. Einer Seele den Körper zu zerstören, wie das beim Schlachten der Tiere der Fall ist, ist für den Menschen deshalb eine Karmische Aktion.
Nur in der menschlichen Lebensform hat die Seele die Freiheit der bewußten Entscheidung. Mit dieser Freiheit trägt der Mensch jedoch auch die Verantwortung für all das, was er tut. Deshalb wird von einem Menschen erwartet, daß er die höheren Prinzipien des Lebens, wie z.B. das Gesetz des Karma, versteht und danach handelt.
Das Verständnis des Karma-Gesetzes deckt also die eigentlichen, zerstörerischen Folgen des Tötens von Tieren auf. Auch wenn man das Tier nicht selbst tötet, schneidet man sich ins eigene Fleisch. Gemäß dem Karma-Gesetz bekommen alle Beteiligten - derjenige, der das Tier für die Schlachtung züchtet, der es tötet, der das Fleisch verkauft, der es kocht, der es serviert und der es ißt - entsprechende Karma-Reaktionen.
Aber das Gesetz des Karma gilt nicht nur individuell, sondern auch kollektiv, das heißt, es gilt auch für alle Handlungen, die eine Gruppe von Menschen (Familie, Gemeinde, Nation, ja die Bevölkerung des gesamten Planeten) gemeinsam ausführt oder toleriert. Wenn die Menschen sicherstellen, daß die Schöpfungsgesetze eingehalten werden, profitiert die gesamte Gesellschaft. Wenn jedoch eine Gesellschaft mit der Göttlichen Liebe in Disharmonie stehende ungerechte und gewalttätige Handlungen zuläßt, wird sie unter dem entsprechenden kollektiven Karma zu leiden haben, das sich durch Kriege, Naturkatastrophen, Umweltsterben, Epidemien usw. äußern kann.
„Wer Tiere tötet und ihnen unnötigen Schmerz zufügt - wie es die Menschen in den Schlachthäusern tun -, wird im nächsten und in vielen weiteren Leben auf ähnliche Weise getötet werden. Solch ein Vergehen läßt sich niemals entschuldigen". Das besagt die östliche Weisheit.
Schon in der Bibel heißt es: Du sollst nicht töten!. Durch die oftmalige Umarbeitung und Neuinterpretation der urchristlichen Texte, ist es uns heute kaum möglich, die Ernährung Jesu authentisch nachzuvollziehen. Trotzdem wissen wir aus erhaltenen Fragmenten des Urchristentums und der Essener, daß die Urchristen sich fleischfrei ernährt haben. Bald jedoch wurde die junge Kirche von der römischen Staatsmacht überlagert und zur römischen Kirche. Dadurch gingen viele essentielle Bestandteile der Lehre verloren. Auch hat die häufige Übersetzung der Texte durch die Jahrhunderte hindurch vieles unverständlich gemacht. So aß zum Beispiel Johannes der Täufer nicht Heuschrecken (lat. locusta), sondern die Früchte des Lokustbaumes, auch heute noch Johannisbrotbaum genannt.
Unwissenheit, Heuchelei und Selbstbetrug bauen Energien der Vernichtung und Zerstörung auf und führen in der menschlichen Gesellschaft zu unzähligen Katastrophen; deshalb gibt es in allen Abschnitten kriegerische Auseinandersetzungen. Massenweise ziehen dann Leute auf die Schlachtfelder und töten sich gegenseitig.
Viele Menschen fürchten sich heute vor einem Krieg, aber gleichzeitig lassen sie es kaltblütig zu, daß jeden Tag in Schlachthöfen, Mastfabriken und Tierversuchslaboratorien auf der ganzen Welt mindestens ebenso grauenvolle Massaker durchgeführt werden. Sie erkennen nicht, wie eng diese Gewaltaktionen miteinander verbunden sind.